Nahrungs­ergän­zungs­mittel für Stillende Oft zu hoch dosiert – und meist unnötig

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Nahrungs­ergän­zungs­mittel für Mütter in der Still­zeit sind oft über­dosiert und meist über­flüssig. Das schreibt die Verbraucherzentrale Hamburg, die 14 Präparate untersuchte. Sie enthalten Nähr­stoffe in Kombination und richten sich meist an Schwangere und Stillende. Das allein ist laut den Verbraucherschützern schon fragwürdig: Der Nähr­stoff­bedarf in beiden Lebens­phasen unterscheide sich. Zudem lägen manche Inhalts­stoffe weit über den Höchst­dosierungen in Nahrungs­ergän­zungs­mitteln, die das Bundes­institut für Risiko­bewertung (BfR) empfiehlt. 9 der 14 Präparate über­schreiten die Empfehlung für Zink, Selen oder Folsäure. Zu viel Zink etwa kann Blut­armut und Immun­schwäche verursachen. Auch eine Stich­probe der Stiftung Warentest zu Vitaminpräparaten zeigte jüngst, dass viele höher dosiert sind, als das BfR empfiehlt.

Tipp: Der erhöhte Nähr­stoff­bedarf in der Still­zeit lässt sich meist durch abwechs­lungs­reiche Ernährung decken. Nahrungs­ergän­zungs­mittel ohne ärzt­lich fest­gestellten Mangel sind unnötig. Offiziell empfohlen sind nur Präparate mit Jod, wobei Frauen die Einnahme mit dem Arzt absprechen sollten. Das gilt auch für Schwangere. Grund­sätzlich sollten Frauen in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft sowie schon bei Kinder­wunsch täglich ein Mittel mit 400 Mikrogramm Folsäure nehmen. Wie Sie gelassen durch das erste Baby­jahr kommen, zeigen wir Ihnen in unserem Ratgeber Babys für Einsteiger.

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Thorsten.Maverick am 02.06.2019 um 16:59 Uhr
Jod schon vor der Schwangerschaft

Frau sollte unbedingt schon vor der Empfängnis genügend Jod nehmen, um Kretinismus des Kindes zu verhindern. Ich halte die Empfehlungen auch für deutlich zu niedrig. Wichtig ist, die Dosis langsam zu steigern, damit es nicht zu Komplikationen kommt. Die offiziellen Referenzwerte bei den meisten Vitaminen sind zu niedrig, insbesondere auch bei Vitamin D. Die Warnungen vor Überdosierung sind nach meiner Erfahrung unbegründet. Selbst 20.000 IE pro Tag Vitamin D hatten bei mir keine Nebenwirkungen.