
Seit 1. Januar erhalten Demenzkranke etwas mehr Leistung aus der Pflegeversicherung. Dafür steigt der Beitrag. test.de erklärt, was sich konkret ändert. Es gibt auch schon erste Angebote für staatlich geförderte Zusatzversicherungen – die neuen Angebote für „Pflege-Bahr“-Produkte hat Finanztest bereits unter die Lupe genommen.
Anspruch auch bei Pflegestufe 0
Erstmals haben Demenzkranke ohne körperlichen Pflegebedarf (Pflegestufe 0) Anspruch auf ein Pflegegeld. Wer zuhause von Angehörigen betreut wird, erhält 120 Euro monatlich. Für die Betreuung durch einen professionellen Pflegedienst (Sachleistung) zahlt die Pflegekasse bis zu 225 Euro monatlich.
Mehrleistung in den höheren Pflegestufen
Auch in den Pflegestufen I und II erhalten Pflegebedürftige mit Demenz etwas höhere Leistungen. In Pflegestufe I erhöht sich der Zuschuss um 70 Euro auf 305 Euro im Monat, die Sachleistung steigt um 215 Euro auf 665 Euro im Monat. Demenzkranke in Pflegestufe II erhalten monatlich 525 Euro und damit 85 Euro mehr als bisher. Alternativ können sie 1 250 Euro Pflegesachleistungen abrufen – 150 Euro mehr als bisher. Für Pflegebedürftige der Stufe III verbessert sich nichts.
Betreuungszuschuss von bis zu 200 Euro
Zusätzlich erhalten Demenzkranke und psychisch Kranke, die im Alltag nicht mehr allein klarkommen einen Zuschuss. Dieser ist unabhängig von ihrer Pflegestufe und beträgt 100 oder 200 Euro im Monat für professionelle Betreuung zuhause oder zum Beispiel in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung.
Hilfe für die Pflege-Auszeit
Brauchen pflegende Angehörige eine Pause, etwa weil sie krank sind oder Urlaub machen, bezahlt die Pflegekasse bis zu vier Wochen eine Ersatzpflege. Ab 2013 überweist sie für diese Zeit zusätzlich die Hälfte des Pflegegeldes.
Beitrag für gesetzlich Versicherte steigt
Der Beitragssatz für gesetzlich Versicherte steigt von 1,95 auf 2,05 Prozent des Monatsbruttoeinkommens. Kinderlose zahlen 2,3 Prozent statt bisher 2,2. Bei einem Monatseinkommen von 4 000 Euro oder mehr bedeutet dies eine Beitragserhöhung um 3,94 Euro im Monat.
Tipp: Viele weitere Informationen für pflegende Angehörige finden Sie im Beitrag: Kraft geben, Kraft tanken aus test 1/2013 sowie im
Themenpaket Pflege. Und die neuen Angebote von „Pflege-Bahr“-Produkten hat Finanztest schon
unter die Lupe genommen.