Wer eine gute Pizza essen will, muss nicht immer zum Italiener gehen. Tiefkühlpizzen sind oft erstaunlich gut. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Stiftung Warentest. Von 27 Salami-Pizzen im Test (Preise 83 Cent bis 4,50 Euro) fallen fünf auf, die besonders knusprig und aromatisch sind. Etliche weitere Pizzen schneiden ebenfalls gut ab. Doch was Kalorien, Fett und Salz angeht, schlagen auch die besten Produkte kräftig zu Buche.
Testergebnisse für 27 Salami-Pizzen 04/2015
Liste der 27 getesteten Produkte
Elf Pizzen isst der Durchschnittsdeutsche jedes Jahr
Sattmacher für Eilige, Studentenessen, Notreserve – Tiefkühlpizza ist ein schnelles Gericht und sehr beliebt, vor allem die Sorte Salami. Elf Pizzen verspeiste jeder Bundesbürger 2013 im Durchschnitt. Das Untersuchungsergebnis der Stiftung Warentest könnte dem Verkauf einen weiteren Schub geben. Bei der Verkostung von 27 Salami-Pizzen im Test fanden sich nämlich etliche Produkte, die selbst hohen kulinarischen Ansprüchen genügen: Der Belag war besonders aromatisch, der Boden außen durchgängig knusprig und innen luftig-locker, auch der Rand. Eine Pizza war wegen unzutreffender Zubereitungsempfehlung nur ausreichend, eine andere wegen einer hohen Weißöl-Belastung mangelhaft.
Video zum Test
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Auch ein glutenfreies Produkt wurde getestet
Die Tester analysierten sowohl Tiefkühlpizzen der Marktführer Dr. Oetker und Wagner als auch deutlich preiswertere Handelsmarken sowie zwei Biopizzen und ein glutenfreies Produkt. Sein Boden besteht statt aus dem üblichem Weizenmehl aus Reismehl. Unterm Strich schneiden einige klassische Marken am besten ab, aber auch unter den Eigenmarken gibt es gute Pizza.
Auf den Boden kommt es an
Der Boden entscheidet maßgeblich über die Qualität einer Pizza. Darin sind sich Bäcker und Fans einig. Um für die Tiefkühlprodukte einen standardisierten Vergleich zu haben, entwickelten die Tester nach umfangreichen Recherchen und Versuchen ein Rezept für eine leckere Pizza für zuhause. Das Backen auf einem Pizzastein verhilft der Referenzpizza zu einem optimalen Boden: immer gleich, knusprig und locker. Doch er unterscheidet sich von einer Pizza aus dem holzbefeuerten Steinofen einer Trattoria. Der macht mit seinen hohen Temperaturen von mehr als 300 Grad Celsius den Boden garantiert knusprig und hinterlässt eine leichte Aschenote. Mit einer Ausnahme sind alle geprüften Tiefkühlpizzen vorgebacken. Das soll sie während der Lagerung stabil halten und zuhause immer das gleiche Backergebnis garantieren.
Weißöl hat in der Pizza nichts verloren
Massive Kritik haben die Tester insbesondere am Boden einer Pizza. Er war im hohen Maße mit Weißöl belastet. Die Lebensmittelindustrie darf es als technisches Öl für Maschinen und Geräte nutzen. Sie muss aber sicherstellen, dass möglichst nichts ins Produkt gelangt. Die hohe Weißölbelastung in der Pizza ist vermeidbar und widerspricht der guten Herstellungspraxis. Das ist mangelhaft – auch wenn keine Gesundheitsgefahr besteht.
Zu viel Fett, Kalorien oder Salz führte zur Abwertung
Eine Tiefkühlpizza bringt mitunter ganz schön Gewicht auf die Waage: Die leichteste im Test wiegt 307 Gramm, die schwerste 403 Gramm. Jedes Gramm mehr bedeutet mehr Energie, Fett und Salz. Das kann sich im ernährungsphysiologischen Urteil rächen, bei dem die Tester von einer ganzen Pizza als Portion ausgegangen sind: Vier Produkte sind ernährungsphysiologisch wegen zu viel Fett und Kalorien nur ausreichend. Bei drei Pizzen wird die von Ernährungsexperten empfohlene Zufuhr von maximal 6 Gramm Salz pro Tag überschritten.
Eine halbe Pizza reicht
Immerhin zwei Produkte heben sich mit vergleichsweise weniger Fett und Kalorien von der Konkurrenz ab. Manche Pizza enthält Rapsöl mit Omega-3-Fettsäuren, die Herz und Hirn gut tun. Die Gehalte übertreffen teils sogar die empfohlene Tageszufuhr von 1,2 Gramm. Das ist aber kein Alibi, täglich Pizza zu essen. Wir empfehlen: eine halbe Pizza und einen Salat mit einer Soße aus Rapsöl – eine leckere und gesunde Kombination.
Das bietet der Test
Die Testtabelle zeigt die Ergebnisse der Untersuchung von 27 Salami-Pizzen nebst Kommentaren zu Besonderheiten hinsichtlich Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz. Die Ernährungsexperten der Stiftung Warentest erklären, was in einer Pizza normalerweise drin ist – und wie eine gute Pizza schmecken sollte. Und sie verraten das Rezept für die „Referenzpizza“, der Vergleichsmaßstab für unseren Test.
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Liebes test.de-Team, ich finde eure Videos immer sehr interessant, in denen gezeigt wird, wie ihr die Tests durchführt. Bitte mehr davon :)
@Joe_F: Das Rezept unserer Vergleichspizza ist für 4 Personen berechnet. Die Salzangabe ist tatsächlich etwas hoch. Ein gestrichener Teelöffel Salz pro 500g Mehl ist ausreichend. (bp)
Das kommt mir sehr viel vor.
macht man selbst. Kein Problem.
Den Teig am Abend vorher zubereiten und ab in den Kühlschrank Da der Hefeteig kalt geführt wird, braucht man tatsächlich nur 5 Gramm Hefe. Die Sauce auch gleich köcheln und am nächsten Tag fast kein Arbeitsaufwand.
@Lizik: Unsere Referenzpizza wurde auf der zweiten Schiene von unten gebacken. Die Zubereitung der geprüften Pizzen erfolgte gemäß den Empfehlungen auf den Verpackungen. (SL)