Alle Testergebnisse für Nassfutter für ausgewachsene Hunde
Im Test: 22 viel verkaufte Nassfutter für ausgewachsene Hunde, darunter 2 Bio-Produkte. Alle nennen sich Alleinfutter. Wir kauften im Oktober und November 2021 ein. Die Preise erfragten wir bei den Anbietern im Februar 2022.
Ernährungsphysiologische Qualität: 60 %
Alle Futter wurden anonymisiert geprüft und als Alleinfutter bewertet: Wir bestimmten Nährstoffgehalte wie Fett, Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und beurteilten, ob die Futter die notwendigen Nährstoffmengen liefern und Höchstgrenzen einhalten. Eine Auflistung der Methoden zur Bestimmung der relevanten Nährstoffe finden Sie weiter unten in diesem Dokument, unter „Weitere Untersuchungen“. Wir bezogen uns beim Adult-Futter auf den Bedarf eines ausgewachsenen, mäßig aktiven Modellhunds von 15 Kilogramm. Dafür legten wir die Empfehlungen der Fediaf, einer Vereinigung europäischer Futtermittelhersteller, und des US-amerikanischen National Research Council (NRC) zugrunde.
Fütterungsempfehlungen: 15 %
Wir prüften, ob die genannten Futtermengen in etwa den Energiebedarf des jeweiligen Modellhunds decken, ob Angaben für andere Gewichtsklassen vorhanden und stimmig sind. Wir kontrollierten, ob praktische Fütterungshinweise auf den Verpackungen standen, etwa dass das Nassfutter zimmerwarm angeboten und Wasser bereitgestellt werden soll und dass individuelle Unterschiede eine Rolle spielen wie Rasse, Aktivität und Alter.
Schadstoffe: 10 %
Wir untersuchten auf relevante Stoffe wie Blei, Arsen, Kadmium, Quecksilber – gemäß Methode DIN EN 17053 – nach Aufschluss gemäß DIN EN 13805.
Verpackung: 5 %
Drei Fachleute prüften die Handhabung – wie sich die Packungen öffnen, der Inhalt entnehmen ließ. Auch bewerteten wir die Entsorgungs- und Recyclinghinweise auf den Verpackungen und ihre Recyclingfähigkeit. Dafür beurteilten wir, inwieweit die Packungen im Verwertungsprozess erfasst, sortiert und aufbereitet werden können, um daraus materialidentische Rohstoffe zu gewinnen. Basis der Beurteilung ist der Mindeststandard der Zentralen Stelle Verpackungsregister.
Deklaration und Werbeaussagen: 10 %
Wir prüften, ob die Angaben auf den Packungen – wie im Futtermittelrecht vorgeschrieben – vollständig und korrekt waren. Wir beurteilten Abbildungen, werbe- und gesundheitsbezogene Aussagen. Drei Fachleute bewerteten die Übersichtlichkeit und Leserlichkeit der Angaben.
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Weitere Untersuchungen
- Unter dem Mikroskop untersuchten wir alle Futter auf Spuren tierischer Bestandteile wie Haare, Horn, Borsten. Alle Produkte waren hier unauffällig.
- Ergänzend prüften wir die Produkte mittels LCD-Microarray beziehungsweise DNA-Analyse auf bis zu 25 Tierarten. Dabei werden neben Zutaten auch Spuren erfasst, die etwa aus anderen Chargen stammen. Im Futter enthaltene Tierarten prüften wir qualitativ mittels PCR. Dabei testeten wir auf Rind/Bison, Schwein (Hausschwein, Wildschwein), Schaf, Ziege, Wasserbüffel, Pferd/Esel, Hase, (Wild-)Kaninchen, Känguru, Huhn, Pute, Gans, Stockente, Moschusente, Strauß, Rehwild, Rothirsch, Damhirsch, Rentier, Springbock, Kamel, Hund, Katze und Fasan. Bei Produkten mit Fisch in der Zutatenliste prüften wir mittels PCR auf Fisch.
- Wir bestimmten die Zuckergehalte in Anlehnung an die Verordnung (EG) Nr. 152/2009. In Anlehnung an diese Verordnung bestimmten wir auch Trockenmasse/Feuchtigkeit, den Gehalt an Rohfett, Rohasche, Rohprotein, Rohfaser, Chlorid, Vitamin A, Vitamin E und die Aminosäure L-Tryptophan.
- In Anlehnung an ASU L 06.00–2 bestimmten wir den pH-Wert.
- Gemäß DIN EN 17050 bestimmten wir den Jodgehalt.
- Zink, Kupfer, Eisen und Selen wurden gemäß DIN EN 17053 bestimmt.
- Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor wurden nach dem Aufschluss mit DIN EN 15621 bestimmt.
- In Anlehnung an die Methode von Lineva et al. (2019) bestimmten wir den wasser- und säurelöslichen Phosphor.
- In Anlehnung an DIN EN 14122 analysierten wir den Gehalt an Vitamin B1, in Anlehnung an DIN EN 12821 Vitamin D3 und D2.
- Die Bestimmung von β-Carotin erfolgte in Anlehnung an ASU L00.00–63/2
- In Anlehnung an ASU F 0007 bestimmten wir die Aminosäuren (L-Arginin, L-Cystein, L-Histidin, L-Isoleucin, L-Leucin, L-Lysin, L-Methionin, L-Phenylalanin, L-Threonin, L-Tyrosin, L-Valin, L-Alanin, L-Asparaginsäure, L-Glutaminsäure, L-Glycin, L-Prolin, L-Serin und Taurin)
- Die Verdaulichkeit des Rohproteins bestimmten wir gemäß VDLUFA III 4.2.1.
- Nach Methode DGF C-VI 10a und 11d untersuchten wir das Fettsäurespektrum (darunter gesättigte, einfach ungesättigte, mehrfach ungesättigte Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Transfettsäuren).
- Stärke bestimmten wir enzymatisch.
- Wir berechneten stickstofffreie Extrakte und Brennwert auf Grundlage der Gehalte an Rohfett, Feuchte, Rohprotein, Rohasche und Rohfaser gemäß DIN EN 16967 .
- In Anlehnung an Methode ASU L 00.00–94 überprüften wir den Inulingehalt, wenn die Futter auf dem Etikett Inulin ohne Mengenangabe oder in Mengen oberhalb der Nachweisgrenze von 0,5 % auslobten.
- Mittels ELISA testeten wir die diejenigen Futter auf Gluten, die eine getreidefreie oder glutenfreie Rezeptur angaben. Mittels Realtime-PCR untersuchten wir als getreidefrei gekennzeichnete Futter auch auf Reisbestandteile (Oryza sativa).
Abwertungen
Durch Abwertungen wirken sich Produktmängel verstärkt auf das Qualitätsurteil aus. Sie sind in der Tabelle mit *) gekennzeichnet: War die ernährungsphysiologische Qualität ausreichend oder schlechter, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein. Lauteten die Urteile für Deklaration und Werbeaussagen oder für die Fütterungsempfehlungen ausreichend, werteten wir die Gesamtnote um eine halbe Note ab, bei mangelhaften Fütterungshinweisen um maximal eine Note.
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@Doro111: Laut Experten birgt eine rein vegane Ernährung des Hundes ein großes Risiko, weil jegliche tierische Zutaten im Futter fehlen und die Wahrscheinlichkeit für einen Nährstoffmangel beim Hund damit sehr groß ist. Wir empfehlen Ihnen dringend, die Ernährung Ihres Hundes tierärztlich begleiten zu lassen – manche Mängel machen sich erst nach Jahren bemerkbar. Prinzipiell haben Sie natürlich mit den ökologischen Aspekten recht – solange allerdings der Fleischkonsum des Menschen so hoch ist, dass sich die Hundefutter aus tierischen Nebenprodukten ohne extra zu schlachtende Tiere herstellen lassen, ist es gar nicht so einfach, das Futter mit dem besten ökologischen Fußabdruck zu definieren: Wenn z.B. für vegane oder insektenbasierte Futter extra Ressourcen produziert werden müssen, könnte das Futter, das bei der Schlachtung quasi die Reste verwertet, sogar günstiger abschneiden. Wenn der Fleischkonsum der Menschen allerdings auf ein umweltfreundlicheres Maß reduziert würde, würden sich wieder andere Berechnungen ergeben. Wir nehmen Ihren Testvorschlag für vegane Futter gerne auf.
Zuerst einmal bin ich ein wenig verärgert. Wenn Sie im vegetarischen Hundefutter Mängel festgestellt haben, heißt das noch lange nicht, dass alle vegetarischen Sorten Mängel aufweisen. Ich füttere meinen Hund allerdings vegan seit er 1 Jahr ist. Es geht ihm prima seitdem. Vorher Durchfälle, Blähungen etc. Jetzt von alldem nichts mehr. Sie sollten die veganen Futtersorten durchtesten. Schon alleine wegen unserem Klimawandel. So wie es jetzt ist kann es nämlich leider nicht weitergehen. Warum sollten andere Tiere für mein Tier sterben? Veganes ist vielleicht sogar besser wie manches fleischhaltiges Futter.
Das kann man natürlich erst sagen, wenn man diese auch testet. Einige dieser Sorten wurden von Tierärzten mitentwickelt. PETA kann vielleicht auch etwas dazu sagen.
Viele Grüße
Doro
@10967: Bei Tierfuttern unterscheidet man zwischen offener und geschlossener Deklaration - letztere darf die Zutaten z.B. unter "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse" zusammenfassen. Das soll den Herstellern ermöglichen, schnell auf Marktänderungen zu reagieren - wie beispielsweise beim BSE-Skandal, als Rind auf einmal nicht mehr zur Verfügung stand. In solchen Fällen muss kein Etikett gedruckt werden. Wir bewerten diese Deklaration nicht, weil es keine Möglichkeit gibt, die offene Deklaration zu prüfen - also analytisch festzustellen, ob wirklich die deklarierten Einzelzutaten enthalten sind. Wir testen in unseren Tierfuttertests aber regelmäßig die enthaltenen Tierarten - die Ergebnisse finden Sie in der Tabelle. Dort können Sie nachlesen, welche Tierarten wir gefunden haben (die Methode ist so empfindlich, dass auch Spuren erfasst werden). Außerdem haben wir festgestellt, dass eine offene Deklaration nicht unbedingt mit den von uns gefundenen Arten übereinstimmt - gerade im aktuellen Test. Was wir Ihnen raten können: Entweder Sie wählen die bereits von Ihnen erwähnten Monoproteinfutter - oder Sie wählen Produkte mit der Bezeichnung "nur Huhn" oder "Huhn pur" - hier dürfen höchstens Wasser; Nährstoffe wie Vitamine und sogenannte "Minorzutaten" wie etwa Petersilie neben dem Huhn enthalten sein.
Bin leider ziemlich enttäuscht, weil ich mit der Bewertung kaum etwas anfangen kann. Mein Hund hat - wie so viele! - leider eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, darf z.B. kein Rind fressen. Gerade die hier am besten bewerteten Futter wie z.B. Orlando machen es aber unmöglich festzustellen, welche Art von Fleisch verarbeitet wurde. Während die Verpackung suggeriert, dass es sich um Huhn handelt, weist die Zutatenliste lediglich 4% Huhnanteil aus. Was sonst enthalten ist, bleibt komplett der Fantasie überlassen. Für mich ist allein das schon ausreichend, um das Futter mit "ungenügend" zu bewerten. Sie machen einen riesen Bohei um Fütterungsempfehlungen und fordern gar, dass auch auf 200g-Packungen noch die für einen Golden Retriever mit draufgequetscht wird - aber auf solche elementaren Angaben achten Sie gar nicht? Umso enttäuschender, dass der Test kaum Mono-Eiweiß-Produkte (Lamm, Huhn, Ross...) berücksichtigt. Habe so keine Chance zu prüfen, ob ich wirklich allergenfrei füttere!
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