So haben wir getestet

Gut belüftetes Gewächshaus. Darin untersuchen wir Systeme für Balkon und Terrasse.
Im Test: 16 Pflanzenbewässerungssysteme, die für die Urlaubszeit angeboten werden, davon 8 Systeme ausschließlich oder vorrangig für die Versorgung von Zimmerpflanzen und 8 Systeme für den Einsatz auf Balkon oder Terrasse. Wir haben nur Produkte ausgewählt, die sich ohne Wasseranschluss betreiben lassen. Einige eignen sich – mit ausreichend großem Tank – für eine mehrwöchige automatische Bewässerung, andere haben einen kleinen Tank, den zum Beispiel ein Nachbar bei Bedarf zwischenzeitlich wiederbefüllen muss.
Einkauf der Prüfmuster: Wir kauften die Produkte im März und April 2016 im Handel ein.
Die Preise ermittelten wir durch eine Anbieterbefragung im April 2017.
Untersuchungen
Wir prüften alle Produkte unter jeweils gleichartigen Testbedingungen auf der Basis eines mit Experten in einem Fachbeirat diskutierten Prüfprogramms.
Bewässerung: 45 %
Für die Beurteilung des Pflanzenwachstums untersuchten wir die Bewässerungssysteme mithilfe von Indikatorpflanzen. Die Eignung für Pflanzen mit geringem Wasserbedarf prüften wir mit Gewächsen, die nur wenig Wasser brauchen und bei zu viel Wasser anzeigen, dass es ihnen nicht gut geht: Mottenkönig (auch als Weihrauchpflanze oder Harfenstrauch bekannt; Plectranthus fruticosus ‘Variegata‘) und als Zimmerpflanze die Kanonierblume (auch als Kanonenblume bekannt; Pilea cadierei). Die Eignung für Pflanzen mit hohem Wasserbedarf untersuchten wir mithilfe von Gewächsen, die viel Wasser brauchen und bei zu wenig Wasser schnell schlappmachen: Zauberglöckchen (Calibrachoa Cultivars) und als Zimmerpflanze die Blattfahne (auch als Einblatt oder Scheidenblatt bekannt; Spathiphyllum-Hybriden). Alle Pflanzen beschafften wir zur gleichen Zeit und pflanzten sie mit hochwertigem Substrat in Töpfe und Balkonkästen. Entweder handelte es sich dabei um die Kästen und das Gefäß aus der Tabelle „Bewässerungssysteme mit kleinem Tank für Balkon und Terrasse“ oder um von uns beschaffte handelsübliche Töpfe und Kästen. Gegen Ende einer dreiwöchigen Vorbereitungszeit mit optimaler gärtnerischer Betreuung installierten wir ggf. die Bewässerungssysteme. Systeme für Balkon und Terrasse prüften wir vier Wochen lang in einem schattierten Foliengewächshaus, das im unteren Bereich beider Längsseiten sowie an beiden Stirnseiten zwecks guter Belüftung geöffnet war. Die Systeme für Zimmerpflanzen prüften wir in großen Räumen mit Südfenstern. Wöchentlich wurden Bonituren durchgeführt – also die Qualität der Pflanzen beurteilt. Bei Systemen mit kleinem Wassertank protokollierten wir erforderliches Nachfüllen. Nach vier Wochen wurden die Wurzeln begutachtet. Außerdem wogen wir die gebildete Frisch- und Trockenmasse. Auf Basis der oben genannten Untersuchungen mit jeweils zwei Pflanzenarten berechneten wir den durchschnittlichen Wasserverbrauch pro Pflanze und Tag.
Handhabung: 40 %
Ein Experte beurteilte die Gebrauchsanleitung (unter anderem im Hinblick auf Vollständigkeit und logischen Aufbau). Drei Hobbygärtner erprobten im Prüfpunkt Installieren und montieren, wie schwierig es war, das System aufzubauen, außerdem den Zeitaufwand. Wir berücksichtigten auch, wenn für die Funktion notwendige Teile fehlten. Wassermenge einstellen: Sofern vorgesehen prüften wir Schwierigkeit und Zeitaufwand, um den optimalen Durchfluss zu den Pflanzen gemäß Gebrauchsanleitung einzustellen. Bei Systemen mit kleinem Tank, bei denen wir während des vierwöchigen Tests Wasser nachfüllen mussten, bewerteten wir den Schwierigkeitsgrad und wie oft nachgefüllt werden musste. Da die Systeme saisonal betrieben werden, prüften die drei Hobbygärtner auch Deinstallieren, unter anderem das Lösen von Steckverbindungen, und Erneut installieren, etwa die Wiederverwendbarkeit des Schlauchmaterials.
Haltbarkeit: 10 %
Wir bewerteten, ob während des Betriebs, bei der Deinstallation und bei der Wiederinbetriebnahme des Systems Defekte auftraten, ob Teile zu Bruch gingen und in welchem Ausmaß Verschleißteile ersetzt werden mussten.
Sicherheit, Schutz vor Wasserschäden: 5 %
Bei den Systemen, die mit Batterie oder mit 230 Volt funktionieren, prüften wir wichtige Aspekte der elektrischen Sicherheit. Weiterhin beurteilten wir die Gefahr von Wasserschäden, zum Beispiel infolge von Leckagen oder übermäßiger Bewässerung in kurzer Zeit.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt: Lautete das Urteil für Bewässerung oder Haltbarkeit mangelhaft oder war das Urteil für Sicherheit, Schutz vor Wasserschäden befriedigend oder schlechter, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein. Ließ sich die Wassermenge nur mangelhaft einstellen, konnte das Urteil für die Handhabung nur maximal eine Note besser sein.