Testergebnisse für 23 Pralinen 12/2014
Im Test: 22 Pralinenpackungen – 10 mit Marzipan, 12 mit Nougat (darunter ein Bioprodukt); eine Besonderheit: Nougathappen ohne Schokolade. 6 Produkte kauften wir lose an der Theke und, soweit verfügbar, mit Geschenkverpackung. Ihre Kennzeichnung ließen wir uns an der Theke aushändigen.
Einkauf der Prüfmuster: Juni/Juli 2014.
Preise: Anbieterbefragung im Oktober 2014.
Alle Prüfergebnisse und Bewertungen beziehen sich auf Proben mit dem jeweils angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum.
Abwertungen
Das test-Qualitätsurteil konnte maximal eine halbe Note besser sein als die sensorische Beurteilung. Bei mangelhafter Deklaration war das test-Qualitätsurteil maximal eine halbe Note besser. War die Verpackung mangelhaft, lautete auch das test-Qualitätsurteil mangelhaft. Bei ausreichender Deklaration wurde das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note abgewertet.
Sensorische Beurteilung: 60 %
In Anlehnung an die Methoden der ASU nach Paragraf 64 LFGB beschrieben 5 geschulte Prüfpersonen Aussehen, Geruch, Geschmack/Nachgeschmack und Mundgefühl der auf 18 Grad Celsius temperierten Pralinen und erfassten auch Fehler. Jeder Prüfer beschrieb die anonymisierten Proben unter gleichen Bedingungen. Auffällige Produkte wurden mehrfach verkostet. Abweichende Ausprägungen stuften die Prüfer je nach Art und Intensität als Fehler ein. Basis für die Beurteilung war der erarbeitete Konsens.
Testergebnisse für 23 Pralinen 12/2014
Schadstoffe: 15 %
Wir prüften das Gesamtprodukt auf Aflatoxine (B1, B2, G1, G2), angelehnt an DIN-EN-ISO-Verfahren, auf Kadmium und Ochratoxin A in Anlehnung an DIN-EN-Verfahren. Auf Pflanzenschutzmittel prüften wir gemäß ASU-Methode, auf PAK und Weichmacher jeweils mittels GC/MS und auf Mineralöle per LC-GC/FID.
Mikrobiologische Qualität: 5 %
Angelehnt an IOCCC-Methoden untersuchten wir: Gesamtkeimzahl, E. coli, Salmonellen, Schimmelpilze und osmotolerante Hefen. Auf Enterobacteriaceen prüften wir gemäß ISO-Methode.
Verpackung: 5 %
Drei Experten prüften Produktschutz, Originalitätssicherung, Öffnen, Entnehmen, Wiederverschließen, Recyclinghinweise und Materialkennzeichnung. Bei einigen Pralinen mit auffälligen Mineralölbefunden untersuchten wir die Verpackungen per LC-GC/FID auf Mineralöl.
Deklaration: 15 %
Drei Experten prüften nach lebensmittelrechtlichen Vorschriften, ob die Kennzeichnung vollständig und richtig ist und mit den Analyseergebnissen übereinstimmt. Zudem beurteilten wir Werbeaussagen, Herkunfts-, Portions- und Nährwertangaben, Lagerungsempfehlungen, Clean-Labelling- und Allergen-Hinweise, Leserlichkeit und Übersichtlichkeit.
Weitere Untersuchungen
Gesamtprodukt: Zur Überprüfung der Deklarationsangaben wurden die Schokolade und die Füllung präparativ getrennt. Gemäß oder in Anlehnung an ASU-Methoden ermittelten wir: Trockenmasse/Wassergehalt, Asche, Rohprotein, Gesamtballaststoffe, Gesamtfett, Natrium, Zucker (Glukose, Fruktose, Laktose, Saccharose, Maltose), flüchtige Aromastoffe. Auf schwerflüchtige Aromen prüften wir per LC/MS, das Fettsäurespektrum gemäß DGF-Methode. Bei Marzipanpralinen prüften wir auf Haselnuss und Erdnuss, bei Nougatprodukten auf Mandel und Erdnuss mittels ELISA. Wir berechneten Gesamtzucker und physiologischen Brennwert.
Schokolade: Gemäß oder in Anlehnung an ASU-Methoden: Gesamtfett, Buttersäuremethylester/Milchfett, Saccharose, Laktose, Methylxanthine (Koffein, Theobromin), Fettsäurespektrum gemäß DGF-Methode, Milcheiweiß per AOAC-Methode. Je nach Deklaration separate Aromastoffanalyse.
Füllungen: Gemäß oder in Anlehnung an ASU-Methoden: Trockenmasse/Wassergehalt, Gesamtfett, Fettsäurespektrum gemäß DGF-Methode, Zucker. In den Marzipanfüllungen untersuchten wir außerdem: Rohprotein; Glukosesirup und Ethanol enzymatisch; Sorbit und Benzaldehyd jeweils per HPLC; Blausäure fotometrisch; Aprikosenkerne mittels PCR. In den Nougatfüllungen untersuchten wir außerdem: Buttersäuremethylester/Milchfett; Methylxanthine (Koffein, Theobromin); Haselnussanteil per LC/MS. Je nach Deklaration wurden in den Füllungen auch separate Aromastoffanalysen durchgeführt – war hierbei Sorbinsäure aufgefallen, prüften wir darauf per HPLC.
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Dass Mineralölrückstände in den Produkten sind, ist erstmal irrelevant, wenn man nicht weiß, ob und vor allem in welchen Mengen diese eventuell gesundheitlich negative Auswirkungen haben. Es macht immer die Menge. Und offenbar ist es wissenschaftlich bis heute schlicht unbekannt, ob und ab wann eine eventuelle Gefahr besteht. Allerdings ist der "Ökotrend" ja nicht ganz unschuldig an den Rückständen. Bei in PE-Folie verpackten Lebensmittel, wird man keine Rückstände aus der Verpackung finden können. Anders sieht das bei Verzicht auf eine luftdichte Folienverpackung aus. Besonders auffällig: Kakaopulver wird häufig in Pappkartons angeboten - ohne jede Innenbeschichtung. Dabei enthält schwach entöltes Kakaopulver über 20 % Fett, kann also die Mineralölrückstände aus der Verpackung besonders gut aufnehmen. Außerdem rieselt es aus den Ecken. Es ist mir absolut unbegreiflich, warum hier die Hersteller nicht in Folie verpacken.
...als erfahrenes Leckermäulchen -- außer von US-amerikanischer Produktion in offenbar 'seefester' (mineralölhaltiger) Verpackung. Nun interessieren bei nur 30 Packungen / 22 Pralinenformen noch die Ergebnisse von jeweiligen Mitbewerbern, zu Godiva (in D nur in Großstädten nach längerer Suche auffindbar) also nur hier gängige weitere Belgier wie Neuhaus und Petersen, zu Aldi Süd/ Moser-Roth auch die artgleichen Lieferanten bei Lidl, Rewe/Penny, Edeka, Netto, Norma etc. (oder haben die alle nur unterschiedliche Form und Verpackung?). Und wie macht man solchen Großtest dann ohne tageweise Unterbrechung oder unterschiedliche Tester? Denn anders als bei Wein kann man sich ja nur wenig vom (Ab-)Gelutschten verkneifen und ausspucken, hat dann aber schon nach ca. 100 Gramm (sofern nicht allzu süß und vollmilchig) die Nase, äh, den Gaumen voll.
Hallo, Sie sehen, ich bereite mich schon mal vor -- s'ist bald Weihnachten!