
Niemand sollte sich von Körperfettwaagen verunsichern lassen. Wichtiger ist, wo das Fett sitzt, sagt Dr. Joachim Latsch, Präventionsmediziner an der Deutschen Sporthochschule Köln.
Testergebnisse für 19 Personenwaagen 01/2014
Was halten Sie von Körperfettanalysen für den Hausgebrauch?
Personenwaagen, die das Körperfett nur über Fußelektroden ermitteln, sind sehr einfache Waagen. Sie messen nur die unteren Extremitäten.
Woran liegt das?
Der Messstrom sucht sich immer den kürzesten Weg zwischen den beiden Elektroden. Er fließt von einem Fuß zum andern über das Becken. Arme und Bauch sind ausgeblendet.
Wo kann ich meinen tatsächlichen Körperfettanteil bestimmen?
An medizinischen Zentren wie der Deutschen Sporthochschule verwenden wir Messsysteme mit Hand- und Fußelektroden. Fachleute ermitteln die Hautfaltendicke mit einer speziellen Messzange. Für Übergewichtige genügt es, beim Arzt den Bauchumfang bestimmen zu lassen. Der Körperfettanteil ist von untergeordneter Bedeutung. Für Normal- und leicht Übergewichtige sehe ich keinen Bedarf, ständig den Körperfettanteil zu ermitteln.
Welcher Fettanteil ist schädlich?
Lassen Sie sich nicht von hohen Messwerten der Analysewaagen verunsichern. Grundsätzlich gilt: Ein gewisser Fettanteil ist wichtig und gut. Entscheidend ist, wo der Speck sitzt. 30 Prozent sind kein Problem, sofern diese hauptsächlich im Unterhautfettgewebe lokalisiert sind. Stecken sie dagegen im Bauchbereich, bedeuten sie ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Bluthochdruck.
Die Waagen liefern Tabellen mit Richtwerten von schlank bis übergewichtig. Was sagen sie aus?
Es gibt derzeit keine für alle Altersgruppen gültigen Referenzwerte, anhand derer man genau beurteilen könnte, ab welchem Körperfettanteil es gefährlich wird. Die Richtwerte der Waagen sind ebenso wie die Messergebnisse nur tendenziell richtig. Niemand sollte diese allzu genau nehmen. Wichtig ist, stets unter gleichen äußeren Bedingungen zu messen, etwa morgens nüchtern ohne anstrengende Verrichtungen zuvor.
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@alle: Vielen Dank für die Anregungen bezüglich einer neuen Untersuchung von Personenwaagen. Wir haben sie an das zuständige Untersuchungsteam und unser Planungsgremium weitergeleitet. Wie schnell diese Untersuchung realisiert werden kann, können wir Ihnen leider nicht genau sagen.
Die Vorschau auf das jeweils kommende Heft finden Sie unter https://www.test.de/shop/test-hefte/vorschau/
... kein neuer Test... ?!
....
Seit doch einigen Jahren habe ich die Withings Body Cardio genutzt. Seit rund zwei Wochen will sie trotz Resets usw. nicht mehr zuverlässig funktionieren. Also bin ich auf der Suche nach einer neuen Waage: idealerweise mit App-Synchronisierung, aber ohne eigene Cloud - und natürlich soll sie zuverlässig messen. Ich bin auf nichts gestoßen, was diese Kriterien erfüllt.
Also habe ich kapituliert und mich an mein test.de-Abo erinnert. Sicherlich gibt es von der Stiftung Warentest einen aktuellen Test von Personenwaagen. Denkste... Als langjähriger digitaler Abonnent frage ich mich, ob das Abo noch Sinn macht. Für essentielle Dinge - hier Personenwaagen - existieren oft nur Tests, die so alt sind, dass sie schlicht unbrauchbar sind: sei es, weil die getesteten Geräte nicht mehr am Markt sind - oder aber sich offenbar so verändert haben, dass sie in der Praxis ganz andere Ergebnisse liefern als der Test von 2014 es erwarten lässt.
Liebes Stiftung Warentest Team,
da der Test nun 9 Jahre alt ist, ist von den sehr genau messenden nur noch ein Gerät für 180€ erhältlich. Ein neuer Test wäre wünschenswert.
Haben Sie bereits einen Test geplant bzw. können irgendwelche Angaben dazu machen? Bitte um kurze Rückmeldung!
Viele Grüße
Michael Schmidberger