Testergebnisse für 16 Pflanzenbewässerung 06/2017

Gut belüftetes Gewächshaus. Darin untersuchen wir Systeme für Balkon und Terrasse. © BERGMANN FOTO
Im Test: 16 Pflanzenbewässerungssysteme, die für die Urlaubszeit angeboten werden, davon 8 Systeme ausschließlich oder vorrangig für die Versorgung von Zimmerpflanzen und 8 Systeme für den Einsatz auf Balkon oder Terrasse. Wir haben nur Produkte ausgewählt, die sich ohne Wasseranschluss betreiben lassen. Einige eignen sich – mit ausreichend großem Tank – für eine mehrwöchige automatische Bewässerung, andere haben einen kleinen Tank, den zum Beispiel ein Nachbar bei Bedarf zwischenzeitlich wiederbefüllen muss.
Einkauf der Prüfmuster: Wir kauften die Produkte im März und April 2016 im Handel ein.
Die Preise ermittelten wir durch eine Anbieterbefragung im April 2017.
Untersuchungen
Wir prüften alle Produkte unter jeweils gleichartigen Testbedingungen auf der Basis eines mit Experten in einem Fachbeirat diskutierten Prüfprogramms.
Bewässerung: 45 %
Für die Beurteilung des Pflanzenwachstums untersuchten wir die Bewässerungssysteme mithilfe von Indikatorpflanzen. Die Eignung für Pflanzen mit geringem Wasserbedarf prüften wir mit Gewächsen, die nur wenig Wasser brauchen und bei zu viel Wasser anzeigen, dass es ihnen nicht gut geht: Mottenkönig (auch als Weihrauchpflanze oder Harfenstrauch bekannt; Plectranthus fruticosus ‘Variegata‘) und als Zimmerpflanze die Kanonierblume (auch als Kanonenblume bekannt; Pilea cadierei). Die Eignung für Pflanzen mit hohem Wasserbedarf untersuchten wir mithilfe von Gewächsen, die viel Wasser brauchen und bei zu wenig Wasser schnell schlappmachen: Zauberglöckchen (Calibrachoa Cultivars) und als Zimmerpflanze die Blattfahne (auch als Einblatt oder Scheidenblatt bekannt; Spathiphyllum-Hybriden). Alle Pflanzen beschafften wir zur gleichen Zeit und pflanzten sie mit hochwertigem Substrat in Töpfe und Balkonkästen. Entweder handelte es sich dabei um die Kästen und das Gefäß aus der Tabelle „Bewässerungssysteme mit kleinem Tank für Balkon und Terrasse“ oder um von uns beschaffte handelsübliche Töpfe und Kästen. Gegen Ende einer dreiwöchigen Vorbereitungszeit mit optimaler gärtnerischer Betreuung installierten wir ggf. die Bewässerungssysteme. Systeme für Balkon und Terrasse prüften wir vier Wochen lang in einem schattierten Foliengewächshaus, das im unteren Bereich beider Längsseiten sowie an beiden Stirnseiten zwecks guter Belüftung geöffnet war. Die Systeme für Zimmerpflanzen prüften wir in großen Räumen mit Südfenstern. Wöchentlich wurden Bonituren durchgeführt – also die Qualität der Pflanzen beurteilt. Bei Systemen mit kleinem Wassertank protokollierten wir erforderliches Nachfüllen. Nach vier Wochen wurden die Wurzeln begutachtet. Außerdem wogen wir die gebildete Frisch- und Trockenmasse. Auf Basis der oben genannten Untersuchungen mit jeweils zwei Pflanzenarten berechneten wir den durchschnittlichen Wasserverbrauch pro Pflanze und Tag.
Handhabung: 40 %
Ein Experte beurteilte die Gebrauchsanleitung (unter anderem im Hinblick auf Vollständigkeit und logischen Aufbau). Drei Hobbygärtner erprobten im Prüfpunkt Installieren und montieren, wie schwierig es war, das System aufzubauen, außerdem den Zeitaufwand. Wir berücksichtigten auch, wenn für die Funktion notwendige Teile fehlten. Wassermenge einstellen: Sofern vorgesehen prüften wir Schwierigkeit und Zeitaufwand, um den optimalen Durchfluss zu den Pflanzen gemäß Gebrauchsanleitung einzustellen. Bei Systemen mit kleinem Tank, bei denen wir während des vierwöchigen Tests Wasser nachfüllen mussten, bewerteten wir den Schwierigkeitsgrad und wie oft nachgefüllt werden musste. Da die Systeme saisonal betrieben werden, prüften die drei Hobbygärtner auch Deinstallieren, unter anderem das Lösen von Steckverbindungen, und Erneut installieren, etwa die Wiederverwendbarkeit des Schlauchmaterials.
Haltbarkeit: 10 %
Wir bewerteten, ob während des Betriebs, bei der Deinstallation und bei der Wiederinbetriebnahme des Systems Defekte auftraten, ob Teile zu Bruch gingen und in welchem Ausmaß Verschleißteile ersetzt werden mussten.
Sicherheit, Schutz vor Wasserschäden: 5 %
Bei den Systemen, die mit Batterie oder mit 230 Volt funktionieren, prüften wir wichtige Aspekte der elektrischen Sicherheit. Weiterhin beurteilten wir die Gefahr von Wasserschäden, zum Beispiel infolge von Leckagen oder übermäßiger Bewässerung in kurzer Zeit.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt: Lautete das Urteil für Bewässerung oder Haltbarkeit mangelhaft oder war das Urteil für Sicherheit, Schutz vor Wasserschäden befriedigend oder schlechter, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein. Ließ sich die Wassermenge nur mangelhaft einstellen, konnte das Urteil für die Handhabung nur maximal eine Note besser sein.
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Als Anregung für andere Nutzer: teilweise lassen sich die Systeme sehr praktisch kombinieren, z.B. wenn man das zeitgesteuerte Gardena System dazu benutzt auch einen Vorratsbehälter für das Blumat-Kegelsystem aufzufüllen (Überlauf vorsehen). Ich benutze die Blumat-Kegel für kleine Töpfe und Pflanzen mit geringem Wasserbedarf und fülle nur das Vorratsgefäss mit dem Gardena Tropfer weil mit mit diesem kleine Mengen schlecht zu dosieren sind. An einer anderen Stelle hält ein Kegel des Blumat-Tropf-Systems im Deckel eines Joghurtglases die Füllhöhe für die saugenden Blumat-Kegel konstant.
@gakala: Es kommt darauf an, welches System Sie kaufen. Bei Gardena Blumenkastenbewässerung, Tropf-Blumat-Terrassen-Set und Claber kann man z.B. die Schlauchlängen individuell zuschneiden, bei Gib ist das nicht der Fall.
Wie viel Wasser Ihre Pflanzen benötigen, sollten Sie zuvor testen. Denn das hängt nicht nur von der Menge des Substrats ab, sondern auch von der Art der Pflanze und von deren Standort (schattig, windig, sonnig…). Planen Sie daher eine Testphase vor der Urlaubsreise mit ein. Wir empfehlen bis zu drei Wochen. (maa)
@AnjaTheresia: Sie sollten darüber nachdenken, sich im Bereich der Terrasse eine Steckdose anbauen zu lassen, die natürlich mit FI-Schutz abgesichert sein muss. Unter den getesteten Modellen finden Sie mindestens ein gutes, das sich daran anschließen lässt. Voraussetzung für erfolgreiche Bewässerung ist aber natürlich auch ein ausreichend großer Speicher. Alternativ haben Sie die Möglichkeit, sich für ein Gartenbewässerungssystem zu entscheiden, das direkt an die Wasserleitung angeschlossen wird. Derartige Systeme haben wir in diesem Test allerdings ganz bewusst nicht einbezogen. Der Grund: Auf den meisten Balkonen und Terrassen ist kein Wasseranschluss vorhanden. Und selbst falls doch, so kann es sehr ärgerlich und riskant sein, wenn bei einem eventuellen Störfall während des Urlaubs dort sehr viel Wasser ausströmt. (Bee)
Wir werden 3 Wochen weg sein, auf unsere Terrasse befinden sich 15-20 Kübel unterschiedlicher Grösse. Ausserdem haben wir auf der Terrasse auch kein Netzteil und können das Netzteil.
Die vorgestellten Kübel sind wahrscheinlich für die wenigsten geeignet die bereits Töpfe auf der Terrasse haben. Diese sind eher, nach meiner Auffassung, für die typischen Balkonaufhänger wie die üblichen Geranien auf der Balustrade des Balkons gedacht.
Dann habe wir noch eine Schwierigkeit, dass das Klima wo wir die Bewässerung benötigen durchweg 32-38 grad sein wird. Einen Tank für 4 Wochen müsste enorm gross sein. Meine Vorstelung war, als ich den Test erworben habe, dass ich ein Automatisches System an das Wasser anschliessen kann mit Zeituhr und dann ein Schlauch von einer Topfpflanze zur nächsten führt, die alle 15 - 20 bedient. Da das Klima beständig dort ist (Feriendomizil) würde ein Test für mehrere Tage ausreichen um zu sehen ob es passt. Haben Sie eine Idee?
Ist es möglich, die Anlage mit weiteren Schläuchen zu erweitern, wenn diese nicht bis an alle Töpfe heranreichen? Ich würde gern die Töpfe auch in der Urlaubszeit auch an ihrem angestammten Platz zu belassen.
Außerdem konnte ich dem Test nicht entnehmen, wie groß die Töpfe waren, wenn sie 1x pro Tag z. B. mit 25 ml gegossen werden. Ich glaube, dass ich z. Z. ohne dieses System viel mehr gieße - allerdings nicht jeden Tag.
Wieviel Wasser benötigt z. B. ein Balkonkasten mit 60 cm Länge / ca. 15 cm Breite.