
Ihre Haare sind straßenköterblond, und das nervt, aber Sie wollen nicht zu Chemiehaarfarben greifen? Dann versuchen Sie es doch mal mit Naturhaarfarben! Die Pflanzenfarben mit Henna, Walnuss, Indigo und Co überraschten im Test mit satten, gleichmäßigen und natürlich wirkenden Tönen. Die Tester untersuchten auch den Zustand der Haare nach dem Färben und, wie gut die Farbe hält. Außerdem prüften Sie, ob die Naturprodukte schadstoffbelastet sind.
Im Test: Fünf Naturhaarfarben (Brauntöne) aus Reformhaus, Drogerie, Bio- und Supermarkt, davon vier Produkte zum Anrühren und eine Fertigmischung in der Tube. Preise: 4 bis 15 Euro.
Tipps zum Thema
- Sicher kaufen. Kaufen Sie keine Hennahaarfarben unklarer Herkunft. In Produkten aus Asia-Shops wurde die Substanz p-Phenylendiamin (PPD) nachgewiesen, die ohne entsprechende Kupplersubstanzen wie in klassischen Permanenthaarfarben, erbgutverändernd wirkt und stark sensibilisierend ist. Sicher ist kontrollierte Naturkosmetik, zum Beispiel erkennbar am BDIH-Siegel.
- Verpackungshinweise lesen. Es lohnt sich, die teilweise recht langen Hinweise zu lesen. Sie enthalten viele Tipps und beschreiben, wie das Färben zu Hause am besten klappt.
- Grenzen kennen. Mit Naturhaarfarben lässt sich die eigene Haarfarbe nicht aufhellen, das geht nur mit Oxidationsmitteln wie Wasserstoffperoxid. Von blond auf schwarz färben ist auch nicht möglich – die Naturfarbe lässt sich nur um einen Ton abdunkeln. Auch eine perfekte Grauabdeckung gelingt mit Naturhaarfarben kaum. Außerdem sind sie nicht zum Färben von Wimpern und Augenbrauen geeignet.
- Vorbereiten. Legen Sie bei Farben zum Anmischen Schale und Gabel parat. Ansonsten benötigen Sie alte Handtücher und eventuell einen Pinsel. Die Farbe lässt sich aber auch gut mit den Händen verteilen. Schützen Sie Ihre Kleidung.
- Vorwaschen. Waschen Sie die Haare vor dem Färben mit silikonfreiem Shampoo, denn Silikon behindert die Farbaufnahme. Sie erkennen Silikone in der Liste der Inhaltsstoffe unter Begriffen mit der Endung „-cone“ (zum Beispiel Cyclomethicone).
- Eincremen. Tragen Sie eine fettreiche Creme um den Haaransatz auf. Eventuelle Verfärbungen der Kopfhaut lösen sich mit einer Mischung aus Zitronensaft und Pflanzenöl, mit der Zeit aber auch von selbst.
- Probesträhne färben. Testen Sie die Farbe an einer versteckten Strähne. Das gilt vor allem dann, wenn Sie helle oder viele graue Haare haben oder vorher mit klassischen Permanenthaarfarben gefärbt haben. So können Sie auch die für Sie richtige Einwirkzeit herausfinden. Die Anbieter im Test empfehlen für dunkle, kräftige Haare eine längere Einwirkzeit als für feine, helle.
- Mit Tee oder Rotwein anrühren. Laut Packungsangaben lassen sich die Farben anstelle von Wasser auch mit schwarzem Tee oder Rotwein anrühren. Das verstärkt laut Logona und Sante die Farbintensität. Bei Khadi soll es laut Angaben die Haltbarkeit erhöhen.
- Umsteigen. Wenn Naturhaarfarben auf chemisch gefärbte Haare treffen, kann es zu Fehlfärbungen kommen. Darum vorher unbedingt eine Probesträhne färben. Wer im eigenen Farbton chemisch gefärbt hat, kann langsam auf Naturfarben umsteigen, indem er nur den Ansatz färbt.
- Nachfärben. Ist Ihnen die Farbe nicht intensiv genug oder sind Ihnen graue Haare noch nicht genügend abgedeckt, färben Sie noch ein zweites Mal. Zwischen zwei Färbungen sollten aber mindestens zwölf Stunden liegen.
- Lagern. Bei kurzen Haaren reicht oft eine kleinere Menge Farbe. Rühren Sie nur die Hälfte des Pulvers an und heben Sie den Rest für die nächste Anwendung auf. Auch wenn bei der Logona Color Creme ein Rest in der Tube bleibt, können sie diesen innerhalb der nächsten drei Monate noch zum Ansatzfärben verwenden.