Testergebnisse für 16 Spar-Apps für Lebensmittel
Im Test: 16 Apps, je 8 für Android und iOS vom selben Anbieter, mit denen sich Lebensmittelpreise im stationären Einzelhandel vergleichen lassen. Die Apps sollten kostenlos sein, eine deutschsprachige Bedienoberfläche aufweisen, für Android und iOS verfügbar sein sowie eine freie Ortswahl für die Preisrecherche ermöglichen. Zumindest eine der beiden Apps eines Anbieters sollte spätestens 2021 aktualisiert worden sein. Falls Anbieter mehrere vergleichbare Apps anboten, wurde die gemäß Google Play Store Download-stärkste ausgewählt (Stand: Oktober 2022). Die Datenerhebung lief im Januar und Februar 2023. Wir befragten die Anbieter im März 2023.
Untersuchungen
Wir definierten Warenkörbe für je einen Single-Haushalt und eine Familie in 44139 Dortmund und 81927 München und verglichen die Preise in fünf Lebensmittel-Märkten in Wohnort-Nähe: Aldi Nord, Edeka, Lidl, Netto Marken-Discount und Rewe in Dortmund sowie Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Penny und Rewe in München. Wir suchten allgemeine Produkte wie etwa Mischbrot oder Bananen sowie konkrete Marken wie Nutella oder Krombacher Pils.
An fünf Tagen – zweimal Donnerstag sowie je einmal Montag, Mittwoch und Freitag – recherchierten wir die jeweils tiefsten Preise der Produkte über die Freitextsuche in den Apps und erhoben gleichzeitig die jeweils tiefsten Preise in den Märkten vor Ort. Am ersten Erhebungstag verglichen wir die Preisdaten anhand von Produktbeispielen über Android und iOS. Da die Preise unabhängig vom Zugangsweg ausfielen, recherchierten wir an den übrigen Tagen die App-Preise für Dortmund auf Android und für München auf iOS.
Ersparnis durch die App: 30 %
Für den Single- und den Familien-Haushalt verglichen wir taggleich die jeweils tiefsten Preise aus der App mit denen vor Ort. Dabei mittelten wir die Preise für den Warenkorb über alle fünf Erhebungstage. Als Referenz diente dabei die maximale Ersparnis – wenn wir vor Ort nicht beim jeweils teuersten, sondern beim günstigsten Händler gekauft hätten.
Zuverlässigkeit der Preisangabe in der App: 25 %
Wir prüften in den fünf Märkten vor Ort, ob die in der App angegebenen Preise gefunden werden können. In der App zu niedrig angezeigte Preise hoben wir für die Berechnung der Ersparnis auf die tatsächlichen Preise vor Ort an. In die Bewertung floss der Euro-Betrag der Abweichungen sowie die Zahl notwendiger Korrekturen im Verhältnis zu allen in der App angegebenen Preisen ein. Zusätzlich zählten wir die Fälle, in denen das Produkt vor Ort nicht verfügbar war.
Nutzungsfreundlichkeit: 30 %
Subjektive Prüfungen nahmen drei Experten für Servicequalität vor. Wir prüften Navigation und Hilfen anhand der Gestaltung der App sowie Unterstützungen wie FAQ oder Kontaktmöglichkeiten zum Anbieter. Bei Produktsuche bewerteten wir die Eingabeoptionen, beispielsweise ob konkrete Marken und allgemeine Produkte suchbar waren. Die Aussagekraft der Trefferliste bestimmten wir anhand von Informationen wie Grundpreis, Entfernung zum Händler sowie nach Sortier- und Filter-Möglichkeiten. Die Organisation des Einkaufs beurteilten wir zum Beispiel anhand der Favoriten- oder Listenverwaltung und der Unterstützung bei der Verteilung des Einkaufs auf mehrere Händler. In die Vielseitigkeit gingen etwa Kontofunktionalität, Möglichkeiten der Web-App und vorhandene Belohnungssysteme ein.
Basisschutz persönlicher Daten: 15 %
Für Sparsames Erheben von Nutzerdaten bewerteten wir, welche Daten etwa bei der Registrierung erfasst werden. Zudem protokollierten wir per Man-in-the-middle-Attacke den Datenverkehr zwischen der App und dem Anbieter, entschlüsselten den Datenstrom und prüften, ob er für die Funktion der App unnötige personenbezogene Daten enthält. Für Schutz von Nutzerkonto und Datenübertragung bewerteten wir etwa Passwortpolitik und Transportverschlüsselung. Außerdem suchte ein Jurist nach Mängeln in der Datenschutzerklärung, etwa unzureichende Informationen zur Erhebung oder Verwendung der personenbezogenen Daten.
Testergebnisse für 16 Spar-Apps für Lebensmittel
Mängel in den AGB (allgemeine Geschäftsbedingungen): 0 %
Der Jurist prüfte die allgemeinen Geschäftsbedingungen auf unzulässige Klauseln, die Verbraucher benachteiligen.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf übergeordnete Urteile auswirken. Sie sind mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Das test-Qualitätsurteil konnte nur eine Note besser sein als die Ersparnis durch die App. Bei mangelhafter Organisation des Einkaufs werteten wir die Nutzungsfreundlichkeit um eine halbe Note ab. Hatte die Datenschutzerklärung deutliche Mängel, konnte der Basisschutz persönlicher Daten nicht besser sein als befriedigend (3,5).
Testergebnisse für 16 Spar-Apps für Lebensmittel
-
- Kosten Grundnahrungsmittel in Supermärkten etwa gleich viel? Nein, im Gegenteil, zeigt ein Check der Verbraucherzentrale NRW. Wir nennen Ergebnisse und geben Spartipps.
-
- Sind No-Name-Produkte von Aldi, Rewe und Co so gut wie klassische Marken? Wir haben 1414 Lebensmittel aus 58 Tests ausgewertet und ziehen Bilanz.
-
- E-Auto kostenlos laden – so lockten Handelsketten wie Lidl bislang ihre Kunden. Unsere Abfrage zeigt: Gratis-Strom auf Kundenparkplätzen wird immer mehr zur Ausnahme.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Danke für den Hinweis. Auch ohne das Testergebnis zu kenne, habe ich gemerkt, dass diese App für mich hilfreich ist.
@all
Hier geht es um Lebensmittel. Das sollte in der Überschrift besser dargestellt werden. Aber erst lesen, dann kommentieren...
Unter Preisvergleich verstehe ich Dienste wie idealo, billiger.de, guenstiger.de, geizhals.de etc.
Legt euch bei Anschaffungen einen Preisalarm bei MyDealz (MyDealz.de) an. Das ist wesentlich effektiver und man bekommt über die Community sehr hilfreich und nützliche Tipps.
Das spart Papier und der Briefkasten ist nicht verstopft durch die Werbeblätter.
Woher weiß denn der Briefkasten, dass ich eine App nutze? Das müsste sprachlich und logisch mal korrigiert werden, gell?