
Nach Bedarf. Auch Flaschenkinder dürfen so viel trinken, wie sie möchten. © Adobe Stock
Welche Zusatznahrung soll es sein? Und was ist beim Zubereiten von Anfangsmilch wichtig? Neun Tipps, mit denen die Flasche gelingt.
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Alle Testergebnisse für Baby-Anfangsmilch1. Kaufen: Pre-Milch reicht voll und ganz
Neben Anfangsmilch – dazu zählt Pre- und 1-Nahrung – füllen 2- und 3-Folgemilch die Regale. Lassen Sie sich nicht verunsichern: Im gesamten ersten Lebensjahr können Sie Pre-Nahrung füttern. Sie bietet Babys genügend Nährstoffe und Kalorien. Wird das Baby allein von Anfangsmilch nicht mehr satt, dürfte es Zeit für Babybrei sein. Fachleute empfehlen als ersten einen mit Fleisch – ab fünftem bis siebtem Monat. Folgemilch ist nicht notwendig.
Tipp: Wie Sie den ersten Brei einführen und in welcher Reihenfolge weitere folgen, lesen Sie in unserem Special Baby-Ernährung im ersten Jahr. Gute Fertigbreie finden Sie in unserem Babybrei-Test sowie im Milch-Getreide-Brei-Test.
2. Flasche wählen: Glas für Zuhause
Fläschchen aus Glas sind hitzebeständig, geschmacksneutral und lassen sich gut reinigen. Sie sind aber schwerer als Kunststoffflaschen und zerbrechen leichter, wenn sie herunterfallen.
Fläschchen aus dem Kunststoff Polypropylen sind stabiler und leichter. Doch es gibt Hinweise, dass aus ihnen feinste Materialteilchen – Mikroplastik – in die Nahrung übergehen könnten. Untersuchungen dazu kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Außerdem ist nicht geklärt, welche gesundheitlichen Folgen die Aufnahme von Mikroplastik haben könnte.
Tipp: Die Lösung kann ein Kompromiss sein. Benutzen Sie für ruhige Mahlzeiten zu Hause Glasflaschen und für unterwegs Kunststoffflaschen. Einige Anbieter haben beide Varianten im Sortiment – dann passt häufig auch der Sauger der Wahl auf beide.
3. Sauger ausprobieren: Ein kleines Loch ist wichtig
Der Flaschensauger kann aus Silikon oder dem Naturstoff Latex bestehen: „Er sollte elastisch, weich und da, wo die Lippen aufliegen, breit sein“, rät Kathrin Herold, Beauftragte für Stillen und Ernährung des Landeshebammenverbands Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem sollte das Saugteil rund sein, ähnlich der Form einer Brustwarze. Wichtig ist auch ein kleines Loch, etwa mit der Angabe „für Tee“ oder „für Muttermilch“. Die Milch sollte nicht einfach herauslaufen, sonst verschlucken Babys sich schnell.
Tipp: Tauschen Sie Latex-Sauger regelmäßig aus, sie werden schnell porös. Entsorgen Sie Silikonsauger mit Bissspuren.
4. Zubereiten: Leitungswasser ist meist geeignet
Trinkwasser wird in Deutschland streng kontrolliert. Meist können Sie Anfangsmilch damit zubereiten – außer das Wasser in Ihrer Region ist mit Nitrat belastet oder Ihr Haus gehört zu den wenigen, in denen noch Bleileitungen liegen. Analysewerte Ihres Trinkwassers erhalten Sie beim Wasserversorger. Im Zweifel können Sie es auch prüfen lassen. Für Schwangere ist das teilweise gratis. Alternative zum Leitungswasser ist stilles oder kohlensäurearmes Mineralwasser, auf dem „Zur Herstellung von Säuglingsnahrung geeignet“ steht.
Tipp: In unserem Mineralwasser-Test finden Sie auch für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignete Mineralwässer. Ob Trink- oder Mineralwasser – kochen Sie es ab. Das tötet mögliche Keime. Auf rund 40 Grad Celsius abkühlen lassen, zum Pulver geben, kräftig schütteln und Temperatur testen. Nicht aus der Flasche kosten – das kann Keime übertragen.

Temperaturkontrolle. Sie ist wichtig, damit sich Babys nicht verbrühen. © Adobe Stock
5. Reste weggießen: Fläschchen immer frisch zubereiten
Die Flasche immer erst kurz vor dem Füttern zubereiten, nie auf Vorrat. Lassen Sie angerührte Milch nicht länger als zwei Stunden stehen. Keime können sich schnell vermehren und das Baby krank machen. Ist es satt, Restmilch weggießen.
Tipp: Bereiten Sie für nachts oder unterwegs das portionierte Milchpulver im sauberen, trockenen Fläschchen vor und abgekochtes Wasser in einer Thermosflasche.
6. Sterilisieren: Das Zubehör abkochen

Sterilisieren. Flaschen und Sauger für die Jüngsten am besten abkochen. © Adobe Stock
In den ersten Lebensmonaten ist das Immunsystem noch nicht ausgreift. Um Babys vor Krankheiten zu schützen, sollten Fläschchen und Sauger sofort nach jeder Mahlzeit heiß mit Spülmittel ausgewaschen und danach sterilisiert werden. Das geht zum Beispiel im Kochtopf mit Deckel oder im Vaporisator – einem elektrischen Wasserverdampfer für Babyfläschchen.
Tipp: Bei älteren Babys, die Finger und Spielzeug in den Mund stecken, ist Sterilisieren nicht mehr zwingend erforderlich.
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Alle Testergebnisse für Baby-Anfangsmilch7. Füttern nach Bedarf: Das Baby entscheidet
Bei Anfangsmilch gilt das gleiche Prinzip wie beim Stillen: Der Bedarf und das Hungergefühl des Babys entscheiden, wie häufig und wie viel es trinkt. Die Mengen können variieren. Eltern, die sich sorgen, ob ihr Kind zu viel oder zu wenig trinkt, sollten deren Gewichtsentwicklung mit der Hebamme besprechen, rät Kathrin Herold.
Tipp: Wenn Sie unsicher sind, notieren Sie für das Gespräch mit der Hebamme die Trinkmengen und das Gewicht der vollen Windeln innerhalb eines Tages.
8. Marke wechseln: Kein Problem
Sie möchten nach dem Lesen der Testergebnisse das Produkt oder die Marke wechseln? Es spricht nichts dagegen. Das gilt auch, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind ein bestimmtes Produkt nicht gut verträgt.
Tipp: Will das Baby nicht trinken, leidet es immer wieder oder anhaltend unter Verstopfung oder Durchfall, Bauchweh oder Blähungen, sollten die Kinderärztin oder der Kinderarzt die Ursache abklären.
9. Das geht auch: Stillen und manchmal ein Fläschchen
Wer seinem Baby die Brust gibt, kann auch gelegentlich eine Stillmahlzeit durch ein Fläschchen ersetzen. Nimmt die Mutter Verabredungen oder Termine ohne ihr Baby wahr, kann sie Muttermilch hinterlassen. Ist keine verfügbar, bleibt Anfangsmilch. „Füttern Sie gestillte Kinder aber möglichst in den ersten sechs Wochen nicht mit einem Sauger“, rät Hebamme Herold. Sonst kann es zu Saugverwirrung und Stillproblemen kommen. Also in der ersten Zeit entweder immer stillen oder eine alternative Füttermethode anwenden, etwa mit einem Becher. Darüber können Hebamme oder Stillberaterin informieren.
Tipp: Leeren Sie bei längerer Abwesenheit die Brust von Hand oder mit Pumpe, um die Milchbildung aufrechtzuerhalten.
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Alle Testergebnisse für Baby-Anfangsmilch-
- Im Veggie-Burger-Patty-Test: 18 Produkte auf Basis von Soja, Weizen, Jackfruit und Co. Die besten sind zum Reinbeißen gut. Iglo fällt im Schadstofftest durch.
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- Kokosmilch ist beliebt und gibt Speisen einen exotischen Kick. Ein Plus für die Gesundheit ist sie eher nicht: Oft enthält sie Schadstoffe, wie Untersuchungen zeigen.
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- Grüner Tee gilt als Gesundheitselixier. Aber ist er unbedenklich, was Schadstoffe angeht? Nicht jeder der 27 Grüntees und Matchas im Test liegt hier im grünen Bereich.
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@TheCutter: Die Testergebnisse sind leider nicht auf andere Produkte übertragbar. Fachgesellschaften betonen, dass der Umstieg auf Säuglingsanfangsnahrung 1 oder auf Folgenahrung 2 nicht notwenig ist. Flaschenmilch kann genauso gefüttert werden wie Muttermilch. Ab dem 5. Monat können Sie dann mit Beikost beginnen.
Kann man vom selben Hersteller bedenkenlos auf die Folgemilch 1 oder 2 wechseln? Oder wird es dazu noch einen gesonderten Test geben?
@WB1450: haben Sie vielen Dank für Ihre Anmerkung, die auch an die zuständige Fachredaktion im Hause zur Kenntnisnahme weitergeleitet wurde.
Ihre Zuschrift ist für unsere Arbeit von großem Wert, sind wir doch darauf angewiesen, die Erfahrungen, Wünsche und Meinungen unserer Leser möglichst genau zu kennen, um aktuelle und hilfreiche Veröffentlichungen bieten zu können. Kritische Zuschriften aus unserer Leserschaft stellen wir hausintern stets zur Diskussion, geben sie uns in vielen Fällen doch wertvolle Anregungen, die in künftigen Veröffentlichungen berücksichtigt werden. Wir würden uns freuen, wenn Sie die Verbraucheraufklärung auch weiterhin mit Kritik und Hinweisen unterstützen würden.
Was Du aus dem Duden zitierst ist nur die halbe Wahrheit.
ungezogenes Kind, besonders Mädchen
Gebrauch: landschaftlich, besonders süddeutsch, österreichisch abwertend
Laut Duden hat das Wort Fratz zwei Bedeutungen. Nur die zweite Bedeutung ist negativ.
Beispiel laut Duden "ein süßer, kleiner Fratz". Das ist eindeutig nicht negativ.