
© Thinkstock
Pollenallergiker und Sinusitis-Patienten wissen: Eine Nasenspülung kann durchaus helfen. Die salzig-warme Lösung lindert oft wirksam Beschwerden. Doch nur vier von zehn getesteten Nasenduschen sind gut. Die anderen hatten Schwächen bei der Handhabung, Verarbeitung oder Gebrauchsanleitung. Der Test zeigt, welche Nasenduschen gut sind und erklärt, welche Regeln beim Spülen zu beachten sind.
freischalten
Testergebnisse für 10 Nasenduschen 01/2014Liste der 10 getesteten Produkte
Nasenspülen kann medizinisch nützen
Die eigene Nase durchzuspülen, sei eine „natürliche Hygienemaßnahme“, „wohltuend und befreiend“, ja die reinste „Wellness“. So lautet die Werbung für Nasenduschen. Sie sind in Apotheke oder Drogerie erhältlich, erinnern meist an Kannen oder Kanister und spülen Salzwasser durch die Nase – durch ein Loch rein, durchs andere raus. Das Prinzip geht auf Yoga-Reinigungsrituale zurück und kann medizinisch durchaus nützen. Bei zwei Gesundheitsproblemen ist die Wirksamkeit gut belegt: bei Pollenallergie und chronischer Nasen- und Nebenhöhlen-Entzündung. Die Methode kommt zudem oft nach Nasen-OPs zum Einsatz. Sie soll dann aber nur auf ärztlichen Rat hin stattfinden. Sonst ist sie sehr gut verträglich und kann sogar langfristig zum Einsatz kommen – wenn Nutzer einige Regeln einhalten Tipps.
Vier von zehn getesteten Geräten sind gut
Beim Laden des Videos erhebt Youtube Daten. Hier finden Sie die test.de-Datenschutzerklärung.
Was zeichnet gute Nasenduschen aus? Zunächst ist wichtig, dass sie einwandfrei arbeiten. Spülen sie gründlich? Lassen sie sich gut füllen, reinigen, sind sie leicht zu handhaben? Fünf Experten und zehn Nutzer ohne Vorerfahrung gingen diesen Fragen beim Test der Stiftung Warentest auf den Grund, indem sie zehn Geräte am eigenen Leib ausprobierten. Zudem wurden die Gebrauchsanleitung, Kennzeichnung und Verarbeitung bewertet. Nur vier der zehn Nasenduschen erhielten die Gesamtnote Gut.
Alle zugehörigen Salze im Test einwandfrei
Zu vielen Nasenduschen gibt es Salze – meist vorportioniert in Tütchen, aber auch als konzentrierte Sole-Lösung oder lose mit Messlöffel. Die Produkte enthalten Kochsalz (Natriumchlorid), teils auch weitere Stoffe. Bei allen getesteten Salzen ließ sich mit Leitungswasser einfach eine einwandfreie Lösung herstellen. Vorportionierte Salze sind aber nicht unbedingt günstig. Die getesteten Salze kosten etwa 8 bis 30 Cent pro Nasenspülung. Billiger ist das lose Sensecare-Halit-Nasenspülsalz mit Dosierlöffel für 3 Cent je Anwendung. Jedes Salz darf grundsätzlich in jede Nasendusche – Sie sollten aber das Auffüllvolumen beachten.
Mit Speisesalz klappt die Spülung auch
Günstiger lässt sich die Lösung mit Speisesalz erzeugen – am besten mit nasenschonendem Salz ohne Jod, Fluorid und ohne sogenannte Trennmittel oder Rieselhilfen wie Natriumferrocyanid (E 535). Die richtige Menge: 4,5 g (etwa ein Teelöffel) für einen halben Liter Wasser – Überschuss weggießen und nicht für spätere Spülungen aufheben. Eine solche Lösung enthält umgerechnet 0,9 Prozent Salz – diese Konzentration entspricht derjenigen in der menschlichen Tränenflüssigkeit. Eine niedrigere oder deutlich höhere Salzkonzentration kann die Nasenschleimhaut schädigen und brennt in der Nase. Solche Lösungen sollten Sie nicht verwenden und zudem auf gute Hygiene achten und sanft spülen – zum Schutz Ihrer Nase.
-
- Salzlösung soll bei Schnupfen und trockener Nase helfen. In unserem Test sind nicht alle Nasensprays und -Tropfen zu empfehlen. Das liegt auch an den verwendeten Zusätzen
-
- Sie reichen von Müdigkeit bis zu Herzrhythmusstörungen: unerwünschte Wirkungen von Arzneimitteln. Wir geben einen Überblick und sagen, wann sie gefährlich werden.
-
- Gerade bei Kindern ist das richtige Medikament und die optimale Dosierung wichtig. Wir sagen, welche rezeptfreien Arzneimittel helfen und welche auch schaden können.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@besserwisser: Leider liegen uns keine Informationen vor, ob Nasenduschen die Zahl der Corona-Viren reduzieren können. (bp)
@besserwisser2: Vielen Dank für Ihre interessante Anfrage. Leider müssen wir Ihnen gleichzeitig mitteilen, dass wir uns mit Nasenduschen und der Wirksamkeit gegen Covid-19 und Lungenerkrankungen bisher weder im Rahmen von Untersuchungen noch redaktionell befasst haben, sodass wir Ihnen leider keine Informationen zur Verfügung stellen können. Wir bedauern, Ihnen in diesem konkreten Fall nicht behilflich sein zu können. (cr)
Wie wirkungsvoll sind Nasenduschen gegen CoV-19 und andere Lungenerkrankungen?
Da die Viren einige Tage brauchen, um aus dem Nasen- und Rachenraum in die Lunge vorzudringen, könnten Nasenspülungen die Viren wegspülen, ehe sie krank machen.
Welche Untersuchungen gibt es dazu?
Für Antworten dankt
Johannes Hanel aus der Wartburgstadt Eisenach
Die Emcur Nasendusche konnte ich nicht mehr im Verkauf finden.
Dafür gibt es ähnliche Versionen, die klasse funktionieren.
Durch die erhöhte Position läuft das Wasser auch ohne zusammen drücken der Flasche sehr gut durch (hatte da beim Testsieger Probleme).
Auch wird bei den Neueren Versionen das Nasensalz mit einem kleinen Dosierlöffel kostengünstig aus einer Dose entnommen.
Ich habe mir ein Gerät mit 500 ml besorgt und kann mittels der individuellen Messlöffelzugabe und den Maßstrichen an der Flasche Mengen zwischen 200 und 500 ml herstellen.
Aktuell kursieren ein Bericht über eine mögliche Infektionen mit Amöben, durch das Wasser beim Nasenspülen über den Riechnerv.
Hierzu kann sich jeder selbst über allgemeine Risiken von Amöben informieren ;-)
Wir haben hier seit 6 Monaten Enterokokken im Trinkwasser und seit 4 Monaten Chlor.
Bisher ergaben sich keine Schwierigkeiten.
Den Hinweis über den Ersatz zur "Alten Emser" im vorhergehenden Kommentar, finde ich sehr hilfreich.
Sie war absolut praktisch im Gebrauch und leicht zu reinigen.
Mit der neuen Version komme ich dagegen überhaupt nicht zurecht (aktueller Test).
Aus allen Ecken tropft es heraus. Hat man nicht ein großes Waschbecken und einen Trichter zum einfüllen, geht viel daneben.
Mir fiel im Gebrauch zudem das gesamte Unterteil ab, mit entsprechender "Wasser-Fontäne". Der Steckfuß denkbar ungünstig konstruiert. Wohl hat hier die Marketing Abteilung Einfluß genommen, damit wegen der kleinen Einfüllöffnung möglichst nur die (hauseigenen) FertigSalze aus den Tüten verwendet werden (sollen).
Aus meiner Sicht eine dramatische Verschlechterung der Eigenschaften zum Vormodell. Dass die Änderungen mit verbesserter Hygiene begründet werden, erstaunt mich.
Die Alternative hierzu verfügt zwar auch nur über eine kleine Öffnung, aber sie fällt wenigstens nicht auseinander.