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Die Untersuchungen der Stiftung Warentest belegen: LED- und Kompaktleuchtstofflampen belasten die Umwelt etwa drei- bis fünfmal weniger als Halogenlampen. Der Stromverbrauch spielt dabei die Hauptrolle.
Produktion ist umweltverträglicher geworden
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Um Lampen zu produzieren und zum Leuchten zu bringen, muss man Rohstoffe gewinnen, Bauteile fertigen, Strom erzeugen und Abfälle entsorgen. All das hat Folgen für die Umwelt. Erfreulicherweise haben sich diese in den vergangenen Jahren stetig verringert. Das zeigt eine Auswertung der Ökobilanzen von 79 Lampen, die wir 2013 und 2014 getestet haben.
Ausschlaggebend ist dennoch der Stromverbrauch
Obwohl LED-Lampen aufwendiger herzustellen sind, belasten sie die Umwelt weniger als Halogenglühlampen. Woran das liegt? An ihrem Stromverbrauch während der Nutzung. Er macht den Löwenanteil in der Ökobilanz einer Lampe aus. Die Stromproduktion im Kraftwerk verursacht große Mengen klimaschädlicher Abgase und giftiger Abfälle, der Abbau fossiler Rohstoffe belastet Böden und Gewässer. Das schadet der Umwelt weit mehr als die Produktionsprozesse, der Transport und die Entsorgung der Lampen. Da Sparlampen im Betrieb viel weniger Strom verbrauchen als Halogenlampen, ist ihre Ökobilanz deutlich besser.
Quecksilber aus Kohlekraftwerken
Kompaktleuchtstofflampen verbrauchen fast genauso wenig Strom wie LEDs. Ihre Umweltbilanz ist ebenfalls besser als die von Halogenlampen. Und das, obwohl sie giftiges Quecksilber enthalten. Sie gleichen das mit ihrer Sparsamkeit aus. Halogenlampen haben selbst kein Quecksilber an Bord, belasten wegen ihres hohen Stromverbrauchs die Umwelt jedoch mit größeren Mengen des Schwermetalls als quecksilberhaltige Kompaktleuchtstofflampen. Das liegt am deutschen Strommix. Er enthält zu etwa 40 Prozent Strom aus Kohlekraftwerken. Aus ihren Schornsteinen entweicht auch Quecksilber. Deshalb sieht die Ökobilanz für Halogenlampen mau aus.
Höhere Kosten schon nach einem Jahr amortisiert
Gut für die Umwelt heißt auch gut für den Geldbeutel: Nach etwa einem Jahr ist der höhere Preis einer LED-Lampe durch den geringeren Stromverbrauch ausgeglichen – und man beginnt zu sparen.
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Als Verwalter mehrer Mietobjekte sind meine Erfahrungen zu LED´s:
Viele fallen bereits nach weit unter 100Std Betrieb aus.
Einen merkbaren Einfluss auf den Energieverbrauch ist nicht feststellbar (Beleuchtung macht nur einen geringen Anteil des Stromverbrauches aus) Immer mehr Lampen mit fest verbauter LED was die Kosten erhöht und der Umwelt schadet.
Die Politik hat mal wieder versagt und nicht nachgedacht. Es hätte zum Energiewende Gesetz auch dazu gehört das Leuchtmittel und Vorschaltgeräte getrennt zu produzieren sind und es einen einheitlichen Sockel gibt der für alle Hersteller bindend ist.
LED im Fahrzeugbau sind davon noch wesentlich stärker betroffen da bereits der Ausfall einer LED dazu führt das die TÜV Zulassung entzogen werden kann. Das bedeutet meist ein Auswechsel einer gesamten Einheit incl. Blinker, Bremslicht, Rückfahrscheinwerfer und das nur weil eine LED ausgefallen ist.
@bavarianina: Wir halten die nicht auswechselbaren LED Lampen aus Umweltgründen für fragwürdig, zumal bei einem Versagen der LED die gesamte Leuchte entsorgt werden muss. Eine umfassende Ökobilanz für diese Produkte haben wir nicht durchgeführt. (spl)
Dass LED eine gute Sache ist, ist unbestritten. Paradox ist jedoch der Trend, Leuchten zu verkaufen, bei denen defekte LED nicht getauscht werden können. Auch wenn sie grundsätzlich eine lange Haltbarkeit aufweisen, kann es ja nicht im Sinne der Umwelt sein, danach die ganze Leucht wegzuwerfen. Das sollte die Politik verbieten.
Gibt es denn hierzu schon einen Test?
Wat @8.Gebot (hier mit mir) meint, ist die von den Herstellern zumeist vernachlässigte Vergleichsangabe gewohnter Lichtausbeute, im Hinterkopf als WATT-Verbrauchswert abgespeichrt. Das liegt zumeist am immer noch zu mickrigen Marketing-Wert preiswert erscheinender LEDs, also zu wenig hell für zu viel verlangtes Geld (bei eigentlich gleichem Herstellungsaufwand).
Das Bedürfnis wird bei bereits seit einer Weile lebenden Leuchtmittelanwendern etwa so lange bestehen bleiben, wie es bei Autobesitzern und kleinen Rennfahrern eine vielversprechende PS-Leistung (anstelle cooler KiloWATT-Werte) immer noch ist.
@8.Gebot: Der Lichtstrom, der in Lumen gemessen wird, muss auf Lampen und Verpackungen deklariert werden. Je mehr Lumen eine Lampe abgibt, desto heller erscheint sie. Die Leistungsaufnahme wird in Watt angegeben und besagt wie viel Strom die Lampe im Betrieb braucht. Die Leistungsaufnahme sagt jedoch nichts über die Helligkeiten aus. Früher wirkte das Licht von Energiesparlampen kalt. Inzwischen werden sie in unterschiedlichen Lichtfarben und –spektren angeboten. Die Maßeinheit der Farbtemperatur ist Kelvin. Auf der Verpackung erkennt man die Lichtfarbe an den aufgedruckten Begriffen beziehungsweise einem dreistelligen Code, dessen zwei letzte Ziffern die Lichtfarbe in Kelvin angeben: Dem Code 927 entspricht also z. B. die Farbtemperatur von 2700 Kelvin, diese Lampen spenden warm-weißes Licht und eignen sich gut für das Wohnzimmer. Im Arbeitszimmer hingegen hält Tageslicht am Schreibtisch wach. Tageslichtweise Kompaktleuchtstofflampen sollten mehr als 5 500 Kelvin haben und einen Ra-Wert (Farbwiedergabeindizes) über 90. In test 4/2014 haben wir uns mit dem Thema „Schöner wohnen mit passenden Lampen“ befasst. Tipps zur Eignung bestimmter Lampen für unterschiedliche Wohn- und Arbeitsbereiche stehen unter https://www.test.de/Lampen-Der-beste-Ersatz-fuer-75-Watt-Birnen-4685319-0/ zum kostenpflichtigen Download bereit. (Se)