
Brei im Haar. Mit Wasser angerührte Naturhaarfarben werden als Brei aufgetragen und wirken bis zu zwei Stunden ein. © PicturePress / Marc Montezin
Die besten Naturfarben sorgen für gleichmäßige, lang anhaltende Ergebnisse. Doch nicht alle Pflanzenhaarfarben sind gut. Eine enthält ein verbotenes Pestizid.
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Testergebnisse für 6 Naturhaarfarben 03/2022Liste der 6 getesteten Produkte
Sechs Pflanzenhaarfarben im Test
Wer eine neue Haarfarbe auf Basis natürlicher Stoffe möchte, kann zu pflanzlichen Haarfarben mit Henna, Indigo oder Walnuss greifen. Aber können die Naturhaarfarben im Test überzeugen?
Sechs Pflanzenpulver für hellbraune, karamell- bis nussbraune Töne haben wir untersucht. Wir wollten wissen: Färben die Naturprodukte gleichmäßig – und wie lange hält die Farbe? Können sie mit klassischen Oxidationshaarfarben mithalten? Werden die Haare angegriffen? Sind kritische Stoffe ein Problem?
Das bietet der Naturhaarfarben-Test der Stiftung Warentest
- Testergebnisse. In der Tabelle finden Sie die Bewertungen für sechs Naturhaarfarben, darunter Produkte von Garnier, Khadi, Logona und Sante. Die geprüften Pflanzenfarben kosten 4,00 bis 10,40 Euro. Lesen Sie, wer die Testsieger sind und welche Naturhaarfarben am besten graue Haare abdecken.
- Kaufberatung und Tipps. Wir sagen, was beim Färben mit Pflanzenpulvern zu beachten ist, geben Tipps zur Vorbereitung, zum Auftragen und Ausspülen.
- Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 3/2022.
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Testergebnisse für 6 Naturhaarfarben 03/2022Mehrere Naturhaarfarben im Test sind gut
Das Färbeergebnis war überwiegend positiv, die Farben hielten lange: Auch nach 28 Wäschen hatten sie kaum an Intensität verloren. Unterschiede stellten wir etwa bei der Grauabdeckung und beim Haarzustand nach dem Färben fest. Manche Pflanzenfarben fallen mit kritischen Stoffen auf. Doch mehrere Produkte schneiden insgesamt gut ab.
Für wen sich Naturhaarfarben eignen
- Wer natürlich färben möchte. Alle Naturhaarfarben im Test färben ausschließlich mit Pflanzeninhaltsstoffen. Positiver Nebeneffekt: Sie verursachen in der Regel weniger Müll als Oxidationshaarfarben in Plastikflaschen.
- Wem leichte Veränderung reicht. Pflanzenfarben können die Originalhaarfarbe nur um etwa eine Stufe abdunkeln – aus Blond wird kein Schwarz. Auch Aufhellen oder Blondieren funktioniert nicht, das klappt nur mit Oxidationshaarfarben.
- Wer wenig graue Haare hat. Erstes Grau lässt sich kaschieren. Bei hohem Grauanteil kann das Ergebnis aber heller und weniger gleichmäßig ausfallen.
- Wer Allergiker oder jünger als 16 ist. Aromatische Amine in Permanentfarben lösen häufig Kontaktallergien aus. Daher sollten unter 16-Jährige sie nicht nutzen. Jugendliche und alle, die auf Permanentfarben allergisch reagieren, können es mit reinen Pflanzenfarben versuchen. Sie haben ein schwächeres allergenes Potenzial. Komplett auszuschließen sind Reaktionen aber nicht.
Natürliche Haarfarben mit kritischen Stoffen
Auch Naturprodukte können Schädliches für Natur und Mensch bergen. Die Stiftung Warentest wies Arsen und Schwermetalle nach, in einigen Farben auch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Ein Markenprodukt enthielt sogar ein laut EU-Kosmetikverordnung verbotenes Pestizid. Die Testsieger schneiden im Prüfpunkt Kritische Stoffe jedoch gut ab.
Henna-Haarfarbe bei grauen Haaren
Haarfarben ohne Chemie färben das Haar nicht einheitlich durch, die Ausgangsfarbe bestimmt das Ergebnis mit. Manche Anbieter empfehlen ihre Naturhaarfarben mit Henna und Co daher nur für Menschen mit maximal 30 Prozent grauen Haaren.
Oxidationshaarfarben für deutliche Farbwechsel
Wer deutlich mehr graue Haare färben, den Schopf aufhellen oder aber ihn um mehrere Stufen abdunkeln möchte, muss zu klassischen Permanenthaarfarben greifen: Sie zerstören mit Oxidationsmitteln wie Wasserstoffperoxid die natürlichen Pigmente im Haar und färben es dann einheitlich durch.
Die Stiftung Warentest hat auch Oxidationshaarfarben geprüft. Viele solche Haarfarben im Test schnitten insgesamt gut ab, darunter eine besonders günstige für knapp 3 Euro pro Packung. Auch Intensivtönungen arbeiten mit Oxidationsmitteln, waschen sich im Laufe der Zeit aber wieder aus. Einige Haartönungen im Test verblassten schneller als versprochen.
Tipp: Haarewaschen strapaziert gefärbtes Haar. Verwenden Sie mild reinigendes Kindershampoo. Denn für spezielle Farbschutzshampoos im Test hieß es überwiegend mangelhaft. Für die Pflege empfehlen wir die besten Haarspülungen im Test.
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Testergebnisse für 6 Naturhaarfarben 03/2022-
- Sie haben Lust auf eine neue Haarfarbe? Wir haben sieben Tipps, worauf Sie vor, während und nach dem Färben achten sollten.
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- Die besten Haarfarben im Test sorgen für mehr Frische und weniger Grau. Doch nicht alle Permanenthaarfarben zum Selberfärben schneiden gut ab.
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- „Langanhaltende Farbintensität“, „Verhindert schnelles Ausbleichen“, das versprechen Farbschutz-Shampoos für koloriertes Haar. Im Shampoo-Test der Stiftung Warentest...
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Kommentarliste
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@vier56: Es ist leider ein Grundproblem unserer Testarbeit, dass wir in unseren Untersuchungen nicht alle am Markt erhältlichen Produkte prüfen können. Mit diesem Dilemma müssen wir und leider auch unsere Leser leben. Da unsere Untersuchungen sehr kostspielig sind, ist die Anzahl der Testplätze begrenzt. Wir stehen deshalb ständig vor der Aufgabe, den Markt mit relativ wenigen Produkten möglichst gut abzubilden. Bei der Produktauswahl sind die Verkaufshäufigkeit und Marktbedeutung ein wichtiges Auswahlkriterium.
Ich färbe schon seit ca. 3-4 Jahren mein (graues) Haar nicht mehr mit "schonender" Ölhaarfarbe, weil auch diese mein Haar austrocknete und die Spitzen schädigte. Mein dunkles Kastanienrötlich wurde in vier Wochen rotblond, beim Tauchen im Meer in 3 Tagen. Seitdem habe ich alle Henna-Marken ausprobiert. Ausgerechnet mein persönlicher Testsieger steht nicht in Ihrer Liste! Radico Organic ist als einziges Produkt in der Lage, graues Haar zuverlässig abzudecken, und die Farbe bleicht - auch im Salzwasser - kaum aus. Ich brauche nur noch den Haaransatz nachzufärben, was auch Spareffekte hat. Radico gibt eine Liste der (dunkleren) Farben an, die graues Haar weniger gut abdecken. So färbe ich zuerst mit Rotblond, am selben oder nächsten Tag mit meiner selbstgemixten Lieblingsfarbe drüber. Man kann übrigens Henna-Farben aller Marken problemlos untereinander mischen und so seinen persönlichen Farbwunsch erzielen. Übrigens ist mein Haar jetzt nicht nur gepflegter. Er wächst auch schneller!
@Petra2121: Wir haben die Naturhaarfarben natürlich auf Schadstoffe geprüft. Pflanzenschutzmittel, Arsen und Schwermetalle wie Blei waren aber kein Problem.
ich habe mir mehr erhofft bei diesem Test, z.B. welche Schadstoffe noch vorhanden sind.