
Kurz vor Weihnachten wird es traditionell eng: Auf dem Weihnachtsmarkt, in Kaufhäusern und bei Paketdiensten. Ob Digitalkamera, Schmöker oder Weihnachtsplätzchen – jeder will noch pünktlich zum Fest seine Geschenke in die Welt verschicken. test.de gibt Tipps, wie die Geschenke günstig, wohlbehalten und pünktlich unter dem Baum landen.*
Geschenke besser als Paket schicken
Bei den großen Paketdiensten sind Pakete im Gegensatz zu Päckchen in der Regel mit mindestens 500 Euro versichert (siehe Tabelle). Für wertvollere Sendungen wie zum Beispiel Schmuck gibt es die Möglichkeit des Wertversandes. Diesen führen spezialisierte Anbieter durch. Die meisten großen Paketdienste schließen Wertgegenstände nämlich vom Versand aus – somit sind letztere im Zweifel auch nicht versichert.
Versand im Inland
Die Anbieter kalkulieren ihre Preise unterschiedlich – die Post staffelt nach Gewicht, DPD, GLS und Hermes nach Volumen (allerdings mit Gewichtsobergrenze). Beim Marktführer Deutsche Post / DHL kostet ein Zwei-Kilo-Standard-Paket mit den Maßen 60 x 30 x 15 Zentimeter 4,99 Euro. Zahlt der Kunde einen Euro mehr, darf das Paket bis zu 5 Kilogramm wiegen und 120 x 60 x 60 Zentimeter groß sein. Über DPD oder GLS können Geschenke für knapp 4 Euro verschickt werden, wenn längste und kürzeste Seite des Pakets zusammen maximal 35 Zentimeter betragen und der Paketschein online erstellt wurde. Kleine, aber schwere Pakete sind also bei diesen beiden Post-Konkurrenten billiger.
So kommt Ihr Paket rechtzeitig an: Die Lieferzeiten betragen innerhalb Deutschlands in der Regel ein bis zwei Werktage. Gerade vor Weihnachten kann es aber länger dauern. Die Paketdienste geben daher Empfehlungen, wann ein Paket spätestens abgegeben werden sollte:
- Deutsche Post / DHL: Dienstag, 22. Dezember, 18 Uhr.
- DPD: Dienstag, 22. Dezember, 12 Uhr.
- GLS: Montag, 21. Dezember.
- Hermes: Dienstag, 22. Dezember, 12 Uhr.
- UPS: Dienstag, 22. Dezember, 18 Uhr.
Versand innerhalb Europas
DPD stellt Weihnachtspakete in einzelne europäische Länder schon ab 12 Euro zu. In der Postfiliale kosten Pakete bis fünf Kilogramm 16,99 Euro, bei Online-Frankierung reduziert sich der Preis um einen Euro. Wiegt das Paket bis zwei Kilo und hat die Maße 60 x 30 x 15 Zentimeter, kostet es bloß 13,99 Euro – diese Variante ist allerdings nur bei Online-Frankierung verfügbar. Für Pakete innerhalb der EU gilt: Es hängt vom Land ab, welcher Paketdienst der billigste ist. Bei Deutsche Post / DHL und Hermes gelten für alle EU-Länder die gleichen Preise (Ausnahmen: assoziierte Gebiete wie Grönland, Färöer oder die Kanalinseln).
So kommt Ihr Paket rechtzeitig an: Die Versandzeiten variieren stark. In der Regel ist die Sendung zwischen drei und elf Werktage unterwegs, vor Weihnachten länger. Die Empfehlungen der Paketdienste für die späteste Paketaufgabe:
- Deutsche Post / DHL:
Nachbarländer: Freitag, 18. Dezember;
Sonstige europäische Länder: Donnerstag, 17. Dezember; - DPD: 17.-21. Dezember, je nach Land
- GLS:
Angrenzende Länder: Freitag, 18. Dezember
Weiter entfernte Länder: Donnerstag, 17. Dezember - Hermes: Dienstag, 15. Dezember
- UPS: Freitag, 18. Dezember
Weltweit verschicken
Der Versand in ferne Länder dauert lange: Die Frist, für die DHL eine pünktliche Lieferung mit Standardversand zusichert, ist bereits am 2. Dezember abgelaufen. Wer sein Paket jetzt erst losschickt, muss den Premium-Zuschlag bezahlen. Ein fünf Kilogramm schweres Paket in die USA kostet dann 52 Euro (mit Online-Frankierung 51 Euro); der späteste Versandtermin mit Premium-Zuschlag ist der 11. Dezember. Mit UPS kommt ein Fünf-Kilo-Paket in die USA sogar noch rechtzeitig an, wenn es am 18. Dezember bis 16 Uhr abholfertig ist. Dieser Service hat mit rund 200 Euro allerdings auch seinen Preis.
Paketshops und Filialen
Rund 14 000 Hermes-Paketshops verteilen sich über die Bundesrepublik. Sie sind unter anderem in Kiosken, Getränke- oder Drogeriemärkten zu finden. Bei DPD nehmen rund 6 000 Läden Sendungen an, bei GLS gibt es zirka 5 000 Paketshops. Auch die Deutsche Post / DHL setzt mittlerweile auf die Annahmestellen in Kiosken und Supermärkten. Rechnet man die Postfilialen hinzu, können bei insgesamt 29 000 Stellen Pakete aufgegeben werden. Bequemer, aber teurer: Der Paketdienst holt die Geschenksendung von zuhause ab. Für diesen Service verlangen die Unternehmen einen Aufpreis, der je nach Anbieter und Paketgröße in der Regel zwischen 3 und 6 Euro liegt.
Bis wann kommen online bestellte Geschenke noch an?
Wer seine Geschenke online bestellt, kann dies – zumindest bei den großen Versandhändlern – auch noch kurzfristig erledigen. Beispielhaft nennen wir die „Deadlines“ einiger wichtiger Onlineshops:
- Bei Amazon sollte die Bestellung bis zum 21. Dezember 23.59 Uhr eingegangen sein – wählen Sie Premiumversand, haben Sie bis zum 23. Dezember um 12.00 Uhr Zeit, mit Morning-Express sogar bis 15.00 Uhr. In einzelnen Metropolen ist es sogar möglich, noch am 24. Dezember bis 6.00 Uhr zu bestellen. Wer später bestellt, muss aber mit Extrakosten rechnen. Details finden Sie auf der entsprechenden Amazon-Hilfeseite.
- Otto versichert, dass Kunden noch bis zum 23. Dezember um 13.00 Uhr bestellen können, damit das Geschenk noch unter dem Weihnachtsbaum liegt. Voraussetzung ist, dass die Artikel vorrätig sind. Einzelheiten zum Versand siehe Otto-Serviceseiten.
- Wer bis zum 21.12.2015 bei Tchibo bestellt, wird laut Website bis Heiligabend beliefert.
Wie gut funktioniert die Belieferung?
Im vergangenen Jahr hat die Stiftung Warentest Paketdienste getestet. Ergebnis: Nach ein bis zwei Tagen waren Pakete in Deutschland meist am Ziel. Zerbrechliches war nicht bei jedem Versender gut aufgehoben. Im Test ging bei DPD in jeder dritten Sendung etwas zu Bruch. Bei der Untersuchung von Arbeitsbedingungen und Umweltschutz der fünf großen Paketdienste DHL, DPD, GLS, Hermes und UPS zeigte sich: Die Mitarbeiter gingen oft an ihre Grenzen – und das für meist sehr wenig Geld. Doch es gibt auch Lichtblicke.
Tipp: Aktuelle Preisübersichten der wichtigsten Anbieter finden Sie hier:
Neues Beschwerdeportal paket-aerger.de
Paket beschädigt oder ewig unterwegs? Benachrichtigung im Briefkasten, obwohl der Empfänger den ganzen Tag zu Hause war? Mit dem neuen Beschwerdeportal paket-aerger.de bieten die Verbraucherzentralen Nordrhein-Westfalen und Thüringen jetzt eine Plattform, um Pannen bei Paketdienstleistungen abzuladen. Die Verbraucherschützer geben den betroffenen Anbietern auch die Möglichkeit zur Stellungnahme. Das Projekt paket-aerger.de wird durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz finanziell gefördert.
* Diese Meldung erschien erstmals am 3. Dezember 2013 auf test.de. Sie wird alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit aktualisiert, letztmals am 8. Dezember 2015.
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Ich hatte über die Amazonplattform ein kleines Ersatzteil bestellt. Die Versendung erfolgte nicht über Amazon, sondern vom Verkäufer über DHL. Nach 7 Tagen war das Teil immer noch nicht angekommen.
Der Verkäufer hatte - um Porto zu sparen - das Ersatzteil nicht als Paket oder Päckchen versendet, sondern als Warensendung. Was ich nicht wusste, Warensendungen werden bei DHL nachrangig behandelt. Die Folge ist, dass die Ware nicht 2-3 Tage Laufzeit hat wie Pakete, sondern bis zu 14 Tage dauern kann. Möchte man eine Ware schnell (in 2-3 Tagen) haben, dann sollte man nicht bei einem Händler bestellen, der bei Versandart "Warensendung" angibt.
Die DHL-Versicherung ist Augenwischerei. Man muss Monate auf Antwort warten, weil die Post immer noch irgendwas zu prüfen hat, indem sie inständig hofft, dass der Kunde es inzwischen vergisst. Pakete nach China verschwinden ab der Grenze aus der Nachverfolgung, landen aber schon auch mal in Moskau und bleiben dort liegen, und die Post prüft und prüft und prüft ...
Gerade beim Versand in Länder mit zweifelhaftem postalischen Ruf ist Versicherung ja wichtig. Da kommen Sachen vor wie ein Paket, das ich meiner Tochter vor einigen Jahren nach Kamerun geschickt hatte. Als sie es nach drei Wochen endlich bekam, hatten die Ratten sich drüber hergemacht, offensichtlich Leseratten, denn auch ein Buch war angefressen. DHL hat eine Bestätigung der Poststelle auf einem bestimmten Formular verlangt. In Kamerun gibt es solche aber nicht. Die Postfrau weigerte sich, etwas ohne Formular zu bescheinigen. Auf den Schadenersatz warte ich heute noch.
Ich könnte ein DHL-Erlebnis-Buch schreiben.
Mich wundert, dass Sie nicht auf die für kleine Sendung preisgünstigere Möglichkeit des Briefversands mit Einschreiben hinweisen. Das ist wesentlich preisgünstiger als DHL und schneller.
Ich muss öfters Sendungen nach China, Österreich und Frankreich schicken. Bis 500 g kostet es 5,60 EUR, bis 1000 g 9,15 EUR. Bis zu 2 kg kostet das EU-Päckchen mit Versicherung 10,99 EUR, weltweit 18,99 EUR, das ist gegenüber dem Einschreibebrief zwischen 1 und 2 kg günstiger. Meistens verteile ich aber Sendungen nach CHina auf zwei Einschreibebriefe (18,30 EUR) und komme damit am günstigsten weg. Anders als im Inland darf der Maxi-"Brief" ins Ausland wirklich maxi sein, nämlich alle drei Seiten zusammengerechnet 90 cm. Da passt ordentlich was rein!
Offensichtlich wurden gerade einmal die Angaben auf den Webseiten der einzelnen Unternehmen verglichen. Zumindest hier in HAL sind sowohl DHL, wie Hermes zumindest bei der Zustellung eine Katastrophe.
Na ja, Hauptsache es ist billig. So wie die Preise, so auch die Leistungen: Billig.