Knapp 1,6 Millionen Photovoltaikanlagen gibt es in Deutschland. Rund 928 000 davon gehören Privathaushalten, schätzt der Bundesverband Solarwirtschaft. Die meisten stehen auf Dächern. Die Solaranlage zu versichern ist sinnvoll. Doch oft ist der Schutz löchrig, wie unser Test von 42 Photovoltaikversicherungen zeigt. Die erfreuliche Nachricht: Gute Verträge gibt es schon für unter 100 Euro im Jahr.
Liste der 42 getesteten Produkte
- Allianz
- Axa
- Basler
- Bayerische
- Bayerische
- Bruderhilfe
- DEVK
- Gothaer
- Huk-Coburg Allg.
- Huk24
- Rheinland
- Waldenburger
- WGV
- BGV
- Inter
- Lippische
- ÖVB
- Provinzial Rheinland
- Signal Iduna
- SV Spark.Vers.
- VGH
- VHV
- Axa
- Signal Iduna
- Arag
- Basler
- Concordia
- Condor
- Condor
- Debeka
- Ergo
- Inter
- Inter
- Oberösterreichische
- Oberösterreichische
- Öffentliche Braunschweig
- R+V
- R+V
- VHV
- VPV
- Waldenburger
- Zurich
Teure Schäden durch Brand
Eine Versicherung für die Photovoltaikanlage ist keine Pflicht, aber jedem Besitzer zu empfehlen. Denn Schäden sind oft teuer, vor allem durch Sturm, Überspannung und Feuer. Bei einem Brand können die Flammen aufs Haus übergreifen. Brände sind bei Solaranlagen selten – im Falle eines Falles aber sehr teuer. Wurden die Module über Kredit finanziert, verlangen die meisten Banken ohnehin eine Versicherung. Marderprobleme kommen häufiger vor. Der Schaden an sich ist meist nur gering, aber die Suche nach der Ursache dauert lang.
Diese Schäden verursachen hohe Kosten
Für Schäden durch Feuer und Sturm mussten die Versicherer 2012 am meisten bezahlen. Brände sind selten, aber besonders teuer. Neuere Daten gibt es nicht.

© Stiftung Warentest
Zwei Varianten sind möglich
Es gibt zwei mögliche Arten, sich zu versichern:
- über einen Zusatz zu einer bereits bestehenden Wohngebäudeversicherung oder
- über einen separaten Vertrag bei einem anderen Anbieter.
Unser Test zeigte, dass bei beiden Varianten viele Tarife Lücken lassen. Teils sind Überspannung, Tierbiss oder Ertragsausfall nicht versichert. Finanztest hat daher einen Mindestschutz festgelegt.
Diesen Standard sollten die Policen erfüllen
Eine Photovoltaikversicherung sollte leisten bei
- Brand, Blitzschlag, Überspannung durch Blitz
- Sturm, Hagel
- Elementargefahren wie Schneedruck, Lawinen
- Diebstahl
- Bedienungsfehler
- Kurzschluss
- Wasser, Frost
- Tierbiss bis mindestens 1 000 Euro
- Ertragsausfall
- grober Fahrlässigkeit bis mindestens 2 500 Euro.
(Details im Unterartikel Diese Leistungen sollte die Police enthalten.)
Im Schadensfall leichter mit nur einem Versicherer
Vorteil der Verträge, die als Zusatz zur Wohngebäudeversicherung angeboten werden: Wenn im Brandfall die Anlage und das Haus betroffen sind, hat der Kunde es mit nur einem Versicherer zu tun. Wird die Anlage über einen anderen Anbieter versichert, müssen im Streitfall Gutachter klären, welcher Schadenanteil zu Lasten der Gebäudeversicherung geht und welcher zu Lasten der Photovoltaikpolice.
Haftpflichtschutz nicht vergessen
Besitzer von Photovoltaikanlagen sollten unbedingt auch ihr Haftpflichtrisiko versichern. Fall ein Brand auf das Nachbarhaus übergreift oder ein Sturm Module vom Dach fegt, die ein vorm Haus geparktes Auto treffen, kann ein größerer Schaden entstehen. In modernen Privathaftpflichtversicherungen sind die Solaranlagen von Privatleuten meist enthalten.
-
- Eigentümer müssen dafür sorgen, dass von ihrem Haus und Grundstück keine Gefahr ausgeht. Sie brauchen eine Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtpolice.
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- Photovoltaik auf dem Dach geht nicht? Vielleicht ist Platz auf dem Balkon für eine Solaranlage. Was Sie wissen sollten, wenn Sie eine Mini-PV-Anlage einrichten.
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- Auf vielen Dachflächen und an vielen Fassaden ist Platz für eine Solaranlage – sei es zur Stromerzeugung oder für Warmwasser. test.de informiert und gibt Praxistipps.
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Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@yalgoo: Vielen Dank für Ihre Nachfrage, die wir gern als Anregung im Hause weiterleiten.
PV ist in aller Munde und ein aktueller Test wäre dringend erforderlich.
@RuthLippertStockum5: Unsere neue Untersuchung zu den Wohngebäudeversicherungen finden Sie hier:
https://www.test.de/Wohngebaeudeversicherung-Vergleich-4255878-0/
Wir sind bei der HUK versichert. Im Dez. 2020 haben wir eine Photovoltaik Anlage installieren lassen. Das Angebot der Versicherung für unser EFH mit der Photovoltaik Anlage überrascht uns sehr. Sie steigt von 246,96 EUR auf 425,73EUR + Photovoltaikanlage 29,04 EUR.
Zusammensetzung:
Brand, Blitzschlag, Detonation, Explosin, Verputtung,Implosion ua. 53,17EUR,
Leitungswasser, Rohrbruch, Frost (Leitungswasserrisiko) 207,84 EUR,
Sturm, Hagel 96,67 EUR, Überschwemmung, Erdfall, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen, Vulkanausbruch 69,05 EUR.
Es wurden offenbar neue Kriterien zur Beitragserhöhung erfunden.
Ist in absehbarer Zeit mit einem neuen Test Wohngebäudeversicherung zu rechnen?
Bleiben Sie gesund
Wir bauen demnächste auf unser Hausdach eine PV. Ich musste feststellen,
dass es viele Tarife nicht mehr gibt bzw diese umbenannt/verändert wurden. Daher ist der Test leider schon wieder veraltet.
Zusätzlich handelt es sich bei der Signal Iduna Versicherung (Testsieger Preis/Leistung) um eine Elektronik Versicherung für das ganze Haus, nicht um eine spezielle PV-Anlagen-Versicherung.
Es wird nicht nur die PV versichert! Hat man nun teure andere Geräte im Haus (so wie wir zB eine Wärmepume, elektrische Rolläden etc), kann es sein, dass man unterversichert ist, da alle elektronischen Geräte inkl. PV den Wert von 50.000 Euro überschreiten.