Nach­haltig­keits­siegel

Gepa fair+: Der Sonderfall

Nach­haltig­keits­siegel Testergebnisse für 5 Nachhaltigkeitssiegel für Lebensmittel 05/2016 freischalten

Nach­haltig­keits­siegel - Können Verbraucher Fairtrade, Utz & Co vertrauen?

Versprechen. „Die Marke Gepa steht für Fairen Handel als Unter­nehmens­zweck. Der Gesell­schafter-Auftrag zielt lang­fristig auf die Etablierung eines interna­tionalen gerechten Welt­wirt­schafts­systems ab.“

Logo verwirrt. Seit 2012 tragen Produkte der Gesell­schaft zur Förderung der Part­nerschaft mit der Dritten Welt, kurz Gepa, das Logo „Gepa fair+“. Es soll sagen: Wir gehen über Mindest­kriterien im fairen Handel hinaus und leisten mehr als andere. Im Gegen­zug entfernte Gepa peu à peu das Fairtrade-Siegel von Produkten. Das fair+-Logo erweckt den Eindruck, Gepa habe einen eigenen, besonders hohen Stan­dard. Das ist nicht der Fall: fair+ basiert nur auf Stan­dards anderer. Bis heute sind die meisten Gepa-Produkte Fairtrade-zertifiziert, das übrige Sortiment erfüllt Kriterien von Natur­land Fair oder Fair for Life. Trotz dieser Verwirrung ist Gepa glaubwürdig. 1975 in Wuppertal gegründet, zählt Gepa zu den Pionieren im fairen Handel. Alle 300 Produkte im Sortiment sind fair-, etwa drei Viertel auch biozertifiziert. Der Test belegt: Gepa setzt auf direkte, lange Beziehungen mit Produzenten. Sie berück­sichtigt Wirkungs­analysen und kann Produkte zurück­verfolgen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 12.01.2024 um 06:46 Uhr
    Gepa

    @Rabinal: Gepa ist zweifelsohne ein Pionier im Fairen Handel. Unsere Untersuchung im Jahr 2016 ergab, dass hinter dem Logo "Gepa fair+" Standards von Fairtrade, Naturland Fair oder Fair for Life stehen und keine eigenen, Gepa-spezifischen Standards. Das Gepa-Logo wurde von uns dennoch als glaubwürdig eingestuft. Genauere Informationen hierzu finden Sie in unserem Testartikel.

  • Rabinal am 11.01.2024 um 12:35 Uhr
    gepa basiert auf Kriterien anderer? andersrum!

    Ihr Ergebnis u. Aussage irritiert mich. Gepa hatte die Kriterien gesetzt, als Anfang der 90er das transfair-Sigel gegründet wurde, hatte gepa bereits über 12 Jahre Erfahrung - und die Konditionen für Erzeuger waren damals besser bei der gepa: höhere Zusatzpreise auf die aktuellen Weltmarktpreise, Berücksichtung des Starthafens für die Kalkulationen anstatt des Anlandehafens und anderes mehr. Mich würden ihre Kriterien im Einzelnen detailliert interessieren, wie Sie auf diese Aussagen kommen. Und da gepa, Dritte Welt Partner Ravensburg, Banafair und andere die "Gründergesellschaften" in der BRD sind wundert mich ihre Aussage. Wie kann sich jemand, der schon lange am Markt Kriterien etabliert hat, sich angeblich an den Kriterien der jüngeren Firmen orientieren ?

  • GfaW am 27.09.2018 um 18:45 Uhr
    Nachhaltigkeit ist Unternehmenssache!

    Es ist immer wieder schade, dass Nachhaltigkeit nur auf das Produkt bezogen wird. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir doch schauen, was ein Unternehmen insgesamt um Bezug auf Nachhaltigkeit macht. Der CSE-Standard (Nachhaltigkeitsstandard der Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik) schreibt vor, dass das gesamte Unternehmen geprüft wird, inklusive der Produkte. Erst dann können Verbraucher zu einem wahrhaft nachhaltigem Produkt greifen. Wenn ein Unternehmen einen MEHRWERT in allen Bereichen erbringt, kann von echter Nachhaltigkeit gesprochen werden. Bei erfolgreicher Zertifizierung dürfen die Produkte der Unternehmen das CSE-Qualitätssiegel tragen und somit echte Nachhaltigkeit ausweisen.
    Wir laden dazu ein das Thema Nachhaltigkeit neu zu überdenken und nicht inflationär zu verwenden. Im Artikel geht es um bio und fair, nicht um nachhaltig.
    Ihre Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik

  • KACKI-CACAO am 28.06.2018 um 10:30 Uhr

    Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Unangemessener Umgangston

  • halsbandschnaepper am 23.05.2016 um 09:18 Uhr
    @Cacao_Guro: Fairer Edelkakao!

    Es gibt auch fairen Edelkakao. Nicht nur deshalb ist ihre Aussage Unsinn. Der Markt verlangt nicht nur nach Edelkakao. Wenn es so einfach wäre, wie sie schreiben würde alle Kakaobauern nur noch hochwertige Produkte herstellen. Das ist weltfremd. Zudem gibt es auch fairen Edelkakao, also der Preis für Edelkakao + Fairtrade-Zuschläge. Zudem macht Fairtrade weit mehr als nur der Preis. Neben langsfristen Verträgen, die dann auch sichere Einnahmen garantieren (anders als der Weltmarkt), wird durch Fairtrade auch in soziale Projekte, Schulungen etc. investiert.