Natur­haar­farben im Test

So haben wir getestet

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Natur­haar­farben im Test Testergebnisse für 6 Natur­haar­farben 03/2022

Im Test: 6 reine Pflanzen­haar­farben in hell- bis mittel­braunen Farbtönen. Wir kauf­ten sie von März bis Mai 2021 ein. Die Preise ermittelten wir durch Befragen der Anbieter im November und Dezember 2021.

Färbeer­gebnis: 25 %

Die anonymisierten Produkte wurden im Friseurtest an den Haaren von jeweils 20 Probandinnen beziehungs­weise Probanden mit einem Grau­haar­anteil von maximal 30 Prozent angewendet. Ausgangs­haarfarbe und Anwendung entsprachen den Herstel­ler­angaben. Nach dem Färben beur­teilten zwei Friseu­rinnen die Ergeb­nisse am trockenen Haar. Beur­teilt wurden die Farb­genauigkeit im Vergleich zum erwarteten Farbton laut Verpackung, die Gleich­mäßig­keit sowie die Grau­abdeckung.

Natur­haar­farben im Test - Die besten Pflanzen­farben

Grenzen der Natur. Garnier empfiehlt seine Pflanzenfarbe nur für maximal 30 Prozent Grau­haar-Anteil. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Farberhalt: 25 %

Nach 28 Haar­wäschen beur­teilten zwei Friseu­rinnen den Farb­zustand im Vergleich zum frisch gefärbten Haar, außerdem die Gleich­mäßig­keit und Grau­abdeckung nach 28 Wäschen. Die Wasch- und Licht­beständig­keit wurde an Natur­haar­strähnen ermittelt und von drei Fachleuten beur­teilt: Die Behand­lungen entsprachen etwa zehn Haar­wäschen beziehungs­weise einer zwei­stündigen täglichen Sonnen­bestrahlung über vier bis sechs Wochen in Mittel­europa.

Haar­zustand nach dem Färben: 15 %

Die zwei Friseu­rinnen beur­teilten Kämm­barkeit, Griff und Glanz. Die Trockenkämm­barkeit wurde zudem an Natur­haar­strähnen ermittelt.

Anwendung: 20 %

Pro Produkt beur­teilten zwei Friseu­rinnen und fünf in der Anwendung von Haar­farben erfahrene Test­personen die anonymisierten Haar­farben hinsicht­lich Vorbereitung, Auftragen, Verteilen, Ausspülen, Anfärben der Kopf­haut und Abfärben auf Textilien. 

Kritische Stoffe: 5 %

Wir prüften auf Pflanzen­schutz­mittel sowie auf Arsen und Schwer­metalle: Antimon, Blei, Kadmium, Nickel sowie Queck­silber.

Folgende Methoden setzten wir ein:

  • Pflanzen­schutz­mittel: mittels GC-FDP in Anlehnung an Methode Asu L 00.00–34:2010–09, DFG-S19
  • Arsen und Schwer­metalle: mittels ICP-MS in Anlehnung an Methode Din EN Iso 17294–2:2007–01 nach Mikrowellen­aufschluss nach Methode § 64 LFGB K 84.00–29:2017–02

Natur­haar­farben im Test Testergebnisse für 6 Natur­haar­farben 03/2022

Nutzungs­freundlich­keit der Verpackung: 5 %

Fünf Test­personen pro Produkt beur­teilten, wie gut sich die Verpackungen öffnen und die Komponenten entnehmen ließen. Wir bewerteten die Entsorgungs­hinweise und ob es eine Originalitäts­sicherung gab. Ein Experte prüfte auf Mogel- und Müll­packungen.

Deklaration und Werbeaussagen: 5 %

Ein Experte untersuchte, ob die Kenn­zeichnung der EU-Kosmetik- und der Fertigpackungs­ver­ordnung entsprach. Drei Fachleute bewerteten Leserlich­keit und Über­sicht­lich­keit der Angaben. Die fünf Test­personen beur­teilten Gebrauchs­anleitung und Anwendungs­hinweise.

Natur­haar­farben im Test - Die besten Pflanzen­farben

Realistisches Färbeer­gebnis. Logona zeigt drei Farbtöne – je nach Ausgangs­farbe ist das Ergebnis sehr unterschiedlich. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Abwertungen

Durch Abwertungen wirken sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil aus. Sie sind mit einem Stern­chen *) in der Tabelle gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete das Urteil für den Haar­zustand nach dem Färben befriedigend, konnte das test-Qualitäts­urteil nicht besser sein. Das Urteil für Kritische Stoffe konnte nicht besser sein als das schlechteste Einzel­urteil in diesem Prüf­punkt. War das Urteil für Kritische Stoffe ausreichend, zogen wir vom test-Qualitäts­urteil eine halbe Note ab.

Weitere Unter­suchungen

Wir prüften die Farben auf aromatische Amine. Sie waren in keinem Produkt nach­weisbar.

Die Prüfung auf aromatische Amine erfolgte mittels LC-MS/MS-Methode in der gebrauchs­fertigen Zubereitung.

Wir bestimmten zudem die Keimzahl in den Produkten und untersuchten sie auf bestimmte krankmachende Mikro­organismen. Die waren nicht nach­weisbar.

Die Bestimmung der Gesamt­keimzahl und die Unter­suchung auf bestimmte Mikro­organismen erfolgte in Anlehnung an das Europäische Arznei­buch, 9. Ausgabe, 2.6.12/13.

Natur­haar­farben im Test Testergebnisse für 6 Natur­haar­farben 03/2022

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 25.02.2022 um 11:28 Uhr
Marktauswahl

@vier56: Es ist leider ein Grundproblem unserer Testarbeit, dass wir in unseren Untersuchungen nicht alle am Markt erhältlichen Produkte prüfen können. Mit diesem Dilemma müssen wir und leider auch unsere Leser leben. Da unsere Untersuchungen sehr kostspielig sind, ist die Anzahl der Testplätze begrenzt. Wir stehen deshalb ständig vor der Aufgabe, den Markt mit relativ wenigen Produkten möglichst gut abzubilden. Bei der Produktauswahl sind die Verkaufshäufigkeit und Marktbedeutung ein wichtiges Auswahlkriterium.

vier56 am 25.02.2022 um 09:35 Uhr
Produktlücke

Ich färbe schon seit ca. 3-4 Jahren mein (graues) Haar nicht mehr mit "schonender" Ölhaarfarbe, weil auch diese mein Haar austrocknete und die Spitzen schädigte. Mein dunkles Kastanienrötlich wurde in vier Wochen rotblond, beim Tauchen im Meer in 3 Tagen. Seitdem habe ich alle Henna-Marken ausprobiert. Ausgerechnet mein persönlicher Testsieger steht nicht in Ihrer Liste! Radico Organic ist als einziges Produkt in der Lage, graues Haar zuverlässig abzudecken, und die Farbe bleicht - auch im Salzwasser - kaum aus. Ich brauche nur noch den Haaransatz nachzufärben, was auch Spareffekte hat. Radico gibt eine Liste der (dunkleren) Farben an, die graues Haar weniger gut abdecken. So färbe ich zuerst mit Rotblond, am selben oder nächsten Tag mit meiner selbstgemixten Lieblingsfarbe drüber. Man kann übrigens Henna-Farben aller Marken problemlos untereinander mischen und so seinen persönlichen Farbwunsch erzielen. Übrigens ist mein Haar jetzt nicht nur gepflegter. Er wächst auch schneller!

Profilbild Stiftung_Warentest am 06.11.2014 um 10:53 Uhr
Schadstoffe

@Petra2121: Wir haben die Naturhaarfarben natürlich auf Schadstoffe geprüft. Pflanzenschutzmittel, Arsen und Schwermetalle wie Blei waren aber kein Problem.

Petra2121 am 05.11.2014 um 15:20 Uhr
Wo finde ich etwas über die den Schadstoffmix

ich habe mir mehr erhofft bei diesem Test, z.B. welche Schadstoffe noch vorhanden sind.