
Marianne Scheu-Helgert berät an der Bayerischen Gartenakademie Freizeitgärtner und leitet den Gemüseanbau. Die Profi-Gärtnerin setzt auf vorbeugende Maßnahmen wie eine geeignete Sortenwahl und eine ausgewogene Düngung. © Bayerische Gartenakademie
Der Boden
Welche Rolle spielt der Boden für einen gesunden Garten?
Der Boden bestimmt, was gut wächst und was nicht. Er dient als Steuereinheit für die Zufuhr von Luft, Wasser und Nährstoffen. Für einen gesunden Garten empfehle ich, nur das anzupflanzen, was der Boden erlaubt. Ich habe zum Beispiel einen sehr sonnigen Vorgarten mit lehmigem Boden. Dort gedeihen trockenverträgliche Stauden wie die Bartiris gut.
Woran erkennen Gartenbesitzer die Eigenschaften ihres Bodens?
Das ist nicht so leicht. Wer es genau wissen will, kann eine Bodenprobe nehmen und in einem Labor analysieren lassen. Adressen gibt es auf den Websites der Gartenakademien. Bei uns in Bayern sind die Böden häufig kalkig und lehmig, enthalten zu wenig Humus und sind sehr fest. In Brandenburg sind die Böden dagegen oft zu sandig und halten Wasser schlecht. Da kann Tonmehl den Boden verbessern. Vor allem Gemüse braucht optimale Bedingungen, einen lockeren, humusreichen Boden.
Da kann ein Hochbeet helfen. Man füllt den Ideal-Boden ein und braucht sich mit den natürlichen Gegebenheiten im Garten nicht mehr herumzuschlagen.
Die Pflanzen
Wie wählt man zum Garten passende Pflanzen aus?
Ich empfehle, sich die Nachbarsgärten anzusehen. Welche Gehölze und Stauden wachsen gut? Solche Pflanzen sollten Sie auch auswählen. Aber bitte nichts Extravagantes, das nicht in die Landschaft passt. Sonst hat man sehr viel Mühe und läuft Gefahr, dass die Pflanze kränkelt. Je näher Sie in der Gartengestaltung dem kommen, was die Natur an der Stelle vorgesehen hätte, desto leichter tun Sie sich.
Zunehmend wird auch Wassermangel zum Problem. Kann Mulchen helfen?
Ja, eigentlich müsste man im gesamten Hausgarten mulchen, auf jeden Fall im Gemüsebeet. Dafür eignet sich Rasenschnitt nach dem Mähen sehr gut. Einfach wie einen dünnen Schleier – ein bis zwei Zentimeter dick – aufs Beet streuen. Dadurch wird die Erde schattiert, es verdunstet weniger Wasser und der Boden trocknet nicht so schnell aus. In der Natur ist die Erde eigentlich nie unbedeckt. Grasschnitt wirkt zudem indirekt als Düngung und gibt Stickstoff ans Gemüse ab.

Mulchen mit Grasschnitt. Eine dünne grüne Decke verhindert, dass die Erde schnell austrocknet – wichtig vor allem in Gemüsebeeten. © DJV Bildportal / Hans Reinhard
Das Düngen
Reicht das als Düngung?
Man muss abschätzen, wo viel und wo wenig Dünger gebraucht wird. Viel ist vor allem dort nötig, wo Grünmaterial entfernt wurde, etwa im Gemüsebeet oder beim Zierrasen. Der hat einen hohen Stickstoffbedarf, weil andere Gräser und somit nährstoffreiche Grünmasse fehlten. Ich empfehle daher einen pflegeleichten Gebrauchsrasen. Den kann man als Saatgut kaufen. In meinem Rasen toleriere ich auch Gänseblümchen und Klee – ich kann so die Düngung fast ganz zurückfahren.
Und im Gemüsebeet?
Da ist Kompost das ideale Düngemittel. Als Faustregel empfehle ich, drei Liter Kompost pro Quadratmeter im Frühjahr aufs Beet auszubringen und mit einem organischen Stickstoffdünger wie Horngries nachzudüngen.
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Wer sich große Erkenntnisse aus dem Artikel erwartet wird enttäuscht.
Nur Geldschneiderei. Oberflächlich und unvollständig! Es gibt frei zugängliche und wesentlich bessere Informationen im Netz.
3%iges Wasserstoffperoxid (gibt's in der Apotheke) auf die befallenen Pflanzen gesprüht, soll gegen die genannten Schädlinge helfen. Leider habe ich noch keine Erfahrungen damit, werde es dieses Jahr aber ausprobieren. H2O2 ist auf jeden Fall unschädlich in der Anwendung da es in Sauerstoff und Wasser zerfällt. Könnte jedoch empfindliche Pflanzen schädigen.
@ortwinhahn: Auf versiegelten Flächen wie etwa Terrassen oder gepflasterten Wegen ist es laut Pflanzenschutzgesetz verboten Unkrautvernichtungsmittel einzusetzen - auch solche auf Basis von Essig. Bei Verstoß drohen Geldstrafen von bis zu 50 000 Euro. Essigessenz aus dem Haushalt ist kein zugelassenes Herbizid und fällt deshalb laut einem Gerichtsurteil des Oberlandesgerichts Oldenburg (Aktenzeichen 2 Ss OWi 70/17) nicht unter das Pflanzenschutzgesetz. Dennoch raten wir davon ab, Essigessenz gegen Unkraut einzusetzen. Vor allem auf versiegelten Flächen besteht die Gefahr, dass die hochkonzentrierte Säure das Grundwasser und Bodenorganismen belastet. (CT, Se)
ein Verbot für all diese Chemiepampe ...genau wie für sogenannte "Insektenschutz" Mittel - der reine Irrsinn in den Händen von Leihen und Ignoranten
Bei Bewuchs zwischen Fliesen und Platten: Essigessenz
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