Bezahlsysteme auf einen Blick
Schnell sicher und bequem soll Onlineshoppen sein. Finanztest zeigt Vor- und Nachteile der sieben häufigsten Bezahlsysteme. Am liebsten zahlen die Deutschen per Rechnung – das hat fast nur Vorteile. Marktführer unter den elektronischen Geldbörsen, den E-Wallets, ist Paypal.

Rechnung (28,0 %)
Der Kunde überweist erst nach Erhalt der Ware das Geld. Hierfür geben ihm die meisten Händler zwei Wochen Zeit. Kauf auf Rechnung ist in Deutschland das meist genutzte Verfahren.
Vorteil: Sehr sicher für den Kunden. Retouren sind einfach abzuwickeln.
Nachteil: Händler können Gebühren verlangen.
Lastschrift/Bankeinzug (21,8 %)
Der Kunde erteilt dem Händler die Erlaubnis, die Rechnung von seinem Girokonto einzuziehen. Dafür gibt er seine Bankdaten direkt auf der Händlerseite ein.
Vorteil: Der Kunde erhält die Ware schnell. Er kann innerhalb von acht Wochen die Lastschrift widerrufen.
Nachteil: Der Kunde muss kontrollieren, ob der Händler den exakten Betrag abgebucht hat.
Paypal (20,2 %)
Paypal ist der größte Anbieter im Bereich elektronischer Geldbörsen. Der Kunde hinterlegt dazu bei Paypal seine Kreditkarten- oder Kontodaten. Wird über Paypal bestellt, gilt die Ware beim Händler als sofort bezahlt.
Vorteil: Der Kunde erhält die Ware schnell. Wer häufig online einkauft, muss seine Daten nicht jeden Anbieter neu übermitteln. Das Unternehmen garantiert, dass der Käufer bei Problemen geschützt ist. Selbst wenn der Händler pleitegeht und nicht mehr liefern kann, soll der Kunde sein Geld zurückbekommen können.
Nachteil: Der Kunde übergibt seine Daten einem amerikanischen Unternehmen und weiß nicht, was mit diesen Daten passiert.
Kreditkarte (10,8 %)
Mit Bestellung der Ware wird die Kreditkarte mit dem Kaufpreis belastet. Abgesichert wird die Onlinebezahlung durch die Prüfnummer sowie gegebenenfalls zusätzlich durch das sogenannte 3D-Secure-Verfahren, bei dem vor der Zahlung noch ein Kennwort verlangt wird.
Vorteil: Der Kunde erhält schnell die Ware.
Nachteil: Händler verlangen bei Zahlungen mit Kreditkarte oft höhere Versandkosten oder Preisaufschläge. So gibt der Händler Gebühren weiter, die er an die Kreditkarten-Unternehmen entrichten muss.
Vorkasse/Vorauskasse (6,6 %)
Der Kunde zahlt die Ware im Voraus per Überweisung. Die Ware wird erst verschickt, wenn das Geld beim Händler eingegangen ist.
Vorteil: keiner.
Nachteil: Bei Retouren muss sich der Kunde sein Geld zurückholen. Bei Insolvenz des Händlers ist das Geld verloren oder wird allenfalls teilweise nach den Insolvenzverfahren zurückgezahlt.
Sofortüberweisung.de (3,2 %)
Mit einem Klick auf den Sofortüberweisung.de-Button wird der Käufer auf die Seite der Sofort AG umgeleitet. Er muss seine persönlichen Bankdaten uns sein geheimes Kennwort eingeben sowie die Überweisung mit Tan abschließen. Sofortüberweisung.de prüft, ob das Konto gedeckt ist.
Vorteil: Der Kunde erhält die Ware schnell.
Nachteil: Der Kunde gibt seine persönlichen Bankdaten weiter. Das Landgericht Frankfurt am Main kritisierte im Juni 2015, dies berge „erhebliche Risiken für die Datensicherheit“. (Az. 2-06 0 458/14)
Nachnahme (3,0 %)
Der Händler liefert sofort nach Bestellung. Der Kunde zahlt bei Lieferung der Ware.
Vorteil: Der Kunde erhält die Ware schnell.
Nachteil: Der Kunde muss anwesend sein, wenn der Paketdienst die Ware liefert. Oft bedeutet Nachnahme auch höhere Versandkosten und Aufschläge durch den Paketdienstleister.