Palmöl, Haselnüsse und Kakao sind typische Bestandteile einer Nuss-Nougat-Creme. Doch wo kommen die Zutaten her? Beachten die Anbieter soziale und ökologische Mindeststandards? test hat bei den Anbietern der getesteten Cremes nachgehakt.
Testergebnisse für 21 Nuss-Nougat-Cremes 04/2016
Palmöl
Herkunft:
- Die Ölpalme gedeiht nur in Äquatornähe, der Löwenanteil des Palmöls kommt aus Indonesien und Malaysia. Seit 1980 hat sich die Produktion gut verzehnfacht.
Probleme:
- Für neue Plantagen werden Regenwälder gerodet, Ureinwohner und bedrohte Tiere vertrieben.
Testergebnis:
- Alle Anbieter der Nuss-Nougat-Cremes im Test, die das Öl verwenden, legen Nachhaltigkeitszertifikate vor.
- Fünf Anbieter nutzen Bio-Palmöl, bei zweien davon ist es auch fair gehandelt.
- Aldi (Nord) ersetzt Palmöl durch Sheafett und Rapsöl, Rigoni di Asiago durch Kakaobutter und Sonnenblumenöl.
Haselnüsse
Herkunft:
- In allen untersuchten Produkten kamen die Nüsse zu großen Teilen aus der Türkei.
- Für etwa 400 000 türkische Haushalte sind Haselnuss-Anpflanzungen eine wichtige Einnahmequelle.
Probleme:
- Ernte von Hand in teils unzugänglichen, hügeligen Gebieten.
- Einsatz von Wanderarbeitern bei schlechter Entlohnung und schlechten Arbeitsbedingungen.
- Rückverfolgbarkeit bis zum Bauern bisher kaum möglich.
Testergebnis:
- Nur die Bioanbieter belegen nachhaltigen Anbau.
Kakao
Herkunft:
- Die untersuchten Produkte enthalten oft Kakao aus der Elfenbeinküste, Nigeria, Kamerun und Ghana.
Probleme:
- Geringe, stark schwankende Einkommen der Bauern.
- Kinderarbeit in westafrikanischen Ländern.
Testergebnis:
- Fast alle Nuss-Nougat-Cremes enthalten Kakao aus Fairem Handel.
- Jeder dritte Anbieter ist Mitglied im Forum Nachhaltiger Kakao.
-
- „Nur für kurze Zeit“, „Winter-Edition“, „Saison“: Mit solchen Hinweisen und einer Vielzahl an weihnachtlichen Geschmacksrichtungen verführen Joghurt und Quark in...
-
- Vanille ist eines der teuersten Gewürze der Welt und für Bauern in Madagaskar Fluch und Segen zugleich. 80 Prozent der weltweiten Vanille-Produktion stammen von der...
-
- Die Stiftung Warentest hat Frucht- und Wassereis getestet. Viele der 25 Produkte sind aromatisiert, echte Frucht bieten nur wenige. Und wahre Zuckerbomben gibts auch.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
konsument18: Hätten wir unsere Verkostung als eine Beliebtheitsprüfung angelegt, dann wären tatsächlich 5 Prüfpersonen deutlich zu wenige gewesen. Hier gehen wir von mindestens 60 Prüfpersonen aus. Für Beliebtheitsprüfungen kommen ungeschulte Verbraucherinnen und Verbraucher zum Einsatz, die ihre rein subjektive Bewertung abgeben ohne diese begründen zu müssen. (Sie müssen regelmäßige Verwender der Produktgruppe sein aber dürfen keine Markenpräferenz haben. Solche zu finden wäre bei dieser Produktgruppe auch ein schwieriges Unterfangen gewesen.) Hier hatten wir allerdings keine Beliebtheitsprüfung durchgeführt, sondern eine beschreibende Prüfung durch geschulte Prüfpersonen. Das heißt, die Prüfpersonen sehen von ihren persönlichen Geschmackspräferenzen ab und beschreiben die Intensitäten der Geruchs- und Geschmackseindrücke möglichst objektiv. Also z.B. wie intensiv die Schokoladen- oder Haselnuss-Note ist und wie aromatisch der Gesamteindruck. Aber auch, ob Fehler erkennbar sind, wie z.B. ein Geschmack nach alten Nüssen. Bei dieser Art der Fragestellung genügen üblicherweise 5 Prüfpersonen. Und an dieser Stelle möchten wir Sie gerne auf unser Spezial zum Thema „Wie testet man Geschmack?“ hinweisen: www.test.de/Sensorische-Tests-Wie-testet-man-Geschmack-5401508-0/
Um es vorweg klarzustellen, wie ich es an anderer Stelle auch schon getan habe: Ich unterstelle Stiftung Warentest keine unlauteren Testmethoden. Allerdings ist auch bei strikter Anonymisierung der Produkte gegenüber den Prüfern die Anzahl von nur 5 Prüfern arg klein. Was hier schon vermutet wurde, nämlich eine geschmackliche Vorprägung durch den Testsieger, kann man wohl tatsächlich nicht ausschließen. Deshalb hätte man hälftig westdeutsch und ostdeutsch aufgewachsene Prüfer engagieren müssen, damit das ungleich nussreichere Nudossi eine faire Chance gehabt hätte, besser abzuschneiden:-). Von diesem gibt es mittlerweile (zum Zeitpunkt des Testes noch nicht) auch eine palmölfreie Variante. Aber im Ernst, auch mich überzeugt der Sieger geschmacklich trotz bester Note im Test nicht. Allerdings gehöre ich auch eher zur Mandelcreme-Faktion.
@Peppapig: Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Testarbeit der Stiftung Warentest auf einer anderen Testphilosophie als die Untersuchungen der Zeitschrift Öko-Test basiert. Sie werden Bewertungsunterschiede in nahezu allen Produktsparten finden. Während Öko-Test sich in seinen Untersuchungen im Großen und Ganzen auf die Bewertung der Inhalts- und Schadstoffe beschränkt, geht unserer Bewertung weit darüber hinaus. Unsere Testkriterien sind vielschichtiger und umfassender. Schwerpunkt z.B. unserer Lebensmitteltests sind die ernährungsphysiologische Qualität sowie ein sensorisches Urteil. Selbstverständlich müssen die Produkte frei von Schadstoffen und Keimen sein. Auch Verpackung und Deklaration spielen bei der Vergabe des Qualitätsurteils eine Rolle.
Versichern dürfen wir Ihnen, dass wir – falls es Verdachtsmomente hinsichtlich problematischer Inhaltsstoffe in nennenswerter Dosierung geben sollte – diesen natürlich mit der gebotenen Sorgfalt nachgehen würden. Wir schnüren also ein umfangreiches Testpacket rund um jedes Produkt. (bp)
Sehr geehrte Damen und Herren,
hat Öko Test strengere Testmaßstäbe? Öko Test kam bei Nuuella zu schwerwiegenden Mängeln betreffend die Schadstoffe. Oder hat sich die Qualität verschlechtert?
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Sandra L.
Wir lieben Nudossi in der ohne Palmöl Variante. Man muss das frisch geöffnete Glas einfach einmal umrühren... und dann startet der Genuss!
Einziger Nachteil: Nudossi ist nicht flächendeckend erhältlich, sodass wir dann auf den Versand des 6er-Packs zurückgreifen, ca. 19 Euro inkl Porto.