Testergebnisse für 9 Musikstreaming-Dienste (Premiumangebot)
Viele Fans investieren seit Jahren in die Musiksammlung, besitzen Schallplatten, CDs oder Musikdateien auf ihrer Festplatte. Nicht jeder ist bereit, zusätzlich Geld für einen Streamingdienst auszugeben, wenn er bereits für seine Lieblingsmusik bezahlt hat. Dennoch möchten viele vom Smartphone oder Tablet bequem auf ihre Musiksammlung auf dem PC zugreifen, ohne ständig das Gerät anschließen und den Handyspeicher vollladen zu müssen. Nutzer können ihre eigene Musik auch selbst in einen Online-speicher laden und auf verschiedenen Geräten hören.
Abgleich statt Upload
Amazon, Apple und Google stellen Dienste zur Verfügung, die dabei helfen. Die scannen die Musiksammlung auf dem Computer, prüfen, welche Alben und Songs sie im Repertoire haben und stellen den Song dann im Onlinespeicher bereit. Dieser Abgleich, auch „Matching“ genannt, sorgt dafür, dass der Nutzer nicht jede einzelne Datei wirklich vom Computer hochlädt, sondern nur Dateien, die beim Abgleich nicht erkannt werden. Das spart Zeit. Je nach Internetverbindung und Größe der Musiksammlung kann das Hochladen sonst lange dauern. Wir haben das Matching beim Amazon Cloud Player, bei Apples iTunes Match und Google Play Music ausprobiert.
Amazon CloudPlayer

Bei Amazon können Nutzer alle Songs, die sie bei dem Onlinehändler gekauft haben und 250 kostenlose in einen Cloudspeicher laden. Wer mehr Platz braucht, bekommt für 25 Euro im Jahr Speicher für 250 000 Songs. Das Matching funktioniert mithilfe des „Music Importer“. Der Abgleich funktionierte bei Amazon im Vergleich am schlechtesten: 8 von 25 Songs erkannte der Dienst nicht, obwohl die Musikdateien alle wichtigen Titelinformationen, sogenannte ID3-Tags, bereithielten und auch in Amazons Repertoire vorhanden waren. Zu den Titelinformationen gehören z. B. Songtitel, Interpret, Album oder Erscheinungsjahr. Besonders bei selbst digitalisierten Dateien von CD können diese fehlen, wenn der Nutzer sie nicht nachgetragen hat. Songs können Nutzer im Browser oder per App abspielen. Wer sie wieder aus der Cloud auf einen anderen PC laden will, braucht das „Download-Tool“.
Apple iTunes Match

iPod-, iPhone- oder iPad-Nutzer kennen iTunes als zentrale Verwaltungssoftware für Musik, Filme oder Apps. „Match“ ist ein Zusatzdienst, den Anwender ebenfalls über dieses Programm steuern. 25 Euro im Jahr verlangt Apple und bietet dafür Platz für alle bei iTunes gekauften Songs, plus 25 000 weitere. Einmal in die Wolke gehievt, können Besitzer von Apple-Geräten oder eines Windows-Rechners die Musik via App oder iTunes abspielen. Android-Nutzer bleiben außen vor. Google ist Apples größter Konkurrent und bietet eine eigene Lösung. Der Datenabgleich mit der Musikbibliothek in iTunes klappte gut. Alle 25 Songs wurden erkannt.
Google Play Music.

Google wartet als einziger der drei großen Anbieter mitkeinem Bezahlmodell für seine Musikwolke auf. Den Platz für alle in seinem Play-Store gekauften Titel und 20 000 weitere gibt es bei Google gratis. Beim Datenabgleich erkannte Play Music 3 von 25 Songs nicht. Das Matching und der erneute Download aus der Wolke auf einen weiteren Computer erfolgen anders als bei Amazon über die gleiche Software. Sie heißt „Music Manager“.
Fazit: Die drei Matching-Dienste sind eine günstige Alternative zu den Musikstreaming-Diensten. Nutzer müssen ihre Musik mit dem Cloudanbieter abgleichen und können dann auf ihre Sammlung zugreifen.
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Kommentar vom Autor gelöscht.
...ist die Musik-Datenbank von Naxos. Ich habe davon bisher nirgends gelesen und bin erst vor kurzem zufällig darüber gestolpert, als ich mich schlau machte, welche Möglichkeiten die Stadtbibliothek Heilbronn ONLINE anbietet - viele Büchereien im Umkreis sind dem angeschlossen. Unter anderem ist das Angebot der Naxos-Datenbank enthalten.
Für Klassik-Fans: https://www.naxosmusiclibrary.com/home.asp (114.200 Alben)
Für Jazz-Fans: http://www.naxosmusiclibrary.com/jazz/home.asp (9.000 Alben)
Ein Abo ist - gemessen an den Spotify & Co. - nicht billig. 165 EUR bzw. 73 EUR kostet der Jahresbeitrag. Dafür gibt es eine riesige Auswahl des jeweiligen Genres, einschließlich ALben, die längst vergriffen sind.
Für mich als Benutzer der Stadtbibliothek ist die Nutzung in der Jahresgebühr von 16 EUR enthalten.
Lossless klingt zunächst gut, aber nur nach einem Test könnten wir dazu etwas sagen. Zur Gewichtung der Urteile stehen wir erstens, weil die Urteile für die Hörqualität sehr dicht beeinander liegen, so dass dieses Kriterium kaum zur Unterscheidbarkeit der Dienste beiträgt, und zweitens, weil der der beste Klang nichts nützt, wenn das Repertoir nichts taugt. Und auch die weiteren Gruppenurteile zu Vielseitigkeit, Benutzung, Informationen und Verträge müssen stimmen, erhalten also Gewicht im test-Qualitätsurteil. (Bu)
WiMP bietet jetzt mit seiner Hifi-Option das Streamen in lossless (FLAC oder ALAC) Qualität für rd 20€ im Monat an. Wie würde sich das auf den Test auswirken? Und damit verbunden: warum wurde das zentrale Element der Services, der gute Klang, mit nicht mal einem Drittel der Punkte gewertet?
Bei den für die meisten Hörer doch recht ähnlichem Angebot wundert es mich etwas, dass die liebe Tante Stiftung Warentest nicht einige weitere ethische Entscheidungskriterien dem Leser in die Hand gibt, wie es bei Klamottentests schon regelmäßig der Fall ist: Vielleicht will nicht nur ich wissen, ob Künstler oder Hedge-Fonds mehr Geld von meinem 120€ Jahresbeitrag fürs Musikhören bekommen. Und hier scheint Deezer vor Spotify zu liegen, während Google und andere Überseedienste die Künstler kurz halten. Kann man das so sagen? Wäre schön, wenn auch hier Test eine erweiterte Informationsbereitstellung in Zukunft sehen würde.
Wem es interessiert: zu Zahlungen der Musikstreamer fand ich folgendes:
http://www.spotidj.com/blog/spotify-payout-q3-2012-and-some-extras/