
Bei 80 Prozent der Immobilienkreditverträge seit 2002 haben Banken und Sparkassen falsche Widerrufsbelehrungen geliefert. Erfreuliche Folge für betroffene Kreditkunden: Sie können ihren Kredit widerrufen und so von dem aktuell rekordverdächtig niedrigen Zinsen profitieren. Etliche Tausend Euro Zinsersparnis sind immer drin, im Einzelfall auch schon mal 50 000 Euro. Zusätzlich ist der Kredit rückabzuwickeln. Das bringt in der Regel noch einmal etliche Tausend Euro. Eine genauere Abschätzung der Folgen dieser Rückabwicklung ermöglicht unsere Excel-Arbeitsmappe Kreditwiderruf.
Ratenzahlungen, Sondertilgungen und Nominalzinssatz parat halten
Alle Informationen zum Widerrufsrecht bei Kreditverträgen liefert test.de im Special Immobilienkredite. Um das vorliegende Arbeitsblatt nutzen zu können, sollten Sie über Grundkenntnisse im Umgang mit Tabellenkalkulationsprogrammen wie Microsoft Excel oder OpenOffice Calc verfügen. Die Stiftung Warentest kann Ihnen leider keinen individuellen Support bieten.
Berechnung bis auf den Cent genau
Das Arbeitsblatt „Einfache_Berechnung“ berechnet entsprechend der aktuellen Ansagen des Bundesgerichtshofs das, was Banken oder Sparkassen Kreditnehmern nach Widerruf ihres Kredits an Nutzungen herauszugeben haben. Wenn Sie diesen Betrag von der bei Widerruf noch offenen Restschuld abziehen, erhalten Sie genau den Betrag, den Sie nach Widerruf noch an Ihre Bank oder Sparkasse zahlen müssen. Bei Immobilienkrediten sind die Zahlungen der Kunden mit 2,5 und bei Ratenkrediten ohne Absicherung übers Grundbuch mit 5 Punkten über dem Basiszinssatz zu verzinsen müssen. Für die meisten Fälle ermittelt dieses Arbeitsblatt bis auf den Cent genau, was Ihnen an Nutzungen zusteht.
Abschätzung der Folgen in Sonderfällen
Haben Sie allerdings mehr Zinsen gezahlt als bei Vertragsabschluss für einen vergleichbaren Vertrag üblich, steht Ihnen noch mehr Geld zu. Diesen zusätzlichen Vorteil abzuschätzen, ermöglicht das Arbeitsblatt „Einfache_Berechnung“ nicht. Verwenden Sie dafür das Arbeitsblatt „Gesamt_Abschätzung“. Die Benutzung ist etwas mühsamer, und das Ergebnis nicht bis auf den letzten Cent exakt. Das Arbeitsblatt erlaubt nur eine Abschätzung der Folgen des Kreditwiderrufs.
Freie und geschützte Version
test.de bietet die Arbeitsmappe in einer freien und in einer geschützten Version an. In der freien Version können Sie alle Spalten der beiden Arbeitsblätter einblenden und auch die Formeln nach Ihren Bedürfnissen verändern. Das ist jedoch nur erfahrenen Benutzern von Tabellenkalkulationsprogrammen zu empfehlen. Es können leicht Bezüge verrutschen, und die Berechnung funktioniert dann nicht mehr richtig oder zeigt irreführende Ergebnisse an. Benutzer mit weniger Erfahrung benutzen besser den geschützten Rechner. Hier können Sie Daten nur in die dafür vorgesehenen Felder eintragen – dadurch kommt es nicht so leicht zu Fehlern.
Diese Arbeitsmappe hat test.de im Juni 2014 veröffentlicht. Seitdem wird sie fortlaufend ergänzt, korrigiert und aktualisiert. Zuletzt haben wir am 08.11.2019 im Arbeitsblatt „Gesamt_Abschätzung“ für Benutzer nicht erkennbar eingetragene Bereitstellungszinsen gelöscht, die das Ergebnis verfälschen konnten.