
Immer mehr Menschen entscheiden sich beim Einkauf für ökologisch und ethisch hergestellte Produkte – und sind bereit, dafür mehr zu zahlen. Zugleich ist aber auch ihre Unsicherheit beim Kauf gestiegen. Die Stiftung Warentest gibt im test Spezial Grüner Leben konkrete Tipps, wie jeder glaubwürdige grüne Produkte finden kann.
Sozial und ökologisch produziert
Grüner leben ist ein Motto, das sich für immer mehr Menschen gut und richtig anfühlt. Viele gestalten nicht nur ihren Alltag umweltfreundlicher. Sie machen auch ihre Kaufentscheidung immer stärker davon abhängig, ob die Produkte sozial und ökologisch einwandfrei produziert wurden. Acht von zehn Personen (84 Prozent) kaufen nach Angaben der Otto-Trendstudie 2011 mindestens gelegentlich ethische Produkte, vor zwei Jahren waren es noch 67 Prozent. Der Anteil derjenigen, die angeben, häufig solche Produkte zu kaufen, ist von 26 Prozent in 2009 auf 41 Prozent in 2011 gestiegen.
Mehr Geld für fairen Handel
Fast 44 Prozent der Befragten sagen zudem, dass sie mehr Geld für biologisch oder regional produzierte, fair gehandelte oder klimafreundlich hergestellte Produkte ausgeben als noch vor zwei Jahren. Dagegen waren 2009 nur 7 Prozent der Verbraucher bereit, mehr Geld für ethischen Konsum zu bezahlen. Dabei zeigt sich: Das Kaufinteresse besteht nicht nur bei einer kleinen Elite von Besserverdienern oder umweltbewegten „Lohas“, (Anhänger des „Lifestyle of Health and Sustainability“), sondern erreicht zunehmend die Masse der Konsumenten.
Kaufen ist Vertrauenssache
Gleichzeitig wächst allerdings auch die Unsicherheit der Verbraucher: 61 Prozent der Bürger fühlen sich beim Versuch, ethisch zu konsumieren, überfordert, so die Studie. Der Grund: Ethischer Konsum wird immer differenzierter gesehen. Menschenwürdige Arbeitsbedingungen, soziale Verantwortung, umweltschonende Herstellung, fairer Handel, Recycelbarkeit, Regionalität – und täglich stellen sich neue Fragen: Wo einkaufen gehen, welches Verkehrsmittel nehmen, wie oft die Waschmaschine laufen lassen? Vor allem aber: Welches Produkt hilft wirklich der Umwelt, der Gesundheit und vielleicht auch noch dem Portmonee? Vertrauen wird dabei zum Schlüsselfaktor für den Verkauf von Waren, so die Autoren der Studie. Die wichtigsten Orientierungsanker für Verbraucher sind demnach Freunde und Verwandte sowie unabhängige Prüfinstitute, denen jeweils 91 Prozent Befragten bei ihrer Kaufentscheidung vertrauen.
Sonderheft gibt konkrete Antworten

Konkrete Antworten gibt das test Spezial Grüner Leben der Stiftung Warentest. Von Essen und Kleidung über Reisen und Geldanlagen bis hin zu Strom und Haushaltsgeräten enthält es Testergebnisse für insgesamt 220 Produkte. Das Heft zeigt
- wie sich unter den vermeintlich grünen Produkten die glaubwürdigen finden lassen,
- welche Biolebensmittel sinnvoll sind und welcher Fisch noch guten Gewissens auf den Teller darf,
- welche Energiesparlampen am längsten brennen und den wenigsten Strom verbrauchen und
- welche Banken das Geld ihrer Kunden ethisch-ökologisch anlegen.
Außerdem präsentiert das Heft die 50 sparsamsten Haushalts- und Elektrogeräte, die in den Tests mindestens mit Gut abgeschnitten haben. Fernseher, Kühlschrank, Waschmaschine – hier lässt sich mit effizienten Geräten viel Geld und Energie sparen. Wer sich zum Beispiel für einen sparsamen LCD-Fernseher anstatt für einen Stromfresser entscheidet, spart im Laufe der Zeit bis zu 1 000 Euro an Stromkosten. Das ist gut für den Geldbeutel und fürs Klima. Das test Spezial „Grüner leben“ kostet 7,80 Euro und ist im Zeitschriftenhandel oder im Shop auf test.de zu haben.