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Online-Verkaufsplattformen und Flohmarkt-Apps sind eine praktische Sache: Man kann bequem Dinge kaufen und verkaufen – und die Zahlung über Paypal oder andere Dienstleister abwickeln. Doch Vorsicht: Manchmal sind auch Abzocker unterwegs – und nicht immer greift der Paypal-Verkäuferschutz, wie die Studentin Cira S. leidvoll erfahren musste.
Verkauf online
Die 22-jährige Studentin Cira S. bot ihr gebrauchtes Notebook für 650 Euro über das Onlineportal Shpock an. Das ist eine Flohmarkt-App, bei der Nutzer Dinge kaufen und verkaufen können. Eine interessierte Käuferin überwies 650 Euro mit Paypal auf Ciras Paypal-Konto und kündigte über den Kurznachrichtendienst Whatsapp an, dass ihr Bruder das Notebook persönlich abholt. Die Studentin übergab ihm das Gerät an der Haustür: „Ich war froh, weil alles so unkompliziert ablief.“
Geld weg
Als Cira S. am nächsten Morgen auf ihr Paypal-Konto guckt, sind die 650 Euro zurückgebucht. Es stellt sich heraus, dass die vermeintliche „Käuferin“ sich Zugang zu einem fremden Paypal-Konto verschafft und von diesem bezahlt hatte. Sie hatte es „gehackt“. Der betroffene Paypal-Kunde bemerkte dies und veranlasste eine Rückbuchung. Cira erstattete Anzeige. Doch die 650 Euro sind weg. Was die Studentin nicht wusste: Ohne Versandbeleg ist ihr Verkauf bei Paypal nicht geschützt. „Der Paypal-Verkäuferschutz greift nicht, wenn verkaufte Ware persönlich an den Käufer übergeben wird“, sagt Pressesprecherin Kaja Olgun von Paypal. „Online bezahlen und persönlich abholen: das kann eine Betrugsmasche sein.“
Tipp: Wenn Sie Opfer eines Betrügers geworden sind, können Sie auch online Anzeige erstatten.
Betrüger festgenommen
Der Betrüger wurde einige Wochen später festgenommen, als er die gleiche Masche wiederholen wollte. Die Studentin hatte vergessen, ihr Notebook-Angebot von der Flohmarkt-Plattform zu entfernen. Tatsächlich meldete er sich noch einmal. Cira S. meldete das der Polizei und half bei der Inszenierung einer Notebook-Übergabe. Der Betrüger, der schon länger gesucht wurde, konnte festgenommen werden. Da er mittellos ist, hat die Studentin schlechte Karten, zu ihrem Geld zu kommen.
Tipp: Bei einem Privatverkauf mit dem Bezahlsystem Paypal sollten Sie die Ware unbedingt per Post verschicken. Bei persönlicher Übergabe greift der Paypal-Verkäuferschutz nicht. Welche Rechte Käufer bei Onlinekäufen haben, erklären wir in unseren FAQ Kaufrecht.
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Rückzahlungen werden bewusst verzögert, in der Hoffnung der Kunde gäbe seine Forderung auf. Von der Überweisung des Verkäufers an PayPal bis zum Zahlungseingang auf mein Girokonto waren 16 Tage vergangen, in denen PayPal mein Geld behielt. Das ist verbraucherfeindlich.
Ich habe mein PayPalkonto geschlossen und zahle lieber Vorkasse als mein Geld an diese Organisation zu verlieren.
Wieder E-Mails an PayPal, wieder Anrufe beim Kundenservice, weil es nicht erledigt wurde. Das Geld werde jetzt auf mein PayPal-Konto überwiesen, was dann auch erfolgte. In meinem Konto trug ich eine Lastschrift zugunsten meines Girokontos ein (Überweisungen sind nicht möglich), aber die Lastschrift blieb offen und wurde von PayPal nicht gebucht. Wieder Telefonat mit dem Kundenservice. Antwort: Das Geld jetzt sofort zu überweisen ginge nicht, da man für eine Sicherheitsüberprüfung das Geld 72 Stunden noch behalten müsse. Der Kundenservice von PayPal hat sich immer innerhalb von 24 Stunden, oft schneller per E-Mail gemeldet und der Telefonservice war immer freundlich und bemüht, nur das Geld wollte man mir nicht zurückgeben. Zuletzt habe ich überlegt Strafanzeige wegen Unterschlagung zu stellen, dann hat man meine Überweisung von meinem PayPal-Konto auf mein Girokonto freigegeben. Die Einbehaltung von Geldüberweisungen hat bei PayPal System.
Kommentar vom Autor gelöscht.
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Ich hatte online eine Lieferung auf Lastschrift bestellt, die ich wegen eines Irrtums sofort wieder storniert und das richtige Produkt bestellt hatte. Der Verkäufer war damit einverstanden und hat das Geld sofort wieder an PayPal überwiesen, nur das Geld kam auch nach mehreren Tagen bei mir nicht an. Es war weder auf meinem PayPal-Konto noch auf meinem Girokonto. Da ich keine Transaktionsdaten hatte, wendete ich mich erneut an den Verkäufer, der mir mit dem Transaktionscode nachweisen konnte, dass PayPal das Geld erhalten hat. Dann begann das Drama mit PayPal. Anrufe bei und E-Mails an den Kundenservice, der dann feststellte, dadass das Geld versehentlich auf einem Gastkonto „hängengeblieben“ ist. Es wurde versprochen, das Geld auf mein Girokonto zu überweisen. Tagelang tat sich nichts. Wieder E-Mails an PayPal, wieder Anrufe beim Kundenservice. Ach ja, man hatte vergessen das Geld zu überweisen. Man werde das Geld in den nächsten 4 Werktagen überweisen. >>weiter mit PayPal Teil 2