

Wie schon beim Vorgänger spuckt der Anbieter auch beim OnePlus 2 große Töne: Als „Flagship-Killer 2016“ preist er sein Phablet an. Das mit 399 Euro in der 64-Gigabyte-Version recht günstige Riesenhandy soll die weit teureren Vorzeigemodelle der etablierten Konkurrenz schlagen. Der Schnelltest zeigt, was das Gerät kann. Vorsicht: Bei Grauimporten können Sicherheitsmängel lauern!*
Nur im Direktvertrieb
OnePlus verkauft seine Geräte nur direkt über seine Website. Und selbst dort war das OnePlus 2 bis vor kurzem nicht ohne Weiteres zu bekommen – potenzielle Käufer mussten sich auf eine Warteliste setzen lassen. Wer an der Reihe war, erhielt eine „Einladung“ und konnte erst dann das Gerät kaufen. Das war beim Vorgänger, dem OnePlus One, zu Anfang auch schon so. Erst später wurde das Gerät dann zum freien Verkauf ohne „Einladung“ freigeschaltet.
Übrigens: Die ausführlichen Testergebnisse zum OnePlus 2 sind jetzt im Produktfinder Handys verfügbar.
Vorsicht bei Grauimporten


Wem das zu aufwendig ist, der findet das OnePlus 2 auch über andere Kanäle. Dabei handelt es sich jedoch anscheinend um auf Umwegen eingeführte Geräte („Grauimporte“), die nicht immer der offiziellen EU-Version entsprechen. So liegt uns ein Exemplar eines europäischen Händlers mit mehreren Mängeln vor: Sein Ladegerät ist nicht für hiesige Steckdosen bestimmt und kam mit einem unsichern Aufsteckadapter, bei dem Nutzer einen Stromschlag riskieren. Zudem war auf dem Gerät ein als Taschenrechner-App getarntes Schadprogramm vorinstalliert, mit dem Hacker die Kontrolle über das Handy übernehmen könnten. Und die Aktualisierung des Betriebssystems funktionierte nicht. Die Geräte, die wir für den Test verdeckt bei OnePlus kauften, zeigten solche Probleme nicht.
Viel Ausstattung, erweiterter Datenschutz


Für den Preis von 399 Euro liefert OnePlus viel Ausstattung: Ein in der Diagonale 13,9 Zentimer großes Display mit 1 080 mal 1 920 Pixel. 64 Gigabyte Speicher, der allerdings nicht mit Speicherkarten erweiterbar ist. Und gleich zwei Steckplätze für Sim-Karten – zum Beispiel für einen privaten und einen dienstlichen Anschluss. In Sachen Software bietet das OnePlus 2 gegenüber den meisten Android-Handys einen klaren Vorteil: Seine „OxygenOS“ genannte Android-Variante erlaubt es dem Nutzer, den Zugriff von Apps auf persönliche Daten einzuschränken. Standard-Android ermöglicht dies erst seit der allerneuesten Version 6 („Marshmallow“). Und die ist bislang nur für wenige Smartphones verfügbar.
Ordentlich, aber nicht überragend
Im Test schlägt sich das OnePlus 2 insgesamt ordentlich, aber nicht überragend. Bei den Kratz-, Fall- und Regentests zeigt es sich robust. Positiv zu vermerken ist auch die gute Netzempfindlichkeit – bei manch anderem Gerät reißt die Verbindung schon eher ab. Sein Display ist zwar gut, aber nicht so gut wie bei teureren Flaggschiffen der Konkurrenz. Seine Kamera macht gute Videos, aber die Fotos fallen eher mittelmäßig aus. Die GPS-Ortung ist ohne Datenverbindung ziemlich langsam. Und der fest verbaute Akku hält besonders beim mobilen Surfen längst nicht so lang wie zum Beispiel der des Samsung Galaxy S6.
Tipp: Weitere Testergebnisse zu aktuellen Smartphones finden Sie im Produktfinder Handys auf test.de.
Fazit: Ganz gut, aber wieder kein Killer
Das OnePlus 2 bietet sinnvolle Datenschutz-Einstellungen und ist auch sonst ein ordentliches Phablet. Aber den hohen Anspruch, die teureren Flaggschiffe der Konkurrenz zu versenken, erfüllt auch das zweite Modell der Reihe nicht so ganz. Wer sich das Gerät zulegen will, sollte dabei über die offizielle Anbieter-Seite gehen. Denn auf anderen Kanälen sind Geräte mit Sicherheitsmängeln und Software-Problemen im Umlauf.
* Dieser Schnelltest ist am 8. Dezember 2015 auf test.de erschienen. Am 17. Dezember 2015 haben wir ihn um den Hinweis ergänzt, dass die ausführlichen Testergebnisse nun im Produktfinder verfügbar sind.
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@Stiftung_Warentest - "Autsch"
Dann nehmen Sie doch auch gleich in Ihrer Antwort das "r" bei der Überschrift wieder weg,
denn durch das Komma wird das Display nicht größer, sondern kleiner :-)
@ Antakimo: Autsch :-) Wir danken herzlich für den Hinweis und haben dem Wert in der Ausstattungstabelle das Komma spendiert. (LW)
Wow....ein Display mit einer Diagonale von 139 Zentimetern :-)
Bitte noch ein Komma setzen...