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Cost-Average-Effekt: Keine Wunderwaffe gegen Kursverluste

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Fondssparpläne haben gegenüber dem einmaligen Kauf von Fondsanteilen einen Vorteil: Da das Timing-Risiko durch den ständigen Nachkauf von Fondsanteilen gemindert wird, kann man jederzeit mit einem Sparplan anfangen. Der so genannte Cost-Average-Effekt macht den genauen Einstiegszeitpunkt zweitrangig.

Bei starken Kursschwankungen, die an den Börsen fast schon die Regel sind, müssen sich Anleger also nicht über den günstigsten Kaufzeitpunkt den Kopf zerbrechen. Sind die Kurse am Boden, verlieren zwar die bereits im Depot liegenden Fondsanteile an Wert, aber dafür gibt es die neuen Anteile im Sonderangebot. Je größer die Schwankungen und je ­kürzer der Anlagezeitraum, desto ausge­präg­ter kann der Rendite­vorteil gegenüber der Einmalanlage sein.

Ob der Cost-Average-Effekt tatsächlich zum Tragen kommt, ist allerdings nicht ­sicher. Je nach zeitlichem Verlauf der Kurs­ausschläge nach oben und nach unten können Sparplan-Anleger sogar schlechter fahren als Einmalanleger.

Das beweist eine Modellrechnung von ­Finanztest, die den unterschiedlichen Kursverläufen von zwei Fonds in der Grafik unten zugrunde liegt. Beide Fonds haben zu Beginn und am Ende eines zwölfjährigen Anlagezeitraums den gleichen Wert. Nur der Kursverlauf dazwischen ist extrem unterschiedlich. Das Kursbild des einen Fonds erinnert an ein M, der Chart des anderen ähnelt einem W.

Im Ergebnis hätte der Sparer mit dem M-Fonds 0,5 Prozent seines eingezahlten Geldes verloren, während sich der Sparer mit dem W-Fonds am Ende über ein Plus von 12 Prozent freuen könnte. Eine Einmalanlage in den M-Fonds hätte mit ­einem Zuwachs von 10 Prozent ebenfalls mehr gebracht als der M-Sparplan.

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