So haben wir getestet
Im Test: 26 Orangensäfte – 18 Orangensäfte aus Orangensaftkonzentrat und 8 Direktsäfte, darunter 3 Bioprodukte und 2 aus fairem Handel.
Einkauf der Prüfmuster: Juni/Juli 2013.
Alle Prüfergebnisse und Bewertungen beziehen sich auf Proben mit dem jeweils angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum.
Preise: Anbieterbefragung im Februar 2014.
Abwertungen
Das test-Qualitätsurteil konnte maximal eine halbe Note besser sein als die sensorische Beurteilung und als die Aromaqualität. War die Aromaqualität mangelhaft, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein.
Sensorische Beurteilung: 45 %
In Anlehnung an die Methoden der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASU) untersuchte ein trainiertes Panel (8 geschulte Prüfpersonen) Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl und Nachgeschmack der auf 18 Grad Celcius temperierten Säfte. Verkostet wurden die anonymisierten Produkte in randomisierter Reihenfolge im DIN-Weinprüfglas, alle Säfte mehrmals. Die Auswertung erfolgte mittels statistischer Methoden. Die im Konsens ermittelten Ausprägungen wurden je nach Art und Intensität als Fehler eingestuft. Fehler und Besonderheiten bestimmten die Note.
Aromaqualität: 10 %
Es wurde auf verschiedene Aromastoffe geprüft: insbesondere auf jene, die aus Orangen stammen und die bei der Rückverdünnung von Konzentraten zur Rearomatisierung zugesetzt werden. Außerdem wurde auf mögliches Fremd- oder Fehlaroma getestet. Wir ermittelten die chirodifferenzierten Aromaspektren in Anlehnung an die ASU-Methode L 00.00–106. In Abhängigkeit von der Kennzeichnung wurden die zu erwartenden Aromastoffe qualitativ und quantitativ beurteilt.
Chemische Qualität: 15 %
Wir bestimmten gemäß Methoden der Internationalen Fruchtsaft-Union (IFU): flüchtige Säure, Ethanol, D- und L-Milchsäure und Hydroxymethylfurfural sowie Pflanzenschutzmittel per LC-MS/MS und per GC/MS.
Verpackung: 10 %
Wir beurteilten Lichtschutz, Originalitätssicherung, Materialkennzeichnung, Recycling- und Pfandhinweise. Drei Experten prüften das Öffnen, Ausgießen und Wiederverschließen.
Deklaration: 20 %
Die Deklaration wurde nach allen lebensmittelrechtlichen Kennzeichnungsvorschriften geprüft. Außerdem bewerteten drei Experten Lagerungsempfehlungen, Produktbezeichnungen, Zutaten- und Nährwertangaben, Werbeaussagen sowie Übersichtlichkeit und Leserlichkeit.
Weitere Untersuchungen
Gemäß IFU-Analysenverfahren wurden bestimmt: pH-Wert, relative Dichte, titrierbare Gesamtsäure, Asche, Formolzahl, Zitronen- und Isozitronensäure, L- und D-Äpfelsäure, Glukose, Fruktose, Saccharose, Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Nitrat, Sulfat, L- und Dehydroascorbinsäure (Vitamin C), Sorbit, Flavanonglykoside, Carotinoide, wasserlösliche Pektine, Prolin und zentrifugierbare Pulpe. Auf Aluminium, Arsen, Blei, Eisen, Kadmium, Kupfer, Zink, Zinn und Quecksilber prüften wir mit ASU-Methoden. Das Oligosaccharidprofil wurde mittels Kapillar-GC bestimmt. Auf Fremdzucker wurde nach Vergärung und Destillation per Isotopen-Massenspektrometrie und SNIF-NMR geprüft. Bei auffälligem Sulfatgehalt untersuchten wir auf Gesamtschwefeldioxid per IFU-Methode. Jeweils per Isotopenanalyse prüften wir auf Fremdwasser bei allen nicht aus Konzentrat hergestellten Produkten sowie die Authentizität von Vitamin C bei Auslobung eines natürlichen Gehalts.