Verschiedene Pflegemittel schützen die Haut bei Neurodermitis. Sie gelten als wesentliche Säule der Therapie – in Form teurer Badeöle sind sie allerdings laut einer neuen britischen Studie unnötig. test.de fasst die Ergebnisse zusammen und gibt Bade- und Hautpflegetipps für Neurodermitiker.
Quälendes Hautleiden

Planschen. Das geht mit Neurodermitis. Haut danach eincremen.
Fast jedes fünfte Kind leidet an einem juckenden Hautausschlag, der Neurodermitis. Meist verschwindet die Erkrankung bis zum jungen Erwachsenenalter, kann aber je nach Schweregrad enorm belasten. Häufig tritt sie schubweise auf und hat komplexe Gründe: Erblich bedingt, ist die Haut sehr trocken und reagiert mit Entzündungen auf an sich harmlose Auslöser wie Pollen oder bestimmte Nahrungsmittel. Daher ist es wichtig, solche individuellen Auslöser in Zusammenarbeit mit dem Arzt herauszufinden und wenn möglich zu meiden. Für die Behandlung im Akutfall stehen entzündungshemmende Arzneimittel bereit – und die Basistherapie. Diese erfolgt oft mit fetthaltigen Cremes oder Salben, die die Haut feucht halten und vor Reizungen bewahren sollen.
Badeöle bringen keinen Vorteil
Neben Cremes und Salben kommen zur Basispflege auch Badeöle zum Einsatz. Sie bringen aber offenbar keinen Vorteil, wie eine britische Studie namens BATHE belegt. Es nahmen 482 Kinder mit Neurodermitis teil. Alle bekamen ihre gewohnte Therapie, inklusive einer Basispflege zum Cremen. Etwa die Hälfte erhielt zusätzlich spezielle Badeöle für Hautleiden wie Neurodermitis, die mit entsprechenden Mitteln in Deutschland vergleichbar waren.
Cremen reicht
Die Kinder, die regelmäßig im Ölbad saßen, hatten in den ersten vier Monaten keine bessere Haut als die Vergleichsgruppe. Nach einem Jahr zeigte sich ebenfalls kein Unterschied, auch nicht bei weiteren Aspekten wie der Häufigkeit von Schüben. Cremen allein reicht also. Das spart den Eltern beziehungsweise Krankenkassen Geld und mögliche Probleme: von ölverschmierten Badetüchern bis hin zu rutschenden Kindern in der glitschigen Wanne.
So pflegen Sie die Haut von Kindern mit Neurodermitis
Ohne Ölzusatz baden. Kinder mit Neurodermitis können ohne Ölzusatz baden, am besten nicht zu lange und nicht zu heiß. Reinigungsprodukte sollten einen leicht sauren oder neutralen pH-Wert von etwa 5,5 bis 7 haben. Die Haut danach trocken tupfen und sofort gut eincremen.
Tägliche Hautpflege. Wenden Sie grundsätzlich zweimal täglich die Basispflege an – auch in schubfreien Zeiten. Klären Sie mit dem behandelnden Arzt, welche Hautpartien zu cremen und welche Mittel zu nutzen sind. Handelt es sich rechtlich um Medikamente, nicht um Kosmetika, kann er sie Kindern auf Kassenkosten verordnen. Ausführliche Informationen sowie Bewertungen zu rezeptfreien und rezeptpflichtigen Neurodermitis-Arzneien finden Sie in unserer Datenbank Medikamente im Test.