
Wer sich ein Pantoffel-Portfolio baut, überlegt zunächst, welches Risiko er eingehen mag: Für sicherheitsliebende Anleger eignet sich das sichere Portfolio mit dem Aktienfondsanteil von 25 Prozent. Risikofreudige bestücken es mit 75 Prozent Aktien. Und wer sich dazwischen einordnet, teilt sein Geld je zur Hälfte auf Aktien- und Rentenfonds auf. Wenn sich dann die Kurse der Fonds ändern, ändert sich auch das Mischungsverhältnis im Portfolio. Weicht es um mehr als 20 Prozent von der gewünschten Zusammensetzung ab, sollten Anleger nachjustieren. Der Rechner hilft beim Check.
Anpassung nur bei starker Abweichung
Am besten lässt sich der Rechner anhand einer Annahme und zwei Fallbeispielen erklären. Die Annahme: Ein Anleger baut ein ausgewogenes Portfolio und steckt 10 000 Euro hinein – 5 000 Euro in den Aktienfonds, 5 000 in den Rentenfonds. Nach einiger Zeit sind seine 10 000 Euro auf 13 000 Euro angewachsen.
Fallbeispiel 1: Keine starke Abweichung
Der Aktienfondsanteil ist nach einiger Zeit auf 7 200 Euro gestiegen, der Rentenfondsanteil beträgt jetzt 5 800 Euro. Das Mischungsverhältnis beträgt nun nicht mehr 50:50. Vielmehr beläuft sich der Aktienanteil nun auf rund 55 Prozent, der Rentenanteil auf 45 Prozent. Die Abweichung gegenüber dem gewünschten Mix von 50:50 beträgt lediglich 10 Prozent – deutlich unter der Toleranzschwelle von 20 Prozent, weshalb der Anleger nicht nachjustieren muss. Erst wenn der Aktienanteil auf über 60 Prozent steigen und damit um mehr als 20 Prozent vom gewünschten Gewicht abweichen würde, müsste der Anleger etwas tun.
Tipp: Im Rechner ist die Abweichungstoleranz mit 20 Prozent voreingestellt. Sie können hier aber auch (unter „Schwellenwert“) individuelle Werte eintragen und schauen, ob ihre persönliche Grenze überschritten ist.
Fallbeispiel 2: Das Mischungsverhältnis weicht stark ab
Der Aktienfondsanteil ist auf 7 900 Euro gestiegen, der Rentenfondsanteil beträgt 5 100 Euro. Das Mischungsverhältnis beträgt jetzt rund 61:39. Die Abweichung gegenüber dem gewünschten Mix liegt nun über der Schwelle von 20 Prozent, der Anleger muss die Gewichtungen der Fonds anpassen. Dazu verkauft er Aktienfonds im Wert von 1 400 Euro und kauft dafür Rentenfonds. Nach der Umschichtung liegen je 6 500 Euro im Aktien- und im Rentenfonds. Das Beispiel ist der Einfachheit halber ohne Kosten gerechnet.
Tipp: Der Rechner berücksichtigt auch prozentuale Transaktionskosten. Filialbanken verlangen für den Kauf von ETF häufig 1 Prozent vom Kurswert, entsprechend ist im Rechner ein Wert von 1 Prozent voreingestellt. Aufgepasst: Für kleinere Beträge verlangen Banken oft Mindestgebühren. Sie können den Wert für die Transaktionskosten im Rechner auch individuell verändern.
Rechner vor allem bei Dreier-Portfolio hilfreich
Der Rechner hilft vor allem auch Anlegern, die sich für den Tiger- oder einen anderen Pantoffel mit drei Bestandteilen entschieden haben – hier kommt außer den beiden Bestandteilen Aktienfonds und Rentenfonds noch ein Beimischungsfonds hinzu. Anders als bei den Zwei-Fonds-Pantoffeln ist manuelles Rechnen hier schwieriger.
Jährliche Kontrolle genügt
Es ist nicht notwendig, sein Pantoffel-Portfolio ständig im Blick zu behalten. Normalerweise genügt es, einmal jährlich zu prüfen, ob das Mischungsverhältnis noch stimmt. Sind die Nachrichten von den Kapitalmärkten aber entweder besonders euphorisch oder besorgniserregend, sollten Anleger auch zwischendurch mit dem Rechner überprüfen, ob ihr Portfolio nicht aus dem Gleichgewicht geraten ist.
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