
Smartphone. Mit Apps sollen sich Coins von PLC Ultima schürfen lassen. © Getty Images / Dowell
Beim Kryptosystem PLC Ultima erwerben Kunden Softwarelizenzen und schürfen digital Coins. Es gibt ein Direktvertriebssystem. Vieles erinnert an den windigen Platincoin.
Platin World wirbt mit beispiellosen Profitmöglichkeiten
„Beispiellose Wachstums- und Profitmöglichkeiten“ bewirbt die Webseite Platinworld.com der Platin World Ltd. (St. Vincent und die Grenadinen). Sie gehört zu einem Netzwerk von Unternehmen und Webseiten wie auch Plcultima.com der PLC Technology Ltd. aus Nicosia (Zypern) und Gesellschaften in Georgien. Sie präsentieren das Kryptosystem PLC Ultima (PLCU) mit dem PLCU-Coin. „Wir machen komplexe Krypto-Technologien zugänglich für den Massengebrauch und ermöglichen es Hunderttausenden unserer Nutzer, ihren Profit nachhaltig und schnell zu steigern“, heißt es auf Platinworld.com.
Kunden schürfen Coins in digitalen Farmen
Dafür benötigen Kunden zwei Anwendungen von PLC Ultima auf ihren Smartphones: Eine Wallet, also eine digitale Geldbörse, für das Aufbewahren der PLCU-Coins und eine „Farm“, über die sie neue PLCU-Coins schürfen. Außerdem müssen sie dafür Softwarelizenzen erwerben. In einer umfangreichen Antwort stellte Platin World gegenüber test.de den großen Unterschied zu Kryptowährungen wie dem Bitcoin heraus: Während „nur noch einige wenige technisch hochgerüstete Miner den Bitcoin schürfen können“, sei beim PLCU-Minting-Prozess nur geringfügige Rechen- und Stromkapazität erforderlich: „Es ist ein einfacher, automatisierter Prozess, der keinerlei Training oder Schulung für den Anwender voraussetzt.“ Auf mehr als zehn Kryptohandelsplätzen ließen sich die PLCU-Coins „problemlos“ traden oder veräußern oder innerhalb des PLCU-Systems nutzen.
Mehrstufiges Direktvertriebssystem mit Boni
Jeder Kunde könne zusätzlich als unabhängiger Vertriebspartner tätig sein, erklärt Platin World. Dabei handelt es sich um ein mehrstufiges Direktvertriebssystem. Wer andere zum Kauf der Ausrüstung für PLC Ultima animiert, soll eine Vergütung erhalten, ebenso Personen, die in der Hierarchie darüber stehen. Wer bestimmte Ziele erreicht, kann im Rang aufsteigen. Platin World beschreibt zum Beispiel den „Turbo-Bonus“, mit dem besonders aktive Partner 20 Prozent auf jede Transaktion neuer Partner in der ersten Linie verdienen könnten: „Je aktiver Sie Leute einladen, und je mehr Einkäufe sie tätigen, desto höher ist Ihr Turbo-Bonus!“ Dieser biete „aktiven Partnern die Möglichkeit, nahezu unbegrenzte Profite zu erzielen!“ Das funktioniert aber nur, so lange es gelingt, neue Kunden zu gewinnen.
Vieles erinnert an Platincoin
Vieles bei PLCU Ultima erinnert an den Platincoin, vor dem Stiftung Warentest 2018 gewarnt hat. Bei PLCU wird Alex Reinhardt als Gründer vorgestellt, er war auch bei Platincoin im Boot. Auch damals gab es ein mehrstufiges Direktvertriebssystem. Der bahnbrechende Durchbruch gelang dem Platincoin aber nicht. Platin World führt das auf die Corona-Pandemie zurück, die Pläne über den Haufen geworfen habe: „Sinnvolle Alternativen wie das System PLC Ultima wurden erschaffen“, verbessert und verändert. „Allen Platincoinpartnern wurden Angebote unterbreitet ins neue System umzusteigen“, erklärt Platin World. Platincoins würden zudem vom Markt genommen. Wegen der Verknappung sei es möglich, dass der Platincoin „auch ein gewisses Wertsteigerungspotential für die nähere Zukunft aufweist.“ Die Menge an PLCU-Coin soll ebenfalls begrenzt werden. Eine Garantie für Wertsteigerungen ist das aber nicht. Denn es kann sein, dass die Nachfrage noch stärker als das Angebot zurückgeht.
Es gibt keine regulierende Behörde
In der Vergangenheit scheiterten mehrere Krypto-Coins mit mehrstufigem Direktvertriebssystem wie zum Beispiel Swisscoin und Onecoin. Bei ihnen gab es „Schulungspakete“ im Angebot, sie standen ebenfalls auf der Warnliste Geldanlage der Stiftung Warentest. Die Onecoin-Chefin ist auf der Flucht, Ermittler versuchen, das System zu durchleuchten. PLC Ultima könne „auf keinen Fall mit Onecoin oder gar Swisscoin verglichen werden“, betont Platin World. Beide Coins hätten nichts geliefert. „PLC Ultima liefert dem entgegen alles, was auch dem Kunden gegenüber angeboten wurde.“ Gelder von Neukunden würden „in keinem Fall“ dazu verwendet, Ansprüche von bestehenden Kunden zu befriedigen. Wir fragten das Unternehmen, ob es unabhängige Kontrollen oder Prüfungen der Geschäftsabläufe beziehungsweise der Vermögenswerte der Anleger gebe. Dazu führt Platin World aus: „In der Kryptowelt gibt es nach wie vor keine regulierende Behörde und es gibt auch keine Regeln, wie damit umzugehen ist. Die Instanz der Kontrolle ist die Blockchain selbst.“
Ermittlungen bei Platincoin-Vertriebspartner
Bei der Staatsanwaltschaft Heilbronn jedenfalls ist Platincoin bekannt. Platin World betont: „Tatsachenbestand ist, dass gegen einen unabhängigen Vertriebspartner zwecks Steuerhinterziehung ermittelt wurde“, nicht aber gegen das Unternehmen oder seine Gesellschafter und Direktoren. Es liege nicht in der Pflicht des Unternehmens, dass Vertriebspartner Ihrer Steuerpflicht nachkommen. Der Rechtsanwalt des Vertriebspartners äußerte sich nicht zu den Ermittlungen. Allerdings teilte die Staatsanwaltschaft auch mit, dass sich nach den bisherigen Ermittlungen hinter dem Geschäftsmodell ein Pyramiden-System verbergen könnte.
PLC Ultima eignet sich nicht als Investment
Platin World betont: „PLC Ultima bietet keine ‚Investments‘ oder ‚Finanzanlagen‘ an und wirbt auch nicht für solche Produkte.“ Platincoin und auch PLC Ultima würden fälschlicherweise manchmal als Finanzdienstleistungen dargestellt. Mit solchen Aussagen dürften Vertriebspartner aber keinesfalls werben. Da es um einen Krypto-Coin und ein Geschäftsmodell mit in Aussicht gestellten Profitchancen geht, lässt es sich nachvollziehen, wenn Kunden ihren Einsatz als Anlage ansehen. Das Verlustrisiko ist hoch. Das Feld ist wenig reguliert. Die Firmen kommen auf die Warnliste Geldanlage.
-
- Bitcoins gelten als das neue Gold. Wie funktioniert das Kryptogeld? Wo kann man Bitcoins bekommen? Lesen Sie hier, ob es sich lohnt, in Kryptowährungen zu investieren.
-
- Die Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) warnt vor dubiosen Anbietern von Geldanlagen aus dem Ausland. Solche Unternehmen würden nicht von der...
-
- Facebook plant, zusammen mit Partnern im Jahr 2020 eine eigene digitale Währung an den Start zu bringen: Libra. Betrüger versuchen, daraus schon jetzt Kapital zu...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Auch PLC Ultima ist schon wieder Geschichte. Mit ULTIMA hat man im August 23 das nächste System gestartet: neue Firma, neues Produkt, neue Struktur, neue Vergütung, usw.
Die hier abgedruckten Stellungnahmen der Firma sind das typische, scheinheilige Bla-Bla !
Tatsache ist: in den Verkaufsgesprächen wird das Blaue vom Himmel versprochen, ohne dass die Beteiligten für diese irrwitzigen Behauptungen haften müssen.
Das liegt an der rechtlichen Konstruktion solcher Briefkastenfirmen: dadurch, dass die Vertriebler selbstständig sind, kann die Firma immer behaupten "Da hat sich jemand nicht an unsere Vorgaben gehalten.” BULLSHIT ! Auf Webinaren, Calls, Zoom-Meetings, online/offline wird stimuliert, dass man alle möglichen Versprechen gibt, die gar nicht haltbar sind. Nachzusehen auf hunderten Screenshots, Sprachnachrichten, YT-Videos, usw.
Was also auf dem Papier steht, klingt ganz gut und ist rechtlich einwandfrei - was aber tatsächlich geschieht, ist was ganz anderes !
Ich habe 2022 auf Empfehlung eines Bekannten 20.000€ in dieses System investiert. Leider sind alle Versprechen die gemacht wurden nicht eingetroffen.
Ich war in Innsbruck bei einem Event von welches von einem Dominik Mairhofer und Dennis Loos organisiert wurde und wurde immer wieder bestätigt, der Coin ginge wieder nach oben also erstmal Coins halten. Nun habe ich noch 700€
meines Investments von 20.000€. Jetzt wissen diese Herren natürlich nichts mehr davon.
1. PLCU verspricht EXTREM hohe Renditen, die weit über dem liegen, was andere legale Investitionen bieten. Solche Versprechen sind zu gut, um wahr zu sein.
2. PLCU hat offenbar kein klares GESCHÄFTSMODELL, das erklären würde, wie das Unternehmen tatsächlich Geld verdienen will. Es ist unklar, wie die versprochenen Renditen tatsächlich erzielt werden sollen.
3. Bei PLCU liegt der Schwerpunkt offensichtlich darauf, immer mehr Investoren ANZUWERBEN, anstatt ein echtes Geschäft aufzubauen.
4. PLCU bietet keine klaren Informationen darüber, wer das Unternehmen BETREIBT. Es gibt auch keine klaren Informationen darüber, wie die Mittel verwendet werden.
5. PLCU ist kaum reguliert, was bedeutet, dass es nicht den gleichen rechtlichen Anforderungen entspricht wie andere legitime Firmen.
Nur allein diese 5 Indizien sprechen schon relativ klar für ein mutmassliches SCHNEEBALLSYSTEM, oder ? Wie lange wollen die Behörden in Europa hier noch zuschauen ? (nur meine Meinung, Irrtum vorbehalten !)
Kommentar vom Autor gelöscht.
Versprechungen wurden wie immer nicht eingehalten.
Die haben eine komplett neue PLCU Blockchain erstellt und dessen fiktiven Wert auf coinsbit auf 20000 Dollar fixiert.
Die alte PLCU-Blockchain wurde in PLCUC (Platincoin Ultima Classic) umbenannt und dessen Preis fällt kontinuierlich (alter PLCU Höchststand 110000 Dollar) weiter und liegt nun bei 490 Dollar mit weiterem Potenzial nach unten, weil es noch 6 Monate kostenlos erzeugte coins aus den alten Farmen gibt, die für eine weitere Hyperinflation sorgen.
Nun wird "swapping" angeboten. Jetzt kann man seine neuen PLCUC in PLCU tauschen. Man muß die PLCU dann für 5 Jahre einfrieren und erhält dann in 5 Jahren 100% Rendite an weiteren kostenlos erzeugten PLCU.
Der Top-MLM Vertriebler, Dennis Loos, hat in einem Interview selbst erklärt, dass sie Versprechungen verkaufen und das MLM und Krypto für die Kryptowährung zuvor noch niemals funktioniert hat.
Verkauft wird auch nur das MLM-Abzockevertriebsmodell welches für wenige funktioniert.