Online bezahlen

Bezahl­systeme auf einen Blick

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Schnell sicher und bequem soll Onlineshoppen sein. Finanztest zeigt Vor- und Nachteile der sieben häufigsten Bezahl­systeme. Am liebsten zahlen die Deutschen per Rechnung – das hat fast nur Vorteile. Markt­führer unter den elektronischen Geldbörsen, den E-Wallets, ist Paypal.

Online bezahlen Alle Testergebnisse für Online-Bezahlsysteme 12/2015 freischalten

Online bezahlen - 30 Onlineshops im Check

© Stiftung Warentest / R. Reichelt

Rechnung (28,0 %)

Der Kunde über­weist erst nach Erhalt der Ware das Geld. Hierfür geben ihm die meisten Händler zwei Wochen Zeit. Kauf auf Rechnung ist in Deutsch­land das meist genutzte Verfahren.

Vorteil: Sehr sicher für den Kunden. Retouren sind einfach abzu­wickeln.

Nachteil: Händler können Gebühren verlangen.

Last­schrift/Bank­einzug (21,8 %)

Der Kunde erteilt dem Händler die Erlaubnis, die Rechnung von seinem Giro­konto einzuziehen. Dafür gibt er seine Bank­daten direkt auf der Händ­lerseite ein.

Vorteil: Der Kunde erhält die Ware schnell. Er kann inner­halb von acht Wochen die Last­schrift widerrufen.

Nachteil: Der Kunde muss kontrollieren, ob der Händler den exakten Betrag abge­bucht hat.

Paypal (20,2 %)

Paypal ist der größte Anbieter im Bereich elektronischer Geldbörsen. Der Kunde hinterlegt dazu bei Paypal seine Kreditkarten- oder Konto­daten. Wird über Paypal bestellt, gilt die Ware beim Händler als sofort bezahlt.

Vorteil: Der Kunde erhält die Ware schnell. Wer häufig online einkauft, muss seine Daten nicht jeden Anbieter neu über­mitteln. Das Unternehmen garan­tiert, dass der Käufer bei Problemen geschützt ist. Selbst wenn der Händler pleite­geht und nicht mehr liefern kann, soll der Kunde sein Geld zurück­bekommen können.

Nachteil: Der Kunde über­gibt seine Daten einem amerikanischen Unternehmen und weiß nicht, was mit diesen Daten passiert.

Kreditkarte (10,8 %)

Mit Bestellung der Ware wird die Kreditkarte mit dem Kauf­preis belastet. Abge­sichert wird die Onlinebezahlung durch die Prüf­nummer sowie gegebenenfalls zusätzlich durch das sogenannte 3D-Secure-Verfahren, bei dem vor der Zahlung noch ein Kenn­wort verlangt wird.

Vorteil: Der Kunde erhält schnell die Ware.

Nachteil: Händler verlangen bei Zahlungen mit Kreditkarte oft höhere Versand­kosten oder Preis­aufschläge. So gibt der Händler Gebühren weiter, die er an die Kreditkarten-Unternehmen entrichten muss.

Vorkasse/Voraus­kasse (6,6 %)

Der Kunde zahlt die Ware im Voraus per Über­weisung. Die Ware wird erst verschickt, wenn das Geld beim Händler einge­gangen ist.

Vorteil: keiner.

Nachteil: Bei Retouren muss sich der Kunde sein Geld zurück­holen. Bei Insolvenz des Händ­lers ist das Geld verloren oder wird allenfalls teil­weise nach den Insolvenz­verfahren zurück­gezahlt.

Sofort­über­weisung.de (3,2 %)

Mit einem Klick auf den Sofort­über­weisung.de-Button wird der Käufer auf die Seite der Sofort AG umge­leitet. Er muss seine persönlichen Bank­daten uns sein geheimes Kenn­wort eingeben sowie die Über­weisung mit Tan abschließen. Sofort­über­weisung.de prüft, ob das Konto gedeckt ist.

Vorteil: Der Kunde erhält die Ware schnell.

Nachteil: Der Kunde gibt seine persönlichen Bank­daten weiter. Das Land­gericht Frank­furt am Main kritisierte im Juni 2015, dies berge „erhebliche Risiken für die Daten­sicherheit“. (Az. 2-06 0 458/14)

Nach­nahme (3,0 %)

Der Händler liefert sofort nach Bestellung. Der Kunde zahlt bei Lieferung der Ware.

Vorteil: Der Kunde erhält die Ware schnell.

Nachteil: Der Kunde muss anwesend sein, wenn der Paket­dienst die Ware liefert. Oft bedeutet Nach­nahme auch höhere Versand­kosten und Aufschläge durch den Paket­dienst­leister.

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27 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • ZieglerControl am 01.05.2019 um 21:42 Uhr
    Onlinekauf bei test.de

    Danke für die Erklärung! So gefällt mir der "Leserservice" schon besser.
    Es geht allerdings nicht nur um die Vorsteuer, die man als Unternehmer zurückholen will. Es geht auch um eine ordnungsgemäße Rechnung über den Betrag an sich, den man z. B. als Werbungskosten bei berufsbezogenen Themen geltend machen will. Es würde bei Kleinbeträgen ja schon genügen, wenn wenigstens der MwSt-Satz genannt wird. Zusammen mit der elektronisch gespeicherten Bestätigungsmail würden die Finanzämter das vermutlich als Beleg akzeptieren.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 30.04.2019 um 10:02 Uhr
    Onlinekauf bei test.de

    @ZieglerControl: test.de ist ein Portal, dass sich mit seinen Informationen an Verbraucher richtet. Die meisten Verbraucher wünschen (und benötigen) keine Rechnung. Wenden sich Leser an uns und wünschen eine Rechnung, vermuten wir, dass es sich dabei um Unternehmen handelt, die sich vom Finanzamt die bezahlte Umsatzsteuer zurückholen wollen. Für eine solche Rechnung benötigen wir die Angaben zur Rechnungsanschrift und UST-ID. Da auf test.de auch der halbanonyme Kauf möglich ist (ohne Login), benötigen wir auch Angaben zum Kauf und der Wahl des Bezahlmittels, um die konkrete Transaktion, für die die Rechnung erstellt werden soll, finden zu können. Denn wir müssen sicherstellen, dass für einen Artikel keine zwei Belege ausgestellt werden können. (maa)

  • ZieglerControl am 29.04.2019 um 21:38 Uhr
    Onlinekauf bei test.de: Ein Erfahrungsbericht

    Schön, dass sich die Stiftung dieses Problems annimmt! Wie geht sie aber selbst damit um beim Online-Kauf von Testberichten?
    Man bekommt nach Zahlung des Betrags eine Bestätigung für den Kauf mit Nennung des Artikels und des Preises und kann dann den Bericht abrufen. Der MwSt.-Satz wird nicht genannt, will man dennoch für den Vorsteuerabzug eine ordentliche Rechnung, kommen solche Anfragen:
    "Bitte teilen Sie uns die folgenden Angaben mit:
    • Welchen Artikel haben Sie auf test.de gekauft?
    • Ihre Postalische Rechnungsanschrift.
    • Den Zeitpunkt des Kaufs auf test.de.
    • Mit welchem Bezahldienstleister wurde bezahlt?
    • Paypal-Kunden: Bitte um Zusendung der Bestätigungsmail.
    • Handy-Zahlung: Bitte um Angabe der Handynummer
    • Kreditkarte: Bitte um Angabe des Vor- und Zunamens des Inhabers der Karte"
    Ein andermal wird auch noch die Angabe der USt.-ID verlangt.
    Für mich war der Kauf bei test.de ein interessanter Testkauf. Geht das nicht ander

  • pferderanch am 09.02.2017 um 21:46 Uhr
    Schlechte Zahlungsmoral von Endkunden

    Auch wenn der Artikel schon älter ist, das Thema ist immer noch aktuell. Warum nur etwa 1/3 der untersuchten Online-Händler Rechnungskauf anbietet liegt meines Erachtens u.a. an der schlechten Zahlungsmoral der Kunden. Man läuft als Händler wochenlang seinem Geld nach und überlegt sich am Ende, ob man für den offenen Betrag ein Inkasso-Unternehmen einschaltet oder nicht. 10-20% Schwund kann da durchaus an der Tagesordnung sein, vor allem wenn sich herum spricht, dass bestimmte Händler kein Inkasso-Unternehmen einschalten, wenn die Rechnungsbeträge gering sind, aber es summiert sich enorm auf. Das Problem liegt an beiden Seiten: Händler und Käufer. Es gibt auf beiden Seiten viele schwarze Schafe. Es sind jedenfalls nicht immer die Händler die "Bösen". Es gibt ja auch Zahlungssysteme, die für beide Seiten sicher sind . Die sind zwar kostenpflichtig, aber geben BEIDEN Seiten Sicherheit. Da ist eine faire Sache, für Käufer und Verkäufer. Rechnungskauf ist von gestern und nicht notwendig.

  • Kathrinchen am 12.10.2016 um 18:57 Uhr
    Beachten bei Paypal

    Ich habe zweimal Probleme über Paypal lösen können.
    Zum ersten: Ich hatte ein sehr teures Buch im Ausland bestellt und dann kam ein Buch gleichen Titels, aber deutlich schlechterer Druckqualität, nicht so umfangreich und auch noch beschädigt. Ich brauchte mich nicht selber zu kümmern Paypal hat das übernommen und mir das Geld zurück überwiesen.
    Was aber zu beachten ist: Ich blieb auf den Rücksendekosten sitzen, die fast 30 € betrugen. Dafür kommt Paypal nicht auf. Insofern war es etwas schmerzhaft.
    Beim 2. Mal hatte jemand abgebucht, dem ich gar keine Genehmigung erteilt hatte, bei dem ich aber früher mal Kunde gewesen war. Das Geld war nach meinem Anruf bei Paypal innerhalb 2 Stunden wieder auf meinem Konto.
    Fazit: Wenn Ausland, dann können die Kosten hoch sein, aber man bleibt nicht auf allem sitzen und das Kümmern erledigt Paypal. Den Service habe ich als sehr gut empfunden.