Eine Pflegetagegeldversicherung hilft bei den Pflegekosten. Versicherte sollten aber steigende Beiträge bewältigen können. Stiftung Warentest hat die Tarife Anfang 2020 geprüft.
Pflegetagegeldversicherung im Vergleich
Testergebnisse für 48 Pflegetagegeldversicherungen - 45-jährige 02/2020
Testergebnisse für 48 Pflegetagegeldversicherungen - 55-jährige 02/2020
Viele Leser haben uns seit unserem letzten Test (Finanztest 2/2020) berichtet, dass die Beiträge ihrer Pflegetagegeldversicherung stark angehoben wurden, ohne dass sich das vereinbarte Tagegeld erhöht hätte. Die Erhöhungen haben sie überrascht und verärgert. Versicherer dürfen die Beiträge aber nicht willkürlich erhöhen. Der Gesetzgeber setzt enge Grenzen. Nur wenn sich maßgebliche Rechengrößen ändern und ein unabhängiger Treuhänder die Anpassung genehmigt, dürfen die Gesellschaften mehr verlangen. In unserem aktuellen Bericht (Finanztest 3/2021, nach dem Freischalten als PDF) erklären wir die Hintergründe – und sagen, was Versicherte tun können, um sich den Schutz trotzdem zu erhalten.
Pflegetagegeldversicherungen im Vergleich
Testergebnisse. UnsereTabellen zeigen Bewertungen der Stiftung Warentest für 33 Pflegetagegeldversicherungen von 27 privaten Krankenversicherern, jeweils für 45-jährige und 55-jährige (Stand: Januar 2020).
Preisvergleich. Anfang 2021 haben wir uns angesehen, wie sich die Beiträge der sieben besten Tarifvarianten der letzten vier Jahre entwickelt haben. Wir erklären, warum auch bei unseren Testsiegern aus dem Jahr 2020 die Preise stark gestiegen sind (Schock über höhere Beiträge).
Hintergrund und Tipps. Wir sagen, wozu eine Pflegetagegeldversicherung dient und wer sie braucht. Zudem erklären wir, wie die Risikoprüfung bei Antragstellung abläuft und was Sie beachten müssen, wenn Sie Fragen zu ihrem Gesundheitszustand beantworten.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zu den Testberichten aus Finanztest 3/2021 und 2/2020.
Pflegetagegeldversicherung im Vergleich
Testergebnisse für 48 Pflegetagegeldversicherungen - 45-jährige 02/2020
Testergebnisse für 48 Pflegetagegeldversicherungen - 55-jährige 02/2020
Was wird aus mir, wenn ich selbst einmal zum Pflegefall werde? Die Kosten für eine gute Versorgung im Pflegefall werden in Zukunft auf keinen Fall geringer werden. Die gesetzliche Pflegeversicherung ist nur eine Teilkaskoversicherung. Wer im Alter nicht sein Vermögen aufzehren will oder auf das Sozialamt angewiesen sein möchte, kann mit einer privaten Pflegetagegeldversicherung vorsorgen.
Pflegetagegeldversicherung im Test
Finanztest hat 33 Pflegetagegeldtarife untersucht und dabei besonders auf das Leistungsniveau geachtet. Die Modellkunden zahlen jeweils den gleichen Beitrag – zum Beispiel 89 Euro im Monat, wenn der Vertrag mit 55 Jahren beginnt. 45-Jährige zahlen rund 57 Euro.
Leistungen für den Pflegefall geprüft
Die Tester haben ermittelt, in welchem Maße die Leistungen aus einem angebotenen Vertrag den geschätzten Bedarf im Pflegefall decken. Je älter ein Kunde beim Abschluss ist, desto mehr zahlt er. Das Ergebnis: Viele Tarife sind gut – in beiden Modellfällen (45-Jährige und 55-Jährige) .
Stolperstein: Gesundheitsprüfung
Der Test aus dem Jahr 2020 zeigt aber auch, dass es Menschen mit Vorerkrankungen schwerer haben, sich für den Pflegefall zu versichern. Oft müssen sie mehr bezahlen oder sie werden ganz abgelehnt. Einige gut bewertete Tarife sind strenger bei der Gesundheitsprüfung. Wer gesund ist, kann diese wählen. Wer aber bereits unter Erkrankungen leidet, kann versuchen, eine Versicherung bei einem Anbieter zu bekommen, der bei der Auswahl weniger restriktiv vorgeht.
Pflegegeld, Sachleistungen und Co
Mehr als 2 000 Euro pro Monat (2021) müssen Pflegeheimbewohner im bundesweiten Durchschnitt selbst bezahlen, bei der häuslichen Pflege liegt die Finanzierungslücke teilweise noch höher. Hier kann eine private Pflegeversicherung helfen. Rund 3,7 Millionen pflegebedürftige Menschen bekommen derzeit Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung, etwa Pflegegeld und Pflegesachleistungen. Da die meisten Pflegebedürftigen zu Hause von Angehörigen versorgt werden, ist dies für sie und ihre Familien eine wichtige Hilfe. Eine zusätzliche Entlastung bringen die Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege, die Menschen ab Pflegegrad 1 nutzen dürfen.
Dieser Test wurde wiederholt aktualisiert. Nutzerkommentare, die vor dem 16. Februar 2021 gepostet wurden, beziehen sich auf einen früheren Untersuchungsstand.
- Wird ein Mensch pflegebedürftig, braucht er Hilfe – von Familienmitgliedern oder Pflegefachkräften. Finanzielle Unterstützung bietet die gesetzliche Pflegeversicherung.
- Ob klassisches Pflegeheim, Betreutes Wohnen oder Pflege-WG: Geeignete Wohnformen gibt es inzwischen für jeden Bedarf. Wir erklären, wie sie funktionieren.
- Statt ins Heim können Pflegebedürftige in eine ambulant betreute WG ziehen. Wir schildern Vor- und Nachteile der Pflege-Wohngemeinschaft und wie sie organisiert ist.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
axs am 06.01.2022 um 10:17 Uhr
Bald nicht mehr bezahlbar
Die Noten berücksichtigen u.a. die Höhe der Beiträge. Diese scheinen aber bei Weitem nicht mehr zu stimmen. Beispiel Tarif "PflegePrivat Premium Plus": Dieser soll für 55-Jährige bei 45 Euro Tagegeld 89 Euro pro Monat kosten. Der Rechner weist aktuell (Januar 2022) stolze 116 Euro aus. Damit sollten die entsprechenden Bewertungen nicht mehr gültig sein. Wie man anderen Kommentaren entnehmen kann, gab es in den letzten Jahren heftige Beitragsanpassungen bei den Pflegetagegeldversicherungen, u.a. wegen der niedrigen Zinsen, aber sicherlich auch wegen der gestiegenen Ausgaben. Der Eigenanteil bei stationärer Pflege liegt im Durchschnitt bei über 2.000 Euro, Tendenz stark steigend. Für den anfangs genannten Tarif würde eine Absicherung als 55-Jähriger mit 70 Euro pro Tag 180 Euro pro Monat kosten. Die gesetzliche Pflegeversicherung leistet zuwenig. Die private Absicherung ist sehr teuer und in der Zukunft kaum noch bezahlbar. Das wäre ein Punkt, der näher betrachtet werden sollte.
@kurzzeitadresse: Wir haben die Bedingungen der "Careflex Chemie" noch nicht unter die Lupe genommen. Als wir das letzte Mal die Pflegetagegeldtarife unter die Lupe genommen haben, gab es diese noch nicht. Liegen Ihnen bereits die konkreten Bedingungen vor? Dann können Sie uns diese gern zusenden: finanztest@stiftung-warentest.de
Wie werden von Stiftung Warentest arbeitgeberfinanzierte private Pflegezusatzversicherungen gesehen? Zurzeit ist mir nur die "Careflex Chemie" bekannt (Konsortium aus R+V und Barmenia / die DFV ist kurz vor dem Start ausgeschieden und bleibt als Rückversicherer erhalten.), in denen die tariflich angestellten Mitarbeiter der Chemie-Branche automatisch seit m.W. Juli 2021 versichert sind. Die Beiträge übernimmt der Arbeitgeber bis zum Ausscheiden des Mitarbeiters in die Rente oder bei Branchenwechsel, danach muss der Mitarbeiter die Beiträge selbst finanzieren. Zurzeit liegt der "Start"-Beitrag altersunabhängig bei moderaten 33,65€/Monat, allerdings greift irgendwann eine Dynamik zur Beitragsanpassung. Zudem gibt es die Möglichkeit, Familienmitglieder durch einen Versicherungsbeitrag privat mitzuversichern. Sind diese Modelle der Stiftung Warentest bekannt und was ist von diesen Modellen zu halten?
Ich habe bei der DKV für mich und meine Frau eine Pflegeversicherung. Die neuesten Beitragsänderungen von meiner Pflegeversicherung,für 2021 für mich und meine Frau erhalten. Die Beitragserhöhungen sind für mich nicht nachvollziehbar und irgendwann auch nicht mehr bezahlbar. Ich frage mich wirklich wer soll das auf Dauer bezahlen? Wer kann das bezahlen? Abgeschlossen habe ich die Pflegeversicherung 2009. Beitrag 86,58 €/Monat. Die erste große Beitragserhöhung war 2017. Beitragserhöhung von 2017 auf 2018 waren 56% Beitragserhöhung von 2018 auf 2019 waren 17% Beitragserhöhung von 2019 auf 2020 waren 28% Beitragserhöhung von 2020 auf 2021 waren 20% Beitragserhöhung von 2017 auf 2021 waren 180% Das bedeutet dass der Beitrag von 2017 bis 2021 auf das 2,8 Fache gestiegen ist. In 2021 soll ich jetzt einen Gesamtbetrag von 247,50 €/Monat zahlen. Das macht eine Jahressumme von 2970,00 €. Wer soll und kann das weiter bezahltgen. In 2025 wären das dann 8316 €/Jahr.
Meine Erfahrungen mit der DKV-PET Nachdem die DKV mit dem Pflegeversicherungstarif PET mehrfach in FinanzTest überdurchschnittlich abgeschlossen hatte, habe ich für mich vor einigen Jahren für eine Pflegezusatzversicherung entschieden. Hier meine Erfahrungen zu dem Thema Beitragserhöhungen: 2017 + 18,35 % 2020 + 29,90 % 2021 + 29,88 % Insgesamt eine Beitragserhöhung in 4 Jahren von ca.100 %. Die Leistungsausgaben in gesetzlichen Pflegeversicherung sind in dem Zeitraum von 12/2016 bis 12/2019, laut dem Bericht in der Finanaztestausgabe 03/2021, aber nur von 29,95 auf 42,27 Milliarden Euro pro Jahr gestiegen d.h. um ca. 42 %.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Die Noten berücksichtigen u.a. die Höhe der Beiträge. Diese scheinen aber bei Weitem nicht mehr zu stimmen.
Beispiel Tarif "PflegePrivat Premium Plus": Dieser soll für 55-Jährige bei 45 Euro Tagegeld 89 Euro pro Monat kosten. Der Rechner weist aktuell (Januar 2022) stolze 116 Euro aus. Damit sollten die entsprechenden Bewertungen nicht mehr gültig sein.
Wie man anderen Kommentaren entnehmen kann, gab es in den letzten Jahren heftige Beitragsanpassungen bei den Pflegetagegeldversicherungen, u.a. wegen der niedrigen Zinsen, aber sicherlich auch wegen der gestiegenen Ausgaben. Der Eigenanteil bei stationärer Pflege liegt im Durchschnitt bei über 2.000 Euro, Tendenz stark steigend. Für den anfangs genannten Tarif würde eine Absicherung als 55-Jähriger mit 70 Euro pro Tag 180 Euro pro Monat kosten.
Die gesetzliche Pflegeversicherung leistet zuwenig. Die private Absicherung ist sehr teuer und in der Zukunft kaum noch bezahlbar. Das wäre ein Punkt, der näher betrachtet werden sollte.
@kurzzeitadresse: Wir haben die Bedingungen der "Careflex Chemie" noch nicht unter die Lupe genommen. Als wir das letzte Mal die Pflegetagegeldtarife unter die Lupe genommen haben, gab es diese noch nicht. Liegen Ihnen bereits die konkreten Bedingungen vor? Dann können Sie uns diese gern zusenden: finanztest@stiftung-warentest.de
Wie werden von Stiftung Warentest arbeitgeberfinanzierte private Pflegezusatzversicherungen gesehen?
Zurzeit ist mir nur die "Careflex Chemie" bekannt (Konsortium aus R+V und Barmenia / die DFV ist kurz vor dem Start ausgeschieden und bleibt als Rückversicherer erhalten.), in denen die tariflich angestellten Mitarbeiter der Chemie-Branche automatisch seit m.W. Juli 2021 versichert sind. Die Beiträge übernimmt der Arbeitgeber bis zum Ausscheiden des Mitarbeiters in die Rente oder bei Branchenwechsel, danach muss der Mitarbeiter die Beiträge selbst finanzieren. Zurzeit liegt der "Start"-Beitrag altersunabhängig bei moderaten 33,65€/Monat, allerdings greift irgendwann eine Dynamik zur Beitragsanpassung. Zudem gibt es die Möglichkeit, Familienmitglieder durch einen Versicherungsbeitrag privat mitzuversichern.
Sind diese Modelle der Stiftung Warentest bekannt und was ist von diesen Modellen zu halten?
Ich habe bei der DKV für mich und meine Frau eine Pflegeversicherung.
Die neuesten Beitragsänderungen von meiner Pflegeversicherung,für 2021 für mich und meine Frau erhalten.
Die Beitragserhöhungen sind für mich nicht nachvollziehbar und irgendwann auch nicht mehr bezahlbar.
Ich frage mich wirklich wer soll das auf Dauer bezahlen?
Wer kann das bezahlen?
Abgeschlossen habe ich die Pflegeversicherung 2009. Beitrag 86,58 €/Monat.
Die erste große Beitragserhöhung war 2017.
Beitragserhöhung von 2017 auf 2018 waren 56%
Beitragserhöhung von 2018 auf 2019 waren 17%
Beitragserhöhung von 2019 auf 2020 waren 28%
Beitragserhöhung von 2020 auf 2021 waren 20%
Beitragserhöhung von 2017 auf 2021 waren 180%
Das bedeutet dass der Beitrag von 2017 bis 2021 auf das 2,8 Fache gestiegen ist.
In 2021 soll ich jetzt einen Gesamtbetrag von 247,50 €/Monat zahlen. Das macht eine Jahressumme von 2970,00 €.
Wer soll und kann das weiter bezahltgen. In 2025 wären das dann 8316 €/Jahr.
Meine Erfahrungen mit der DKV-PET
Nachdem die DKV mit dem Pflegeversicherungstarif PET mehrfach in FinanzTest überdurchschnittlich abgeschlossen hatte, habe ich für mich vor einigen Jahren für eine Pflegezusatzversicherung entschieden.
Hier meine Erfahrungen zu dem Thema Beitragserhöhungen:
2017 + 18,35 %
2020 + 29,90 %
2021 + 29,88 %
Insgesamt eine Beitragserhöhung in 4 Jahren von ca.100 %.
Die Leistungsausgaben in gesetzlichen Pflegeversicherung sind in dem Zeitraum von 12/2016 bis 12/2019, laut dem Bericht in der Finanaztestausgabe 03/2021, aber nur von 29,95 auf 42,27 Milliarden Euro pro Jahr gestiegen d.h. um ca. 42 %.