

Die Deutsche Bahn (DB) verkauft wieder Billigtickets – diesmal nur vier Tage lang von Mittwoch, 16. Dezember, bis Samstag, 19. Dezember. Die DB-Geschenk-Tickets kosten 55 Euro in der 2. Klasse und 75 Euro in der 1. Klasse. Sie gelten für Reisen zwischen dem 4. Januar 2016 und 17. März 2016. test.de hat nachgeprüft, was sich unter Schleifchen und Geschenkpapier verbirgt.
Flexibel hin und zurück
Das neue DB-Geschenk-Ticket gilt für zwei einzelne Fahrten. Es ist flexibel einsetzbar – zum Beispiel für Hin und Zurück bei einer Reise oder auch für zwei beliebige andere Fahrten. Frühzeitige Buchung oder eine Festlegung auf bestimmte Züge ist nicht erforderlich. Erst kurz vor Antritt einer Fahrt muss der Kunde Start- und Zielbahnhof sowie das Reisedatum eintragen. Das Ticket gilt dann bis um 10 Uhr des Folgetages in allen Zügen, die auf dieser Strecke fahren. Es ist also auch möglich, die Fahrt zwischendurch zu unterbrechen, mit einem Freund Kaffee zu trinken – und danach weiterzufahren.
Der Freitag ist als Start-Tag tabu
Wann die beiden Fahrten zwischen dem 4. Januar und 17. März stattfinden, ist egal. Aber: Die Reise darf nicht an einem Freitag starten. Der Grund: An diesem Wochentag sind die Züge recht voll und die DB will mit dem Billigticket nicht noch zusätzliche Fahrgäste anlocken.
Billiger als Sparpreise
Eine ICE-Reise von Berlin nach Köln und zurück kostet normalerweise 234 Euro (Normalpreis, neuerdings „Flexpreis“). Im Vergleich dazu ermöglicht der Kauf eines 55-Euro-Geschenk-Tickets eine Ersparnis von 76 Prozent. Sogar im Vergleich mit den üblichen DB-Sparpreis-Tickets kann sich das neue Billigangebot sehen lassen. Pro Strecke sind für den Sparpreis hier mindestens 29 Euro fällig. Zusammen sind das zwar auch nur 58 Euro. Aber: Diese Sparpreis-Tickets sind zuggebunden und oft nur bei frühzeitiger Buchung erhältlich.
Kinder dürfen gratis mit
Eigene Kinder oder Enkel bis 14 Jahre dürfen kostenlos mitreisen. Deren Anzahl muss auf der Fahrkarte eingetragen sein. Maximal dürfen pro Geschenk-Ticket aber nur 5 Personen reisen. Ermäßigungen für Kunden mit Bahncard gibt es nicht.
Wo die Geschenk-Tickets erhältlich sind
Die Tickets stecken in weihnachtlich gestalteten Umschlägen. Es gibt sie in allen DB-Reisezentren und DB-Agenturen (Reisebüros). Anders als beim früheren Lidl-Ticket können sich Interessenten hier auch direkt beraten lassen. Bei Online-Bestellungen unter www.bahn.de fällt eine Versandpauschale von 3,90 Euro an. Pro Kunde werden maximal 5 Fahrkarten verkauft – solange der Vorrat reicht.
Reservieren kostet extra
Nicht im Preis inbegriffen sind die Sitzplatzreservierungen. Das ist schade, da sich das Angebot vor allem auch an Neukunden richtet und diese am wenigsten wissen, wann Züge voll und Reservierungen nötig sind. Die Bahn hatte die Gratis-Reservierung in der 2. Klasse bereits im März 2015 in Aussicht gestellt – hier wäre eine gute Chance für einen ersten Schritt gewesen. So kostet eine Reservierung jetzt aber immer noch 4,50 Euro pro Strecke extra.
Das Fazit: Für lange Strecken konkurrenzlos günstig
Je länger die Fahrt, desto attraktiver das Schnäppchen. ICE-Reisen quer durch Deutschland sind mit dem DB-Geschenk-Ticket konkurrenzlos günstig. Als Weihnachtsgeschenk lassen sich die Fahrkarten mit einem netten „Komm mich doch mal besuchen“-Gruß versehen. Wer auch selbst nicht zu kurz kommen möchte, kann sich selbst beschenken. Detaillierte Infos gibts unter www.bahn.de/geschenkticket.
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- Bahnfahrer können Entschädigung fordern, wenn sie am Ziel eine Verspätung von mindestens 60 Minuten haben – auch, wenn Streiks oder Unwetter der Grund dafür waren.
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- Bei Onlinekäufen dürfen Händler von den Kunden Gebühren für die Nutzung von Paypal oder Sofortüberweisung erheben. Sie müssen aber ein kostenfreies Zahlungsmittel...
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- Ist der Fahrkartenautomat am Bahnhof kaputt, können Reisende nicht einfach in den nächsten Zug steigen, so die Deutsche Bahn. Das ist nur erlaubt, wenn es keine...
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@diashow: Es ist korrekt, dass die Deutsche Bahn im Wettstreit mit der Konkurrenz durch Fernbusse in die Offensive geht und Sparpreise für Deutschlandreisen für 19 Euro anbietet. Wir berichten ausführlich darüber unter
www.test.de/Sparpreise-Deutsche-Bahn-Deutschlandreisen-fuer-19-Euro-4866505-0/
Unser Tipp: Wenn Sie das Angebot der Bahn nutzen wollen, buchen Sie möglichst frühzeitig. Die günstigen Aktions-Sparpreis-Kontingente sind begrenzt und vor allem an beliebten Reisetagen schnell vergriffen.
Diese Angebote, haben im Gegensatz zu den Geschenkticketangebot von letztem Jahr eine Zugbindung. Ein Umtausch/Erstattung des im Dezember erworben Angebots ist nicht möglich. Eine Fehlinformation liegt u.E. nicht vor. (MK)
Ich finde das Angebot unfair. Der DBahn hat nach den Verkauf dieser Tickets seine Fahrpreise gesenkt. Man kann jetzt auf vielen Verbindungen den FlexTicket für günstiger als EUR 27.50 pro Fahrt kaufen und auch Freitag ist nicht ausgeschlossen. Laut Bedingungen sind Geschenk Ticket nicht erstattbar. Für mich war es eine Fehlinvestition. Ich werde dankbar für Information, ob es trotzdem die Ticket Rückgabe und Preis Erstattung möglich sind. Ich fühle mich reingelegt.
@DaciaLogan, @Tubaman: Eine Sprecherin der DB hat uns inzwischen bestätigt, dass das Geschenk-Ticket in Verbindung mit einem Aufpreis auch im CNL-Nachtzug gilt. Wird der Aufpreis online gebucht, ist dort in der Buchungsmaske als vorhandenes Ticket „Flexpreisticket mit/ohne BahnCard“ anzuklicken. Zum Beispiel kostet der Aufpreis für eine Liege im Liegewagen dann 26 Euro. (Bee)
@ DaciaLogan: Danke für die guten Hinweise. Richtig ist, dass die DB darauf hinweist, dass jeweils zumindest eine Teilstrecke im ICE, IC oder EC zurückgelegt werden muss. In der Praxis dürfte dies kein Problem sein. Bei langen Strecken sind Fernverkehrszüge ohnehin die erste Wahl. Beim Geschenk-Ticket hat der Fahrgast außerdem die Möglichkeit, sein Reiseziel flexibel selbst einzutragen. Im Zweifelsfall wählt er ein weiter entfernt liegendes – und steigt vorher aus. Das wird kein Kontrolleur beanstanden.
Kinder bis einschließlich 5 Jahren reisen bei der DB generell kostenlos mit und benötigen keine eigene Fahrkarte – und sie müssen auf dem Geschenkticket folglich nicht angegeben werden.
Für die immer seltener fahrenden CityNightline-Nachtzüge lässt sich das Geschenk-Ticket nutzen. Hier muss allerdings der Aufpreis z.B. für die Nutzung einer Liege extra bezahlt werden. Wir haben bereits heute Morgen bei der DB-Pressestelle nachgefragt, welche Aufpreise derzeit gelten. Die Antwort steht noch aus. Sobald sie vorliegt, werden wir sie hier posten. (Bee)
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