Nuss-Nougat-Cremes

So haben wir getestet

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Nuss-Nougat-Cremes Testergebnisse für 21 Nuss-Nougat-Cremes 04/2016

Im Test: 21 häufig verkaufte Nuss-Nougat-Cremes, darunter 6 exemplarisch ausgewählte Bioprodukte.

Einge­kauft haben wir die Cremes im September 2015.

Die Preise ermittelten wir durch Befragung der Anbieter im Februar 2016.

Sensorische Beur­teilung: 50 %

Nuss-Nougat-Cremes - Schmeckt Nutella wirk­lich am besten?

Gelöffelt. Für den Sensoriktest verkosten geschulte Prüfer die Aufstriche pur und anonymisiert und protokollieren die Eigenschaften. © Stiftung Warentest

Fünf geschulte Prüfer verkosteten die anonymisierten Produkte unter gleichen Bedingungen – auffällige oder fehler­hafte mehr­mals. Die Cremes wurden auf neutralem Geschirr serviert und mit Kunst­stoff­löffeln pur verkostet. Details zu Aussehen, Geruch, Geschmack und Mund­gefühl dokumentierten die Prüfer in einem Prüfbogen. Kamen sie zunächst zu unterschiedlichen Ergeb­nissen, so erarbeiteten sie ein gemein­sames Ergebnis, das Basis für unsere Bewertung war.

Die sensorischen Prüfungen wurden in Anlehnung an Methode L 00.90–11/1 (konventionelles Profil) und L 00.90–11/2 (Konsens­profil) der ASU durch­geführt. Die Abkür­zung ASU steht für Amtliche Samm­lung von Unter­suchungs­verfahren nach § 64 Lebens­mittel- und Futtermittel­gesetz­buch (LFGB).

Das im Konsens aller Prüfer der Gruppe verabschiedete Ergebnis beinhaltete keine Bewertungen, sondern lediglich abge­stimmte Produkt­profile, bei denen ggf. unterschiedliche Beschreibungen aus den Einzel­prüfungen zuvor in der Gruppe verifiziert wurden.

Schad­stoffe: 20 %

Im Labor wurden die Nuss-Nougat-Cremes auf gesundheitlich relevante Stoffe untersucht: Schimmelpilzgifte (Aflatoxine), Kadmium, Mineral­ölbestand­teile, poly­zyklische aromatische Kohlen­wasser­stoffe (PAK) und bestimmte Fett­umwandlungs­produkte, die bei der Verarbeitung entstehen können (3-MCPD- und Glycidyl-Ester).

Folgende Methoden wurden einge­setzt:

  • Aflatoxine B1, B2, G1 und G2: in Anlehnung an Methode DIN EN ISO 16050 mittels HPLC und Nach­säulenderivatisierung mit Fluoreszenzdetektion. Für die Bewertung wurden die Aflatoxin­gehalte mit Hilfe des deklarierten Haselnuss­gehalts auf die Haselnüsse zurück­gerechnet. Bei dieser Modell­rechnung wurde angenommen, dass die Aflatoxin­gehalte voll­ständig aus dem Haselnuss­anteil stammen.
  • Kadmium: Druck­aufschluss (Durch­führung gemäß Methode DIN EN 13805) und Analyse nach DIN EN 15763 mittels ICP-MS.
  • Mineral­ölbestand­teile (MOSH und MOAH): mit online gekoppelter HPLC-GC/FID nach der BfR-Methode.
  • Poly­zyklische aromatische Kohlen­wasser­stoffe (PAK): mittels GC-MS. Für die Bewertung wurde die Summe der Gehalte an Benzo[a]pyren, Chrysen, Benzo[a]anthracen und Benzo[b]fluoran­then („PAK-4“) heran­gezogen.
  • 3-Mono­chlor­propandiol-Ester (3-MCPD-Ester) und Glycidyl-Ester: nach der Methode C-VI 18 (10) der Deutschen Gesell­schaft für Fett­wissenschaft mittels GC-MS (Differenz­methode).

Ernährungs­physiologische Qualität: 10%

Wir begut­achteten eine 20-Gramm-Portion Nuss-Nougat-Creme zusammen mit 50 Gramm Misch­brot als Teil eines Früh­stücks für Kinder, Jugend­liche und Erwachsene. Wir bewerteten Brenn­wert, Zucker, Fett sowie einige ungesättigte Fett­säuren nach den Empfehlungen der Deutschen Gesell­schaft für Ernährung. Dafür bestimmten wir im Labor Trockenmasse, Gehalte an Fett, Eiweiß, Asche und Ballast­stoffen. Daraus errechneten wir den Kohlenhydrat­anteil und Energiegehalt. Zudem bestimmten wir Gehalte einzelner Fett­säuren, an Zucker, Kochsalz und Kalzium.

Folgende Methoden wurden einge­setzt:

  • Trockenmasse bzw. Wasser­gehalt: in Anlehnung an Methode L 18.00–12 der ASU.
  • Gesamt­fett­gehalt: in Anlehnung an Methode L 18.00–5 der ASU.
  • Rohprotein­gehalt: in Anlehnung an Methode L 18.00–13 der ASU
  • Asche: in Anlehnung an Methode L 18.00–4 der ASU.
  • Ballast­stoffe: gemäß Methode L 00.00–18 der ASU.
  • Kohlenhydrate: Berechnung aus der Differenz der Prozentsumme von Wasser, Gesamt­fett, Rohprotein, Ballast­stoffe und Asche.
  • Fett­säurespektrum: gemäß Methoden C-VI 10a (00) und C-VI 11d (99) der Deutschen Gesell­schaft für Fett­wissenschaft mittels GC-FID nach Über­führung in die jeweiligen Fett­säure­methylester.
  • Zucker­gehalt: Bestimmung von Saccharose, Laktose, Glucose, Fruktose und Maltose in Anlehnung an Methode L 40.00–7 der ASU mittels HPLC-RI. Absicherungs­analysen erfolgten enzymatisch mittels kommerzieller Test-Kits. Geringe Laktose­gehalte prüften wir zusätzlich mittels LC-MS/MS.
  • Kochsalz und Kalzium: nach Aufschluss gemäß Methode DIN EN 13805 und Messung der Gehalte von Natrium und Kalzium in Anlehnung an Methode L 00.00–144 der ASU mittels ICP-MS. Aus dem Natrium­gehalt wurde der Kochsalz­gehalt berechnet.

Verpackung: 5 %

Drei Experten prüften, wie sich die Packungen öffnen und die Cremes entnehmen lassen. Sie kontrollierten, ob etwa eine Versiegelung garan­tiert, dass das Produkt noch nicht geöffnet wurde (Originalitäts­sicherung) und prüften auf Recycling­hinweise und Angaben zu Verpackungs­materialen.

Deklaration: 15 %

Wir prüften, ob die Angaben auf der Verpackung – wie im Lebens­mittel­recht vorgeschrieben – voll­ständig und korrekt sind. Außerdem beur­teilten wir Abbildungen, Werbeaussagen, Portions- und Nähr­wert­angaben sowie All­ergen- und Lagerungs­hinweise. Produkte, die als laktose-, milch- oder glutenfrei bezeichnet waren, untersuchten wir auf Spuren der jeweiligen Bestand­teile. Insbesondere beur­teilten wir, ob bei Angaben wie Vanille oder Vanillearoma im Zutaten­verzeichnis nur das unver­fälschte Aroma aus der Vanilleschote enthalten war. Dazu analysierten wir bei entsprechenden Produkten das Arom­aspekt­rum; ebenso bei Produkten mit der Angabe „ohne zusätzliche Aroma­stoffe“. Drei Experten bewerteten die Lesbarkeit und Über­sicht­lich­keit der Angaben.

Folgende Methoden wurden einge­setzt:

  • Bei Produkten mit Vanille, Vanillearoma oder ähnlichem prüften wir das Spektrum der typischen Vanille-Inhalts­stoffe mittels UHPLC-MS/MS. Soweit sich genug vom Hauptaroma­stoff Vanillin aus den Produkten gewinnen ließ, prüften wir in Zweifels­fällen mittels Stabilisotopen­analyse die Herkunft des Vanillins.
  • Produkte mit der Auslobung „ohne zusätzliche Aromen“ oder ähnlichem über­prüften wir, indem wir nach Anreicherung und Destillation das chirodifferenzierte Arom­aspekt­rum der flüchtigen Aromafraktion mittels GC-MS bestimmten.
  • Bei als „glutenfrei“ und/oder „milch­frei“ bezeichneten Produkten bestimmten wir Gliadin- bzw. Milch­proteine mittels Enzymimmunoassay (ELISA).

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen haben wir einge­setzt: Das Urteil für Schad­stoffe konnte nicht besser sein als das jeweils schlechteste Einzel­urteil. Lautete das Urteil für Schad­stoffe mangelhaft, konnte das test-Qualitäts­urteil nicht besser, bei ausreichend maximal eine halbe Note besser sein. War die Deklaration ausreichend, werteten wir das test-Qualitäts­urteil um eine halbe Note ab. Bei mangelhafter Deklaration konnte das test-Qualitäts­urteil nicht besser sein.

Weitere Unter­suchungen

Wir analysierten im Labor die Anzahl an Keimen in den Nuss-Nougat-Cremes, insbesondere an Verderb­niskeimen wie Hefen und Schimmelpilzen und an krankmachenden Keimen. Kein Produkt war mikrobiologisch auffällig. Wir prüften auf bestimmte Inhalts­stoffe der Haselnüsse sowie des Kakaos, um deren Anteile am Produkt abzu­schätzen. Zudem prüften wir auf gentech­nisch veränderte Bestand­teile; es waren keine nach­weisbar.

Folgende Methoden wurden einge­setzt:

  • Aerobe mesophile Koloniezahl (Gesamt­keimzahl): in Anlehnung an die Methode IOCCC 118:2:1990.
  • Enter­obacteriaceae: gemäß ISO 21528–2.
  • Salmonellen: gemäß Methode IOCCC 118–8:1990.
  • Hefen und Schimmelpilze: in Anlehnung an die Methode IOCCC 118–7:1990.
  • Koffein und Theobromin: Diese typischen Kakao-Inhalts­stoffe wurden in Anlehnung an Methode L 18.00–16 der ASU bestimmt und hieraus der Kakao­anteil abge­schätzt.
  • Haselnuss­anteil: ausgewählte haselnuss­typische Peptide wurden mittels LC-MS/MS analysiert und gegen verschiedene Haselnuss-Stan­dards abge­glichen.
  • Gentech­nisch veränderte Bestand­teile: in Anlehnung an Methode L 00.00–122:2008 der ASU mittels Real Time Poly­merasekettenre­aktion (PCR).
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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 02.05.2022 um 07:19 Uhr
sensorische Beurteilung

konsument18: Hätten wir unsere Verkostung als eine Beliebtheitsprüfung angelegt, dann wären tatsächlich 5 Prüfpersonen deutlich zu wenige gewesen. Hier gehen wir von mindestens 60 Prüfpersonen aus. Für Beliebtheitsprüfungen kommen ungeschulte Verbraucherinnen und Verbraucher zum Einsatz, die ihre rein subjektive Bewertung abgeben ohne diese begründen zu müssen. (Sie müssen regelmäßige Verwender der Produktgruppe sein aber dürfen keine Markenpräferenz haben. Solche zu finden wäre bei dieser Produktgruppe auch ein schwieriges Unterfangen gewesen.) Hier hatten wir allerdings keine Beliebtheitsprüfung durchgeführt, sondern eine beschreibende Prüfung durch geschulte Prüfpersonen. Das heißt, die Prüfpersonen sehen von ihren persönlichen Geschmackspräferenzen ab und beschreiben die Intensitäten der Geruchs- und Geschmackseindrücke möglichst objektiv. Also z.B. wie intensiv die Schokoladen- oder Haselnuss-Note ist und wie aromatisch der Gesamteindruck. Aber auch, ob Fehler erkennbar sind, wie z.B. ein Geschmack nach alten Nüssen. Bei dieser Art der Fragestellung genügen üblicherweise 5 Prüfpersonen. Und an dieser Stelle möchten wir Sie gerne auf unser Spezial zum Thema „Wie testet man Geschmack?“ hinweisen: www.test.de/Sensorische-Tests-Wie-testet-man-Geschmack-5401508-0/

konsument18 am 29.04.2022 um 17:09 Uhr
Mündige Verbraucher*innen

Um es vorweg klarzustellen, wie ich es an anderer Stelle auch schon getan habe: Ich unterstelle Stiftung Warentest keine unlauteren Testmethoden. Allerdings ist auch bei strikter Anonymisierung der Produkte gegenüber den Prüfern die Anzahl von nur 5 Prüfern arg klein. Was hier schon vermutet wurde, nämlich eine geschmackliche Vorprägung durch den Testsieger, kann man wohl tatsächlich nicht ausschließen. Deshalb hätte man hälftig westdeutsch und ostdeutsch aufgewachsene Prüfer engagieren müssen, damit das ungleich nussreichere Nudossi eine faire Chance gehabt hätte, besser abzuschneiden:-). Von diesem gibt es mittlerweile (zum Zeitpunkt des Testes noch nicht) auch eine palmölfreie Variante. Aber im Ernst, auch mich überzeugt der Sieger geschmacklich trotz bester Note im Test nicht. Allerdings gehöre ich auch eher zur Mandelcreme-Faktion.

Profilbild Stiftung_Warentest am 29.04.2021 um 13:46 Uhr
Vergleich mit Ökotest

@Peppapig: Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Testarbeit der Stiftung Warentest auf einer anderen Testphilosophie als die Untersuchungen der Zeitschrift Öko-Test basiert. Sie werden Bewertungsunterschiede in nahezu allen Produktsparten finden. Während Öko-Test sich in seinen Untersuchungen im Großen und Ganzen auf die Bewertung der Inhalts- und Schadstoffe beschränkt, geht unserer Bewertung weit darüber hinaus. Unsere Testkriterien sind vielschichtiger und umfassender. Schwerpunkt z.B. unserer Lebensmitteltests sind die ernährungsphysiologische Qualität sowie ein sensorisches Urteil. Selbstverständlich müssen die Produkte frei von Schadstoffen und Keimen sein. Auch Verpackung und Deklaration spielen bei der Vergabe des Qualitätsurteils eine Rolle.
Versichern dürfen wir Ihnen, dass wir – falls es Verdachtsmomente hinsichtlich problematischer Inhaltsstoffe in nennenswerter Dosierung geben sollte – diesen natürlich mit der gebotenen Sorgfalt nachgehen würden. Wir schnüren also ein umfangreiches Testpacket rund um jedes Produkt. (bp)

Peppapig am 29.04.2021 um 10:41 Uhr
Vergleich mit Öko Test

Sehr geehrte Damen und Herren,
hat Öko Test strengere Testmaßstäbe? Öko Test kam bei Nuuella zu schwerwiegenden Mängeln betreffend die Schadstoffe. Oder hat sich die Qualität verschlechtert?
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Sandra L.

AnnikaTestet am 17.03.2020 um 21:36 Uhr
Schokocreme ohne Palmöl

Wir lieben Nudossi in der ohne Palmöl Variante. Man muss das frisch geöffnete Glas einfach einmal umrühren... und dann startet der Genuss!
Einziger Nachteil: Nudossi ist nicht flächendeckend erhältlich, sodass wir dann auf den Versand des 6er-Packs zurückgreifen, ca. 19 Euro inkl Porto.