Testergebnisse für 70 Pflegetagegeldversicherungen
Im Test: 27 Pflegetagegeld- und Pflegemonatsgeldtarife von 24 Krankenversicherern. Davon:
17 Tarife mit festgelegter Leistung. Die prozentuale Verteilung der vereinbarten Tage- oder Monatsgeldhöhe auf Pflegegrade können Kundinnen und Kunden nicht beeinflussen. Die vollständige Leistung gibt es meist nur für stationäre Pflege Grad 5, niedrigere Grade sind geringer abgesichert.
10 Tarife mit flexibler Leistungsgestaltung. Versicherte können selbst festlegen, wie sich die Leistungen auf Pflegegrade verteilen, allerdings mit Einschränkungen. Meist dürfen höhere Grade nicht geringer versichert sein als niedrigere, stationäre Absicherung nicht niedriger als ambulante. Wir zeigen die am besten bewerteten Varianten.
Modelle
Die Tarife folgen im Wesentlichen:
Modell 1 („Treppe-Konstant“). Bei ambulanter Pflege steigt die Leistung pro Pflegegrad, stationär sind mindestens Grade 2 bis 5 gleich abgesichert. Vorgabe bei flexiblen Tarifen: Mindestens bei Pflegegrad 2 bis 4 gibt es 100 Prozent der vereinbarten Leistung.
Bei ambulanter Pflege:
- Rund 10 Prozent bei Pflegegrad 1
- Ein Drittel bei Pflegegrad 2
- 75 Prozent bei Pflegegrad 3
- 100 Prozent bei Pflegegrad 4 und 5
Modell 2 („Konstant-Konstant“). Ambulant und stationär sind mindestens die Grade 2 bis 5 gleich hoch abgesichert. Flexible Varianten bieten bei Pflegegraden 2 bis 5 rund 1 000 Euro.
Leistungsniveau
Wir zeigen das Leistungsniveau für 55-jährige Modellkundinnen und -kunden, die für die Versicherung aktuell rund 115 Euro pro Monat zahlen und für 45-Jährige Modellkundinnen und -kunden, die für die Versicherung aktuell rund 75 Euro pro Monat zahlen. Die gezeigten monatlichen Leistungen sind einem von uns vorgegebenen Finanzbedarf gegenübergestellt. Die Leistungen haben wir danach gewichtet, wie häufig sie empirisch auftreten. Grundlage: Daten des Bundesgesundheitsministeriums.
Versicherungsbeiträge, die auch im Pflegefall weitergezahlt werden, haben wir von der Leistung abgezogen.
Tarifleistungen
In der Tabelle zeigen wir beispielhaft Tarifleistungen für Monate mit 30 Tagen. In unsere Bewertung der finanziellen Leistungen floss ein, ob Tarife für die tatsächliche Anzahl an Tagen oder pauschal monatlich leisten.
Testergebnisse für 70 Pflegetagegeldversicherungen
Weitere Vertragsbedingungen
Wir haben wichtige Vertragsregelungen bewertet. Häufig sind einige der folgenden Bedingungen nicht enthalten, etwa Sonderzahlungen bei Eintritt eines Pflegegrades. Sie lassen sich oft gegen einen Mehrbeitrag vereinbaren. Weist ein Vertrag die Klauseln jedoch auf, dann floss das positiv in unsere Bewertung ein.
Dynamik. Regelmäßige Erhöhung des Tagegeldes: lebenslang, meist aber bis zu einer Altersgrenze oder bis Eintritt eines Pflegegrads. Je weniger Einschränkungen, umso besser.
Sonderzahlung. Berechnet für den Modellfall: Niedrige Grade und höhere Geldleistungen bei Erreichen eines bestimmten Pflegegrads sind positiv.
Wartezeit. Verzicht auf die Wartezeit bis drei Jahre oder deren Verkürzung.
Einstufung. Reicht das Pflegegutachten vom Medizischen Dienst oder Medicproof? Verzicht des Versicherers, Pflegebedürftigkeit durch selbst beauftragte Ärztin oder Arzt zu prüfen.
Klinikaufenthalt. Bei Krankenhausaufenthalten leistet der Versicherer für mindestens vier Wochen weiter.
Suchtkrankheit. Die Versicherung zahlt die Leistung auch, wenn Pflegebedürftigkeit durch Folgen einer Suchterkrankung ausgelöst wurde.
Ausland. Leistung ohne Aufschlag und Zusatzvereinbarung weltweit.
Assistance. Zusätzliche Unterstützung etwa Vermittlung eines Heimplatzes. Teils gibt es Zuschüsse zur Einrichtung eines Hausnotrufs oder Kostenübernahmen für Dienstleistungen wie einen fahrbaren Mittagstisch.
Testergebnisse für 70 Pflegetagegeldversicherungen
-
- Werden Menschen pflegebedürftig, brauchen sie Hilfe – von Familienmitgliedern oder Pflegefachkräften. Finanzielle Unterstützung bietet die gesetzliche Pflegeversicherung.
-
- Ob klassisches Pflegeheim, Betreutes Wohnen oder Pflege-WG: Geeignete Wohnformen gibt es inzwischen für jeden Bedarf. Wir erklären, wie sie funktionieren.
-
- Statt ins Heim können Pflegebedürftige in eine ambulant betreute WG ziehen. Wir schildern Vor- und Nachteile der Pflege-Wohngemeinschaft und wie sie organisiert ist.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@firecrackers: Es geht um die Leistung, nicht die Beiträge. Die Dynamik betrifft die Zahlung im Pflegefall. Die Beiträge steigen dann entsprechend des Betrages der hinzukommenden Leistung.
In der Bewertung der Beitragsdynamik der HanseMerkur PG (PGA, PGS) steht: "Auch bei Pflegebedürftigkeit. Alle 12 Monate mindestens 100 Euro monatlich (…)". Das kann aber ja nicht sein, dass der Beitrag alle 12 Monate um mindestens 100 Euro steigt.
Wie ist das zu verstehen?
@Simmg: Vielen Dank für Ihren Beitrag. Wir senden ihn als Themenvorschlag an die Fachabteilung weiter.
Liebes Finanztest Team,
ich würde mich sehr freuen, über eine Neuauflage dieses Tests. Die Testergebnisse sind ja bereits 3 Jahre alt. Könnten Sie diesen Wunsch an die Redaktion weiterleiten?
Vielen Dank, und mit besten Grüßen!
@Simmg: Im nächsten Heft werden wir keinen neuen Sachstand veröffentlichen. Eine Vorschau darüber hinaus können wir Ihnen nicht zur Verfügung stellen.