Ökobilanz von Lampen LEDs – viel Licht pro Watt

11
Ökobilanz von Lampen - LEDs – viel Licht pro Watt

© Stiftung Warentest

Die Unter­suchungen der Stiftung Warentest belegen: LED- und Kompakt­leucht­stoff­lampen belasten die Umwelt etwa drei- bis fünf­mal weniger als Halogen­lampen. Der Strom­verbrauch spielt dabei die Haupt­rolle.

Produktion ist umwelt­verträglicher geworden

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Um Lampen zu produzieren und zum Leuchten zu bringen, muss man Rohstoffe gewinnen, Bauteile fertigen, Strom erzeugen und Abfälle entsorgen. All das hat Folgen für die Umwelt. Erfreulicher­weise haben sich diese in den vergangenen Jahren stetig verringert. Das zeigt eine Auswertung der Ökobilanzen von 79 Lampen, die wir 2013 und 2014 getestet haben.

Ausschlag­gebend ist dennoch der Strom­verbrauch

Obwohl LED-Lampen aufwendiger herzu­stellen sind, belasten sie die Umwelt weniger als Halogenglüh­lampen. Woran das liegt? An ihrem Strom­verbrauch während der Nutzung. Er macht den Löwen­anteil in der Ökobilanz einer Lampe aus. Die Strom­produktion im Kraft­werk verursacht große Mengen klima­schädlicher Abgase und giftiger Abfälle, der Abbau fossiler Rohstoffe belastet Böden und Gewässer. Das schadet der Umwelt weit mehr als die Produktions­prozesse, der Trans­port und die Entsorgung der Lampen. Da Spar­lampen im Betrieb viel weniger Strom verbrauchen als Halogen­lampen, ist ihre Ökobilanz deutlich besser.

Queck­silber aus Kohle­kraft­werken

Kompakt­leucht­stoff­lampen verbrauchen fast genauso wenig Strom wie LEDs. Ihre Umwelt­bilanz ist ebenfalls besser als die von Halogen­lampen. Und das, obwohl sie giftiges Queck­silber enthalten. Sie gleichen das mit ihrer Spar­samkeit aus. Halogen­lampen haben selbst kein Queck­silber an Bord, belasten wegen ihres hohen Strom­verbrauchs die Umwelt jedoch mit größeren Mengen des Schwer­metalls als queck­silber­haltige Kompakt­leucht­stoff­lampen. Das liegt am deutschen Strommix. Er enthält zu etwa 40 Prozent Strom aus Kohle­kraft­werken. Aus ihren Schorn­steinen entweicht auch Queck­silber. Deshalb sieht die Ökobilanz für Halogen­lampen mau aus.

Höhere Kosten schon nach einem Jahr amortisiert

Gut für die Umwelt heißt auch gut für den Geldbeutel: Nach etwa einem Jahr ist der höhere Preis einer LED-Lampe durch den geringeren Strom­verbrauch ausgeglichen – und man beginnt zu sparen.

11

Mehr zum Thema

11 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Andrreee am 07.06.2017 um 14:42 Uhr
    Diese Öko Bilanz zweifel ich stark an

    Als Verwalter mehrer Mietobjekte sind meine Erfahrungen zu LED´s:
    Viele fallen bereits nach weit unter 100Std Betrieb aus.
    Einen merkbaren Einfluss auf den Energieverbrauch ist nicht feststellbar (Beleuchtung macht nur einen geringen Anteil des Stromverbrauches aus) Immer mehr Lampen mit fest verbauter LED was die Kosten erhöht und der Umwelt schadet.
    Die Politik hat mal wieder versagt und nicht nachgedacht. Es hätte zum Energiewende Gesetz auch dazu gehört das Leuchtmittel und Vorschaltgeräte getrennt zu produzieren sind und es einen einheitlichen Sockel gibt der für alle Hersteller bindend ist.
    LED im Fahrzeugbau sind davon noch wesentlich stärker betroffen da bereits der Ausfall einer LED dazu führt das die TÜV Zulassung entzogen werden kann. Das bedeutet meist ein Auswechsel einer gesamten Einheit incl. Blinker, Bremslicht, Rückfahrscheinwerfer und das nur weil eine LED ausgefallen ist.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 21.12.2015 um 11:20 Uhr
    Ökobilanz der nicht auswechslbaren LED-Lampen

    @bavarianina: Wir halten die nicht auswechselbaren LED Lampen aus Umweltgründen für fragwürdig, zumal bei einem Versagen der LED die gesamte Leuchte entsorgt werden muss. Eine umfassende Ökobilanz für diese Produkte haben wir nicht durchgeführt. (spl)

  • bavarianina am 19.12.2015 um 14:28 Uhr
    Ökobilanz nicht austauschbarer LED Lampen

    Dass LED eine gute Sache ist, ist unbestritten. Paradox ist jedoch der Trend, Leuchten zu verkaufen, bei denen defekte LED nicht getauscht werden können. Auch wenn sie grundsätzlich eine lange Haltbarkeit aufweisen, kann es ja nicht im Sinne der Umwelt sein, danach die ganze Leucht wegzuwerfen. Das sollte die Politik verbieten.
    Gibt es denn hierzu schon einen Test?

  • Antefix am 04.03.2015 um 18:13 Uhr
    Wat? -- WATT !

    Wat @8.Gebot (hier mit mir) meint, ist die von den Herstellern zumeist vernachlässigte Vergleichsangabe gewohnter Lichtausbeute, im Hinterkopf als WATT-Verbrauchswert abgespeichrt. Das liegt zumeist am immer noch zu mickrigen Marketing-Wert preiswert erscheinender LEDs, also zu wenig hell für zu viel verlangtes Geld (bei eigentlich gleichem Herstellungsaufwand).
    Das Bedürfnis wird bei bereits seit einer Weile lebenden Leuchtmittelanwendern etwa so lange bestehen bleiben, wie es bei Autobesitzern und kleinen Rennfahrern eine vielversprechende PS-Leistung (anstelle cooler KiloWATT-Werte) immer noch ist.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 04.03.2015 um 13:49 Uhr
    Lichtstrom in Lumen, Farbtemperatur

    @8.Gebot: Der Lichtstrom, der in Lumen gemessen wird, muss auf Lampen und Verpackungen deklariert werden. Je mehr Lumen eine Lampe abgibt, desto heller erscheint sie. Die Leistungsaufnahme wird in Watt angegeben und besagt wie viel Strom die Lampe im Betrieb braucht. Die Leistungsaufnahme sagt jedoch nichts über die Helligkeiten aus. Früher wirkte das Licht von Energiesparlampen kalt. Inzwischen werden sie in unterschiedlichen Lichtfarben und –spektren angeboten. Die Maßeinheit der Farbtemperatur ist Kelvin. Auf der Verpackung erkennt man die Lichtfarbe an den aufgedruckten Begriffen beziehungsweise einem dreistelligen Code, dessen zwei letzte Ziffern die Lichtfarbe in Kelvin angeben: Dem Code 927 entspricht also z. B. die Farbtemperatur von 2700 Kelvin, diese Lampen spenden warm-weißes Licht und eignen sich gut für das Wohnzimmer. Im Arbeitszimmer hingegen hält Tageslicht am Schreibtisch wach. Tageslichtweise Kompaktleuchtstofflampen sollten mehr als 5 500 Kelvin haben und einen Ra-Wert (Farbwiedergabeindizes) über 90. In test 4/2014 haben wir uns mit dem Thema „Schöner wohnen mit passenden Lampen“ befasst. Tipps zur Eignung bestimmter Lampen für unterschiedliche Wohn- und Arbeitsbereiche stehen unter https://www.test.de/Lampen-Der-beste-Ersatz-fuer-75-Watt-Birnen-4685319-0/ zum kostenpflichtigen Download bereit. (Se)