
Knapp 1,6 Millionen Photovoltaikanlagen gibt es in Deutschland. Rund 928 000 davon gehören Privathaushalten, schätzt der Bundesverband Solarwirtschaft. Die meisten stehen auf Dächern. Die Solaranlage zu versichern ist sinnvoll. Doch oft ist der Schutz löchrig, wie unser Test von 42 Photovoltaikversicherungen zeigt. Die erfreuliche Nachricht: Gute Verträge gibt es schon für unter 100 Euro im Jahr.
Teure Schäden durch Brand
Eine Versicherung für die Photovoltaikanlage ist keine Pflicht, aber jedem Besitzer zu empfehlen. Denn Schäden sind oft teuer, vor allem durch Sturm, Überspannung und Feuer. Bei einem Brand können die Flammen aufs Haus übergreifen. Brände sind bei Solaranlagen selten – im Falle eines Falles aber sehr teuer. Wurden die Module über Kredit finanziert, verlangen die meisten Banken ohnehin eine Versicherung. Marderprobleme kommen häufiger vor. Der Schaden an sich ist meist nur gering, aber die Suche nach der Ursache dauert lang.
Diese Schäden verursachen hohe Kosten
Für Schäden durch Feuer und Sturm mussten die Versicherer 2012 am meisten bezahlen. Brände sind selten, aber besonders teuer. Neuere Daten gibt es nicht.

Zwei Varianten sind möglich
Es gibt zwei mögliche Arten, sich zu versichern:
- über einen Zusatz zu einer bereits bestehenden Wohngebäudeversicherung oder
- über einen separaten Vertrag bei einem anderen Anbieter.
Unser Test zeigte, dass bei beiden Varianten viele Tarife Lücken lassen. Teils sind Überspannung, Tierbiss oder Ertragsausfall nicht versichert. Finanztest hat daher einen Mindestschutz festgelegt.
Diesen Standard sollten die Policen erfüllen
Eine Photovoltaikversicherung sollte leisten bei
- Brand, Blitzschlag, Überspannung durch Blitz
- Sturm, Hagel
- Elementargefahren wie Schneedruck, Lawinen
- Diebstahl
- Bedienungsfehler
- Kurzschluss
- Wasser, Frost
- Tierbiss bis mindestens 1 000 Euro
- Ertragsausfall
- grober Fahrlässigkeit bis mindestens 2 500 Euro.
(Details im Unterartikel Diese Leistungen sollte die Police enthalten.)
Im Schadensfall leichter mit nur einem Versicherer
Vorteil der Verträge, die als Zusatz zur Wohngebäudeversicherung angeboten werden: Wenn im Brandfall die Anlage und das Haus betroffen sind, hat der Kunde es mit nur einem Versicherer zu tun. Wird die Anlage über einen anderen Anbieter versichert, müssen im Streitfall Gutachter klären, welcher Schadenanteil zu Lasten der Gebäudeversicherung geht und welcher zu Lasten der Photovoltaikpolice.
Haftpflichtschutz nicht vergessen
Besitzer von Photovoltaikanlagen sollten unbedingt auch ihr Haftpflichtrisiko versichern. Fall ein Brand auf das Nachbarhaus übergreift oder ein Sturm Module vom Dach fegt, die ein vorm Haus geparktes Auto treffen, kann ein größerer Schaden entstehen. In modernen Privathaftpflichtversicherungen sind die Solaranlagen von Privatleuten meist enthalten.