Kapitalaufbau bei Niedrigzinsen: Mehr Rendite – mehr Risiko
Die Tabelle Vorsorgemöglichkeiten im Vergleich zeigt nur Vorsorgeformen ohne Kapitalanlagerisiko. Sie bieten Sicherheit, aber wenig Rendite.
Unsere Modellkunden fangen heute mit 40 Jahren an einzuzahlen. Der Mann wird 85 und die Frau 88 Jahre alt. Unter diesen Annahmen ergeben sich folgende jährliche Renditen:
Beitragsentlastungstarife. In den untersuchten Tarifen liegt die Rendite für den Mann zwischen 0,67 und 2,69 Prozent, für die Frau zwischen 1,38 und 3,17 Prozent. (Tabelle Beitragsentlastungstarife für privat Krankenversicherte)
Private Rentenversicherung. Wählen unsere Modellkunden zum Beispiel eine Rentenversicherung mit einer Garantiezeit von fünf Jahren und einem Rentenbeginn mit 67 Jahren, ist eine garantierte Rendite nicht zu erzielen. Nur wenn Kunden die prognostizierten Überschüsse wirklich erhalten, ergibt sich auch bei günstigen Anbietern bestenfalls für den Mann 0,4 Prozent Rendite, für die Frau 1,0 Prozent.
Banksparen. Die Renditen sind hier geschlechtsunabhängig.
- Von uns empfohlene Banksparpläne bringen bei einer Laufzeit von zehn Jahren 1,2 bis 1,9 Prozent Rendite.
- Für Tagesgeldkonten erhalten Kunden bei einem Betrag von 5 000 Euro derzeit 0,4 bis 0,75 Prozent Zinsen.
- Die aktuell besten Festgeldkonten mit einer Laufzeit von fünf Jahren bringen 1,2 bis 1,4 Prozent Rendite.
ETF-Sparplan. Wer finanziellen Spielraum hat, kann auch mit Fonds sparen. Am besten eignen sich ETF (Exchange Traded Funds), börsengehandelte Indexfonds. ETF-Sparpläne sind sehr flexibel. Monatliche Raten lassen sich jederzeit ändern oder aussetzen und Teilbeträge entnehmen. ETF-Sparpläne sind aber weniger sicher als Banksparen. Die Rendite lässt sich nicht vorhersagen, da Börsenwerte starken Schwankungen unterliegen und es immer wieder zu Krisen kommt. Finanztest hat einen „Pantoffel-Sparplan“ mit Aktien- und Rentenfonds entwickelt, den es in drei Varianten gibt. Hier ist aus Sicherheitsgründen die defensive Variante mit hohem Rentenanteil zu empfehlen. Wenn jemand von 1997 bis 2017 monatlich 200 Euro in so einen Sparplan investiert hätte, wäre er auf eine Rendite von 3,38 Prozent gekommen. Mehr zu ETF: Mit Indexfonds Geld anlegen in unserem Special und im Test ETF, Finanztest 6/2017.
Sofortrente. Bei Renteneintritt empfiehlt es sich, das mit Bank- oder ETF-Sparen erzielte Kapital für eine Sofortrente zu verwenden. Aus dieser erhalten Kunden lebenslang eine monatliche Rente.