Nespresso Fremdkapseln klemmen etwas öfter

0
Nespresso - Fremdkapseln klemmen etwas öfter

© Stiftung Warentest

Durch Internetforen geht das Gerücht, Kaffee­kapseln von Fremdanbietern passten schlechter in Nespresso-Maschinen als die Original-Alu-Döschen. Um dem nach­zugehen, startete test.de eine Umfrage, an der sich gut 2300 Nutzer solcher Maschinen beteiligten. Die große Mehr­heit der Befragten nutzt Fremdkapseln. Probleme treten mit den Nach­ahmern häufiger auf, als mit Nespressos Eigenmarke. Dass Kapselklone hin und wieder zicken, zeigt auch ein kleiner Küchen­versuch in der test-Redak­tion.

Viele haben Macken erlebt

Nespresso - Fremdkapseln klemmen etwas öfter

© Stiftung Warentest

Besitzer einer Nespresso-Maschine gehen gerne fremd: Etwa 80 Prozent hat bereits Kapseln anderer Hersteller verwendet – am häufigsten von Lidl, Senseo und Dall­mayr. 40 Prozent der Nutzer geben an, mit den Kapselklonen Probleme zu haben. Sie berichten von teils schwerer schließenden Maschinen und Kaffee, der nur aus dem Auto­maten tröpfelt. Etwa jeder Fünfte hat schon erlebt, dass Kapseln verkanten oder stecken bleiben. Teil­weise werden die Hülsen nicht von der Anstechnadel geöffnet, hin und wieder fallen sie beim Einlegen durch. Etwas öfter treten solche und ähnliche Probleme mit Nespresso-Geräten auf, die drei Jahre und älter sind, als mit solchen, die im letzten Jahr gekauft wurden.

Alle Test­ergeb­nisse zu Kaffee­voll­automaten und Sieb­träger­maschinen finden Sie in unserem Kaffeevollautomaten-Test.

Auch Alu-Hülsen können zerquetschen

Nespresso - Fremdkapseln klemmen etwas öfter

© Stiftung Warentest

Größere Unterschiede zwischen den nachgemachten Sorten scheint es nicht zu geben. Die Umfrage­teilnehmer bescheinigen fast allen eine ähnlich hohe Fehler­quote, einzig mit Kapseln der Ethical Coffee Company haben die Befragten vergleichs­weise häufig Probleme erlebt. Aber auch das Original ist nicht vor Macken gefeit. Rund 12 Prozent der Nutzer berichten von zickenden Nespresso-Döschen, zum Beispiel: „Sie werden manchmal nicht richtig angestochen und es fließt kein Espresso“, „Statt Kaffee kam nur Wasser, der Grund waren verbeulte Kapseln“, „Einige zerquetschen“, „Die Kapsel riss auf, so dass größere Mengen Kaffee­pulver in den fertigen Kaffee flossen“. Insgesamt merken etliche Befragte an, dass die Wegwerf-Kapseln viel Müll verursachen. Einige greifen deshalb zu umwelt­freundlichen, wiederbefüll­baren Hülsen aus Metall oder Kunststoff.

Kapselklone im Schnell­test

Zwei Nespresso-Imitate hat die Stiftung Warentest bereits für Schnell­tests ins Labor geschickt: 2012 untersuchten die Tester die Kapseln der Ethical Company, 2013 die Kapseln von Senseo. Mit den Ethical-Kapseln gab es tatsäch­lich Probleme: Die Döschen quollen beim Brühen auf, verformten sich und blieben häufig in der Maschine stecken. Die Klone von Senseo passten dagegen problemlos.

Rund 180 Kapseln im Selbst­versuch

Wie sieht es mit der aktuellen Kapsel­konkurrenz aus? Für einen eigenen ersten Eindruck hat die test-Redak­tion zwei Nespresso-Maschinen mit je 20 Kapseln von 9 verschiedenen Anbietern gefüttert, darunter güns­tige von Discountern wie Lidl, Netto und Norma sowie eine wieder­verwend­bare Kapsel aus Metall. Eine der Maschinen war ein aktuelles Nespresso-Modell, die Krups Inissia XN 1001. Die zweite Maschine war eine De’Longhi Citiz von 2010.

Fazit: Nespresso schluckt fast jede Kapsel

Das Ergebnis des kleinen Küchen­versuchs deckt sich mit den Erfahrungen der befragten Kapselnutzer: Die Auto­maten schlu­cken fast jede Hülse. Ab und zu rutschte ein Döschen durch oder verkantete – selten auch Original-Nespressos. Die neue Krups schaffte es vereinzelt nicht, die Kapselklone mit der Anstechnadel zu öffnen. Keine Probleme hatten die Maschinen mit der wiederbefüll­baren Metall­hülse. Auch wenn einige Kapseln mal zicken, am Ende fließt aus beinahe jeder der kleine schwarze Muntermacher.

0

Mehr zum Thema

0 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.