Die private Rentenversicherung ist ein Klassiker für die Altersvorsorge. Versicherte zahlen in jungen Jahren Beitrag und erhalten dafür im Alter eine Rente, in der Regel bis zum Tod. Aber: Nur in wenigen Fällen ist ein solcher Vertrag die beste Wahl. Die Renditeaussicht ist gering und eine vorzeitige Kündigung immer mit Verlust verbunden. Pluspunkt von privaten Rentenversicherungsverträgen: Die Privatrente im Alter bleibt vollständig steuerfrei, wenn der Vertrag noch in diesem Jahr abgeschlossen und der erste Beitrag gezahlt wird. Finanztest sagt, für wen eine private Rentenversicherung richtig ist, welche Policen die besten Leistungen bringen und was beim Vertragsschluss zu beachten ist.
Sicherheit mit Rendite
Richtig sind private Rentenversicherungsverträge trotz ihrer bescheidenen Flexibilität und Renditeaussichten als Vorsorge, wenn der Sparerfreibetrag im Alter bereits ausgenutzt wird, Förderung wie die Riesterzulage oder auch die Steuervorteile und Sozialversicherungsfreiheit für betriebliche Altersvorsorge bereits ausgeschöpft werden oder nicht erreichbar sind und das Geld sicher angelegt werden soll. Private Rentenversicherungsverträge bringen vergleichsweise wenig Rendite, aber das ganz sicher. Verluste wie bei der Geldanlage in Aktien oder -fonds sind ausgeschlossen.
Interrisk überall vorn
Garantiert ist bei privaten Rentenversicherungsverträgen eine Rendite von bis zu gut 2,6 Prozent. Die garantierte Verzinsung bei Rentenversicherungen liegt derzeit bei 2,75 Prozent. Die Rendite fällt jedoch geringer aus. Grund: Von den Beiträgen werden erst noch Kosten abgezogen. Nur das verbleibende Geld verzinsen die Versicherer. Wie hoch die Kosten ausfallen, ist von Angebot zu Angebot höchst unterschiedlich. Wie kostengünstig das Angebot einer Versicherung ist, lässt sich - bei sonst identischen Vorgaben und Verwendung derselben Daten zur durchschnittlichen Lebenserwartung - am Vergleich der Garantierente ablesen. Die kostengünstigsten Angebote für alle vier Modellfälle in der Finanztest-Untersuchung kamen von der Interrisk. Die von ihre garantierte Rente führt zu einer Beitragsrendite von 2,40 bis 2,61 Prozent. Zum Vergleich: Die Garantierente bei Angeboten der Hamburgischen Leben für die gleichen Modellfälle führt zu einer Beitragsrendite von 1,52 bis 2,16 Prozent. Wie sich das auf die Höhe der Garantierente für am 1. Oktober 1970 geborene Männer und Frauen auswirkt, zeigt der Finanztest-Kompass.
Hoffnung auf Überschüsse
An Gewinnen, die die Versicherer bei der Anlage der Kundengelder über die Garantierente hinaus erwirtschaften, beteiligen sie die Versicherten. Wie hoch die Überschussbeteiligungen ausfallen, lässt sich jedoch nicht vorhersagen. Die Versicherer prognostizieren anhand der aktuellen Daten die Entwicklung der kommenden Jahre und berechnen eine Rente unter Einschluss von Überschussbeteiligungen. Doch diese Zahlen sind eine unverbindliche Vorhersage. Die tatsächliche Überschussbeteiligung wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mehr oder weniger stark abweichen. Zu allem Überfluss gibt es keine klaren Regeln darüber, wie die Versicherungen die Überschüsse zu ermitteln haben und in welchem Umfang sie ihre Kunden daran beteiligen müssen. Ein aussagekräftiger Vergleich der Zahlen ist daher nicht möglich.
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