
Deutsche Botschaft. Leiht nur selten Geld, ersetzt aber Pässe. © picture alliance / CTK / Klara Foitlova
Geld weg, Pass weg, Bein gebrochen: Geht bei Auslandsreisen etwas schief, sind Botschaft oder Konsulat die erste Anlaufstelle. Doch nicht immer können sie helfen. test.de beantwortet die wichtigsten Fragen.
Mein Reisepass ist weg. Das Konsulat besorgt einen neuen.
Stimmt. Wenn Sie beim persönlichen Termin weder Personalausweis noch eine Kopie des Reisepasses dabeihaben, wendet sich das Konsulat an Ihre Meldestelle in Deutschland. Für Eilige stellt es einen „Reiseausweis als Passersatz“ aus, der meist für die Rückreise ausreicht. Wer ein paar Tage warten kann, erhält einen vorläufigen Reisepass.
Ich komme nicht mehr an mein Geld. Die Botschaft leiht mir welches.
Stimmt meist nicht. Die Botschaft berät Sie, wie Freunde oder Angehörige Ihnen schnell Geld schicken können − etwa über Transferdienste wie Moneygram oder Western Union. Nur wenn absolut niemand helfen kann oder Sie niemanden erreichen, kann sie Ihnen Geld für die Rückreise leihen.
Ich sitze am Flughafen fest. Das Konsulat ebnet mir den Weg.
Stimmt nicht. Das Konsulat versucht, zwischen Ihnen und den Behörden zu vermitteln − doch ob Sie weiterreisen dürfen, entscheidet das Gastland.
Ich wurde verhaftet. Das Konsulat haut mich raus.
Stimmt nicht. Das Konsulat kann Anwälte empfehlen und auch für Sie anrufen. Rechtsberatung bietet es nicht an. Es informiert Angehörige und pocht auf menschenwürdige Haftbedingungen.
Ich habe einen Unfall oder werde krank. Die Botschaft hilft mir.
Stimmt. Die Botschaft empfiehlt Ärzte und Krankenhäuser vor Ort. In Extremfällen kann sie auch Behandlungskosten vorstrecken und einen Rücktransport nach Deutschland organisieren.
Tipp: Weitere Informationen zum konsularischen Service finden Sie auf der Website auswaertiges-amt.de unter dem Reiter „Sicher Reisen“.
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Ich hatte gar nichts mehr in Nizza: kein Geld, keinen Ausweis, keine ausreichende Kleidung, keine Unterkunft, kein Auto.
Das Konsulat erstellte mir einen Ersatz als Ausweispapier und ich bekam damals ca. 25 DM. Weder vom Konsulat noch von Polzei erhielt ich weitere Hilfe. Lebte ca. 24 Stunden auf der Strasse wie ein Obdachloser. Die Sparkasse Nürnberg via Landesbank München und BNP (Französische Bank) versagte bei der Blitzüberweisung von Bargeld. Erst American Express in Nizza half mir damals aus der Patsche.
(Es gab damals noch kein Western Union in Europa.) Die ca. 25 DM musste ich wieder zurückzahlen, sie waren vom Konsulat nur geliehen.