
Stopp! Fahrassistenten sollen Radler und Fußgänger retten. © ADAC
Was leisten Notbremsassistenten? Der ADAC hat seine Autotests des Jahres 2019 im Hinblick auf diese automatischen Systeme ausgewertet. Wenn der Fahrer zu spät reagiert, bremsen sie automatisch, um einen Aufprall zu vermeiden. Die Kleinwagen VW T-Cross und Nissan Juke machen das laut ADAC am besten. 17 weitere Automodelle erfüllen die Testkriterien für Bremsen im Stadtverkehr und auf Landstraßen erfreulich gut.
VW und Nissan vor Tesla und Mercedes
Die Notbremsassistenten sind auch unter dem Kürzel AEBS bekannt, abgeleitet vom englischen Ausdruck Autonomous Emergency Braking System. Der ADAC hat 49 Tests mit verschiedenen Pkw durchgeführt. Die Kleinwagen VW T-Cross und Nissan Juke liegen dabei vorn, gefolgt vom Tesla 3 und den Skoda-Modellen Kamiq und Scala sowie dem Mercedes CLA. Auch 13 weitere Automodelle erfüllen die Testkriterien für Bremsen im Stadtverkehr und auf Landstraßen erfreulich gut.
Manche Notbremsassistenten ignorieren Radler und Passanten
Manche Modelle haben Problemstellen. Sie bremsen zum Beispiel rechtzeitig, wenn sie einen querenden Fußgänger erkennen, versagen aber bei einem plötzlich auftauchenden Fahrrad. Wieder andere scheinen „Radfahrer und Fußgänger regelrecht zu ignorieren“, schreibt der ADAC, verhindern aber immerhin Auffahrunfälle.
Golf, Ceed und Taycan mit Lücken im System
Enttäuscht waren die Tester unter anderem vom neuen VW Golf 8, auch der Ford Focus bremste nur mäßig. Andere Modelle fielen in einem oder mehreren Prüfpunkten ganz durch, wie der Familien-Van VW Sharan (schlecht bei der Fußgängererkennung) und der Kia Ceed (ignoriert Fußgänger und Radfahrer). Auch das System des Porsche Taycan hat eine Lücke: Bis zu einer Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern vermeidet es Unfälle nicht, das wäre aber wichtig für den innerstädtischen Verkehr.
Fünf Autos haben gar keinen Bremsassistenten
Fünf Neufahrzeuge ohne Bremsassistenten hält der ADAC für nicht mehr zeitgemäß. Drei davon waren die Elektro-Kleinstfahrzeuge aus dem VW-Konzern, der VW e-up!, der Skoda Citigoe und der Seat Mii electric. Aber auch die Kleinwagen Citroen DS3 Crossback und der Jeep Renegade werden ohne den Notbremser ausgeliefert.
Verpflichtend für alle erst ab 2024
Der ADAC hält die Ausrüstung von Fahrzeugen mit guten Notbremssystemen jetzt schon für unerlässlich. Technisch ist das auch machbar, wie die guten Testergebnisse mancher Modelle zeigen. Doch verpflichtend kommen die Bremsassistenten erst in zwei Stufen, so der ADAC: Wenn ein Hersteller einen Fahrzeugtyp generell neu zulässt, muss dieser ab dem 6. Juli 2022 einen Notbremsassistenten haben. Für schon bestehende Fahrzeugtypen ist die automatische Bremshilfe ab dem 7. Juli 2024 verpflichtend.
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