Praxis­test Wie die Smartwatch Stress misst

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Praxis­test - Wie die Smartwatch Stress misst

Acht­sam. Viele neue Smartwatches erfassen auch den Stress­level. © plainpicture / Deepol

Neuere Modelle informieren auch über den Stress­level. Wir haben ausprobiert, wie das funk­tioniert und was das bringt.

Smartwatches achten auf Schritte, Kalorien und Puls. Manche Modelle messen aber auch den mentalen Stress. Diese Funk­tion prüften wir exemplarisch an der Garmin Venu 2, einer insgesamt knapp guten Smartwatch mit dieser Funk­tion.

Tipp: Auch Apple Watches können Stress messen. Viele wichtige Infos, Tipps und Tricks zu diesen Geräten bietet unser Ratgeber-Buch zur Apple Watch.

Mit Einge­wöhnung

Zwei Frauen und ein Mann trugen die Garmin mehrere Tage lang praktisch rund um die Uhr. Akribisch notierten sie ihre Aktivitäten und den persönlich empfundenen Stress­level. Das subjektive Protokoll verglichen wir dann mit den Angaben der Smartwatch. Anfangs lagen Empfindung und Anzeige der Uhr weit auseinander. Es wirkte so, als würde die Garmin Stress „erkennen“, bloß weil die Versuchs­personen sich bewegten. Nach mehreren Tagen hatten unsere Probanden den Eindruck, dass die Garmin körperliche Aktivität und mentalen Stress tatsäch­lich unterscheiden konnte und zum richtigen Zeit­punkt passende Hinweise gab – zum Beispiel bei einer tatsäch­lich auch als stressig empfundenen Auto­fahrt oder trotz körperlicher Ruhe bei belastenden Gedanken.

Kontrolle einge­schränkt

Eine Tages­auswertung lieferte die Garmin nur, wenn sie durch­gehend über viele Stunden getragen wurde. Häufig zeigte sie aber keinen Stress­wert an. Für uns nicht immer nach­voll­zieh­bar lautete die Begründung dann: zu viel Bewegung. Gab es eine Tages­über­sicht, gingen kurze Stress­momente eher unter. Die Auswertungen zeigten teil­weise stark schwankende Werte. Eher suboptimal wirkte auch die Auswertung des Tages: Die erfolgt selbst in der App auf dem Smartphone sehr komprimiert. Da sind eher Tages­trends als kurze Stress­momente sicht­bar.

So misst die Smartwatch

Garmin nennt die Herz­frequenz­varia­bilität als Kriterium für die Stress­erkennung. Von Herz­schlag zu Herz­schlag vergeht unterschiedlich viel Zeit, diese Varianz wertet die Watch aus. Andere Anbieter arbeiten mit dem elektrischen Haut­widerstand. Er verändert sich bei Stress – was auch Lügendetektoren in klassischen Spionage­thril­lern auswerten.

Tipp: Bei Stress kann auch Musik zur Entspannung beitragen. Viele Smartwatches beherr­schen Musikstreaming – am besten klappt das mit kabellosen Kopfhörern.

Fazit

Wer mithilfe der Garmin Venu 2 seinen Stress­level kontinuierlich analysieren will, sollte wissen, dass die Stress­messung im Trainings­modus nicht ange­zeigt wird. Es hilft, die Uhr möglichst durch­gehend zu tragen, auch nachts. Und es braucht Geduld: Erst nach einigen Tagen empfanden unsere Probanden die Angaben der Uhr als nützlich und brauch­bar.

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