Die Angaben auf dem EU-Energielabel decken sich nicht immer mit Prüfergebnissen der Stiftung Warentest. Das liegt vor allem an unterschiedlichen Testmethoden. Die Kriterien, nach denen das Label vergeben wird, sind oft praxisfern.
Fürs EU-Label geprüft |
Für test geprüft |
Staubsauger |
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Leerer Beutel. Immer volle Kraft voraus – so wird die Reinigungswirkung fürs Label geprüft. Einige Geräte saugen sich dabei so stark am Boden fest, dass sie kaum mehr zu schieben sind. Ergebnis ist eine hohe Saugkraft, die aber völlig unpraktikabel ist. Geprüft wird außerdem nur mit leerem Staubbehälter. Das ergibt stets die höchste Saugkraft, ist aber ebenfalls lebensfern. Im Alltag ist fast immer Staub im Beutel oder in der Box. Das Label erlaubt Anbietern zudem, aus mehreren Varianten eines Normteppichs jene auszuwählen, auf der ihr Gerät am besten saugt. |
Voller Beutel. Wir prüfen die Reinigungswirkung mit voller und reduzierter Kraft. Grund: Nutzer regeln die Leistung oft herunter, um das Gerät besser schieben zu können. Wir testen außerdem nicht nur mit leerem Staubbehälter, sondern auch mit gefülltem – die Saugkraft lässt dann nach. Aus den verschiedenen Prüfszenarien ermitteln wir ein Gesamtergebnis. Gesaugt wird auf allen Böden mit der Universaldüse. Auch im echten Leben tauschen viele die Düse nicht, wenn sie von Teppich auf Hartboden wechseln. Alle Geräte müssen auf demselben Teppich saugen. |
Fernseher |
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Dunkles Bild. Der Stromverbrauch wird nur in der Werkseinstellung geprüft. Ansprüche an die Bildqualität stellt das Label nicht. Um Strom zu sparen, verringern Hersteller oft die Helligkeit des Bildes. Für die Werkseinstellung gilt zudem ein Grenzwert beim Standby-Verbrauch von 0,5 Watt. Im Schnellstart-Standby dürfen Fernseher so viel verbrauchen, wie sie wollen – viele schlucken um die 20 Watt. |
Helles Bild. Unsere Prüfer ändern das werksseitig eingestellte, oft zu dunkle Bild, da es wenig alltagstauglich ist. Erst wenn Kontrast, Helligkeit und Farbtemperatur optimal eingestellt sind, messen sie den Stromverbrauch. Der liegt dann oft deutlich über den Angaben des Energielabels. Wie viel ein Gerät im Schnellstart-Standby verbraucht, geben wir in unseren Testtabellen an. |
Waschmaschinen |
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Halbe Wahrheit. Der Strom- und Wasserverbrauch wird nur im Sparprogramm bei 40 Grad und 60 Grad ermittelt. Um möglichst sparsam zu sein, drosseln Hersteller die Temperatur und lassen die Maschinen dafür länger waschen. Mit drei bis vier Stunden dauern die Sparprogramme vielen zu lange. 84 Prozent der Deutschen waschen ihre Sachen in anderen Programmen. Die verbrauchen deutlich mehr Strom und Wasser. |
Ganze Wahrheit. Den Strom- und Wasserverbrauch prüfen wir nicht nur im Sparprogramm, sondern auch in sechs weiteren 40- und 60-Grad-Wäschen, darunter die häufig genutzten Kurz-, Normal- und Pflegeleichtprogramme. Hinzu kommt die Messung des Standby-Verbrauchs. Außerdem bewerten wir, wie viel Zeit die Waschgänge erfordern. Im Dauertest simulieren wir eine rund zehnjährige Nutzung und beurteilen so die Haltbarkeit. |
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