Als tägliches Öl für kalte und warme Speisen empfehlen sich vor allem Raps- und Olivenöl. Sonnenblumenöl punktet mit Vitamin E.
Testergebnisse für 27 Native Olivenöle extra 11/2021
Die Italiener, Spanier und Griechen verwenden viel Olivenöl. Auf der Hitliste der beliebtesten Speiseöle der Deutschen landet es auf Platz drei, hinter Raps- und Sonnenblumenöl. Alle haben ihre Vorteile – und jedes verdient einen Platz in der Küche.
Olivenöl
Im Öl der Mittelmeerkost beträgt der Anteil an Ölsäure rund 70 Prozent. Das ist eine einfach ungesättigte Fettsäure. Sie kann positiv auf den Cholesterinspiegel wirken, wenn sie gesättigte Fettsäuren in der Nahrung ersetzt. Die kommen etwa in Palm- und Kokosfett vor. Zudem machen sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole Olivenöl empfehlenswert. Regelmäßig verzehrt tragen sie dazu bei, die Blutfette vor oxidativem Stress zu schützen.
Rapsöl
Neben Olivenöl sollte jeder auch Rapsöl in der Küche haben (zum Test Rapsöl). Es hat das ernährungsphysiologisch beste Fettsäurespektrum, kann mit der geschmacklichen Vielfalt von nativem Olivenöl extra aber nicht mithalten. Empfehlenswert ist es vor allem wegen seines recht hohen Gehalts an Alpha-Linolen- und Linolsäure. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind lebensnotwendig, der Körper kann sie nicht selbst bilden. Ihr Verhältnis zueinander ist in Rapsöl ideal, sie hemmen sich nicht in ihrer Wirkung. Die Verteilung verschiedener Fettsäuren ist bei kaltgepressten und raffinierten Ölen gleich.
Sonnenblumenöl
Sonnenblumenöl hat einen relativ hohen Gehalt an Vitamin E. Schon mit zwei Esslöffeln können Erwachsene ihren Vitamin-E-Tagesbedarf decken. Das Fettsäuremuster ist nicht ideal. Sonnenblumenöl ist dadurch am wenigsten hitzestabil.
Die verschiedenen Öle im Vergleich

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Grundsätzlich finde ich die Tests die sowohl von Stiftung Warentest und von Ökotest durchgeführt werden gut. Im Fall des Olivenöltest aber schwierig für den Verbraucher. Denn bei so unterschiedlichen Ergebnissen ist die Verunsicherung groß und trägt auf keinen Fall zur Aufklärung bei. Ich habe den Kommentar von Stiftung Warentest gelesen und stimme dem zu. Ökotest schürt mit diesem Test wieder nur Ängste und Angst war noch nie ein guter Berater.
@andy69: Bei unserer Bewertung der Mineralölrückstände haben wir den sog. Orientierungswert für pflanzliche Öle herangezogen. Dieser Wert beträgt derzeit 13 mg/kg und basiert auf einer statistischen Auswertung von Analysedaten durch Lebensmittelüberwachung und -wirtschaft. Er ist kein gesetzlicher Grenzwert. Wird er überschritten, sollte der Anbieter Maßnahmen ergreifen, um die Belastung zu verringern.
Schöner wäre es sicherlich gewesen, wenn wir unsere Bewertung wie auch sonst auf toxikologische Daten hätten stützen können. Leider liegen hierzu bisher keine Daten vor wie z.B. eine tolerierbare Tageszufuhr (TDI). Es kann also derzeit niemand genau sagen, ab welcher Dosis eine schädliche Wirkung zu befürchten ist. Auch ob eine Schadwirkung überhaupt eintritt, ist noch umstritten. Für uns genügt jedoch der Umstand der Anreicherung im Körper, um diese Substanzen kritisch zu bewerten. Von den 27 getesteten Olivenölen hatten im letzten Test 4 Öle diesen Orientierungswert überschritten.
Öko-Test legte seiner Beurteilung einen deutlich strengeren Maßstab zugrunde als diesen Orientierungswert. Dadurch lassen sich die meisten Bewertungs-Unterschiede erklären. Wie dieser strengere Wert hergeleitet wurde, ist uns nicht bekannt.
Konsens ist, dass möglichst wenig und am besten gar keine Mineralölrückstande enthalten sein sollten. Konsens ist auch, dass ein toxikologisch "wahrer Wert" derzeit einfach nicht abgeleitet werden kann. Man steht also vor einem Dilemma: Nimmt man einen eher hohen Wert zur Beurteilung, dann kann man sich dem Vorwurf der Verharmlosung ausgesetzt sehen. Nimmt man einen eher niedrigen Wert, dann riskiert man die kritische Rückfrage, ob es angemessen ist, bei einer Stoffgruppe mit unklarer Schadwirkung so strenge Maßstäbe zu setzen, dass erwartbar der Großteil der Öle durchfällt. Letztlich erwarten die Leserinnen und Leser von einer Testveröffentlichung, dass sie dabei hilft, die gefühlten Risiken von den tatsächlichen besser zu unterscheiden. Solange es keine eindeutigen toxikologischen Daten dazu gibt, bleibt das im Falle der Mineralöl-Rückstände leider schwierig.
Weshalb haben Sie viele gute Olivenöle gefunden, während Ökotest in Ihrer neuesten Ausgabe durchweg Mineralölbestandteile in den Ölen gefunden hat? z.B. Bertolli Öl. Das haben Sie gut getestet und Ökotest mangelhaft. Wie kann das sein. Das werde ich natürlich auch Ökotest fragen. Danke für Ihre Antwort
@boerge: Wir haben im aktuellen Testbericht über den Vogelschutz bei der Olivenölernte berichtet. Laut der Organisation zum Schutz von Vögeln der „Birdlife International“ einem Netzwerk nationaler Partnerorganisationen waren die Vögel in den Ernten von Herbst 2020 bis Frühjahr 2021 nicht mehr bedroht. So haben z.B. Spanien und Portugal die Nachternte inzwischen verboten.
Liebes Team der Stiftung Warentest,
vielen Dank, dass Sie immer wieder Olivenöl testen. Ich würde mir wünschen, dass in Zukunft auch das Thema Vogelschutz bei der Olivenernte berücksichtigt wird. Über die großen Probleme in diesem Punkt sollten die Verbraucher:innen von Ihnen informiert werden.
Danke und viele Grüße