Üble Mitgift aus wilden Kräutern

Versteckt. Auf dem Feld lassen sich Giftkräuter wie Sonnenwende-Arten nicht sofort von Oregano und Majoran unterscheiden.
Mitgeerntete Wildkräuter wie die Sonnenwende verunreinigen Oregano und Majoran – sie sind schädlich für die Gesundheit.
Wo Küchenkräuter oder Teepflanzen wachsen, kann auch anderes Kraut wuchern, etwa Sonnenwendarten. Sie enthalten giftige Stoffe wie Pyrrolizidinalkaloide, kurz PA genannt.
Schleichendes Gift. Akute Vergiftungen durch hohe PA-Gehalte sind selten. Doch ständiger Verzehr extrem belasteter Produkte kann zu schweren Leberschäden führen. Im Tierversuch wirkten PA krebserregend und erbgutschädigend. Derzeit gelten keine gesetzlichen Grenzwerte für PA in Lebensmitteln. Die Europäische Kommission plant aber für getrockneten Oregano und Majoran einen Höchstgehalt von 1000 Mikrogramm pro Kilogramm. Er soll ab Juli 2022 gelten.
Auch in Tee oder Honig zu finden. Völlig unbedenklich ist der Verzehr von PA auch in geringen Mengen nicht. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät: Ein 60 Kilogramm schwerer Erwachsener sollte am Tag nicht mehr als 1,4 Mikrogramm PA zu sich nehmen. Nur 0,1 Gramm des am höchsten belasteten Oregano reichen aus, um diese Menge zu erreichen. Kommen weitere PA dazu – etwa aus Kräutertee oder Honig –, steigt das Risiko umso mehr.
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