Im August 2015 wurde in den USA erstmals eine Lustpille für Frauen zugelassen. Sie enthält den Wirkstoff Flibanserin, ist rosa und bekannt als „pink Viagra“. Anders als die Potenzpille für Männer wirkt sie über Botenstoffe im Gehirn und ist dauerhaft einzunehmen. Nun bestätigt eine Analyse im Fachjournal Jama Internal Medicine Zweifel an der Wirksamkeit. Ein niederländisch-belgisches Forscherteam wertete Daten aus acht teils unveröffentlichten Studien mit rund 6 000 Frauen aus. Danach verschafft die Pille im Vergleich zum Placebo durchschnittlich ein sexuell befriedigendes Erlebnis mehr – in zwei Monaten. Nebenwirkungen wie Schwindel, Schläfrigkeit und Übelkeit gibt es dafür häufig. „Unbefriedigend“ nennt ein Begleitkommentar das Ganze und kritisiert die Tatsache, dass das Mittel überhaupt die Zulassung erhielt. In Europa wurde sie noch nicht beantragt.
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