Ökostrom­tarife

Schritt für Schritt wechseln

32

Ökostrom­tarife Testergebnisse für 19 Öko­strom­tarife 2/2012

Schritt 1: Verbrauch ermitteln

Um Preise vergleichen zu können, müssen Sie Ihren Strom­verbrauch kennen. Der steht auf Ihrer letzten Jahres­abrechnung. Richt­werte: Singlehaushalte verbrauchen über den Daumen gepeilt etwa 1 500 Kilowatt­stunden im Jahr, eine Familie mit zwei Kindern etwa 4 000 Kilowatt­stunden.

Schritt 2: Preise vergleichen

Vergleichen Sie die Anbieter mittels Strom­tarif­rechnern im Internet. Einen Tarif­rechner nur für Ökostrom mit Gütesiegel bietet zum Beispiel der Verein EnergieVision unter www.ok-power.de. Andere Tarifportale im Netz sind zum Beispiel www.verivox.de, www.toptarif.de oder www.check24.de. Geben Sie Ihre Post­leitzahl und Ihren Strom­verbrauch an. Achten Sie auf Voreinstel­lungen: Deaktivieren Sie voreinge­stellten Häkchen für Voraus­kasse, Kaution, Strompakete und Neukundenbonus. Vergleichen Sie die Preise ohne Wechselbonus.

Schritt 3: Angebote über­prüfen

Prüfen Sie Vertrags­bedingungen und das Ökostrom-Label. Sinn­volle Ökotarife tragen das Grüner-Strom-Label, ok-power-Label oder ein Tüv-Siegel, das ausdrück­lich den Neubau von Ökostrom­anlagen bestätigt. Bevor­zugen Sie Verträge mit kurzer Lauf­zeit und monatlicher Kündigungs­frist, dann bleiben Sie flexibel. Preis­garan­tien sollten mindestens ein Jahr und am besten uneinge­schränkt gelten.

Schritt 4: Auftrag vergeben

Beauftragen Sie den neuen Anbieter mit der Stromlieferung. Gehen Sie dazu am besten direkt auf die Webseite des Anbieters. Füllen Sie das Anmeldeformular aus, online oder ausgedruckt per Post. Lesen Sie sich die Vertrags­bedingungen noch einmal genau durch. Sie brauchen: die Kunden­nummer Ihres alten Strom­versorgers und Ihre Zählernummer.

Schritt 5: Ummeldung abwarten

Der neue Anbieter erledigt alle Formalitäten für Sie. Kündigen Sie Ihrem bisherigen Anbieter nicht, das macht der neue für Sie. Ausnahme: Wenn Sie wegen einer Preis­erhöhung ein Sonderkündigungs­recht nutzen, kündigen Sie besser selbst, weil sonst die Frist verstreichen könnte. Die Ummeldung dauert in der Regel sechs bis acht Wochen. Beachten Sie aber Ihren bisherigen Vertrag: Solange eine Mindest­lauf­zeit bei Ihrem alten Versorger besteht, können Sie nicht wechseln.

Schritt 6: Zählerstand melden

Kurz vor der Umstellung fragt Sie der alte Anbieter nach Ihrem Zählerstand für die Schluss­rechnung. Der neue Anbieter teilt Ihnen den Termin der Stromlieferung mit. Die Lieferung erfolgt nahtlos. Selbst wenn es Probleme gibt: Ihr Licht geht nicht aus. Dann werden Sie auto­matisch vom Grund­versorger mit Strom beliefert.

Schritt 7: Rechnung prüfen

Der alte Anbieter schickt Ihnen eine Schluss­rechnung. Er rechnet Ihren Strom­verbrauch bis zum Wechsel­termin ab. Prüfen Sie die Rechnung. Im güns­tigsten Fall bekommen Sie mit der Schluss­rechnung noch Geld zurück. Die erste Abrechnung des neuen Anbieters erhalten Sie in der Regel nach einem Jahr.

Wenn es Ärger gibt

Bei Ärger mit dem Strom­anbieter können Sie sich an die neue Schlichtungsstelle Energie wenden. Damit können Sie unter Umständen teure und lang­wierige Gerichts­verfahren vermeiden. Die Schlichtungs­stelle hilft zum Beispiel bei Streit um Rechnungen oder wenn es Ärger beim Wechsel des Lieferanten gibt. Inner­halb von drei Monaten soll eine Einigung gefunden werden. Verbraucher müssen sich zuvor bei ihrem Versorger beschwert und dessen Antwort vier Wochen abge­wartet haben. Ist der Fall bereits vor Gericht, können die Schlichter aber nichts mehr tun. Getragen wird die Einigungs­stelle gleichberechtigt von Verbänden der Energiewirt­schaft und von Verbraucher­organisationen wie dem Verbraucherzentrale Bundes­verband (vzbv). Die Schlichtungs­sprüche sind für beide Seiten nicht verbindlich. Sie können also immer noch vor Gericht ziehen, wenn Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind. Kontakt: Schlichtungs­stelle Energie, Friedrich­straße 133, 10117 Berlin. Telefon: 0 30/27 57 24 00. E-Mail: info@schlichtungsstelle-energie.de.

32

Mehr zum Thema

32 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

M.Brey am 04.12.2013 um 16:34 Uhr
Hilfreicher Artikel zu Ökostrom

Wer sich für Ökostrom entscheidet, der will damit in der Regel die Energiewende in Deutschland fördern und den Bau von umweltfreundlichen erneuerbaren Energieanlagen vorantreiben.
Leider gelingt das nicht mit allen Ökostromtarifen. Um zu verhindern, dass man als Ökostromkunde doch indirekt Kohle- und Atomkraft mitfinanziert, sollte man bei der Auswahl eines Anbieters sehr genau informieren. Eine fundierte Zusammenfassung der Ökostrom-Thematik liefert der folgende Artikel: http://bit.ly/oeko-strom
Beste Grüße,
Michael Brey

alban am 07.11.2012 um 19:00 Uhr
Frage

Hallo,
Ich versuche gerade ein Überblick über dieses Thema zu bekommen.
Letzte Woche war bei uns einer von http://www.lekker-energie.de und hat und einen Wechsel vorgeschlagen. Dabei waren die Strom Preise von Lekker tatsächlich günstiger, als die von unserem alten Stadt-Stromanbieter.
Aber jetzt lese ich an manchen Stellen, nur weil ein Unternehmen Ökostromtarife angibt, es nicht direkt heißt, dass unser Geld für Ökostrom Förderungen benutzt wird von den Unternehmen?
Das ist doch eine arglistige Täuschung in meinen Augen, keiner hat auch heutzutage Zeit sich die ganzen AGBs durchzulesen.
Hm...

alban am 07.11.2012 um 18:59 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.

Profilbild Stiftung_Warentest am 13.08.2012 um 18:30 Uhr
Kommentare gelöscht wg. Schleichwerbung

@Tschepe: Danke für den Hinweis. Die beiden Nutzer hatten tatsächlich in diversen Artikeln ausschließlich Schleichwerbung für Vergleichsrechner gepostet.

Tschepe am 13.08.2012 um 01:42 Uhr
Schleichwerbung "celinabina" und "handwerker-hans"

"celinabina", "handwerker-hans" und andere Profile wurden nur zur Schleichwerbung mit gefaketen Fragen und Antworten eingerichtet und benutzt. Die hier aggressiv beworbenen verschiedenen *.de.vu-Adressen sind lediglich Umleitungen zu Vergleichsportalen zweifelhafter Qualität, die dem Besitzer der Trash-Adressen und Verursacher der Schleichwerbung offenbar Provisionen für jeden Seitenbesucher zahlt. Hier ist besonders lustig, dass der Verursacher ausnahmsweise vergessen hat, "celinabina" auszuloggen und sich für die Antwort als "handwerker-hans" wieder einzuloggen... FAIL! :oD