
Die besten Songs für jede Stimmung immer und überall dabei: Das geht mit Musikstreaming-Diensten. Sie bieten mit bis zu 40 Millionen Liedern nicht nur eine riesige Musikauswahl, sie klingen auch noch gut, wie der Test von 11 Diensten zeigt. Wo stimmt das Repertoire, die Qualität und das Kleingedruckte? Der Test hat einen Überraschungssieger hervorgebracht, der die Marktführer auf die hinteren Plätze verweist.
So läuft das Streaming-Geschäft
Musikstreamingdienste räumen den Musikmarkt auf. Nach vielen verlustreichen Jahren macht die Musikindustrie in Deutschland derzeit wieder mehr Umsatz - dank Streamingdiensten. Als legales Onlineangebot haben sie viele Musikfans von illegalen Tauschbörsen abgezogen und selbst den legalen Musikdownload mittlerweile überholt. Anders als beim Download kauft der Nutzer bei Streaming-Diensten nicht einzelne Songs, sondern abonniert den Zugang auf eine riesige Musikbibliothek im Netz. Kostenpunkt: 8-10 Euro im Monat für ein Premiumangebot ohne Werbung. Auf dem Smartphone, dem Tablet oder am Desktop-PC steht der Musikkatalog dann zur Verfügung – vorausgesetzt der Nutzer ist online oder hat sich seine Lieblingsplaylist vorher offline verfügbar gemacht. Kündigt der Nutzer sein Abo, sind die selbsterstellen Playlisten und die ganze Musik weg.
Im Test: Das Repertoire der Dienste
Der Test zeigt: Trotz der riesigen Auswahl finden Nutzer nicht jedes Lieblingslied im Katalog der Anbieter. Das kann verschiedene Gründe haben: Zum einen verweigern sich manche Künstler dem Streaming komplett, weil sie sich zu schlecht entlohnt fühlen. Mehr dazu im großen kostenlosen Report zur Künstlerbezahlung. Zum anderen schließen besonders sehr bekannte Musiker Exklusivverträge mit einzelnen Diensten ab. Welcher Dienst mehr Charthits hat und welcher eher bei Klassik punktet, erfahren Sie im Test. Die Stiftung Warentest hat den Repertoire-Check mit insgesamt 700 Alben gemacht, jeweils 100 aus 6 unterschiedlichen Genres sowie 100 Alben aus den aktuellen Charts: Titelliste Repertoire-Check.
Alle Dienste punkten beim Klang
Wir haben untersucht, ob die Tonqualität der Musikstreamingdienste mit der guten alten CD mithalten kann. Ergebnis: Alle Dienste im Test liefern Topklang. Außerdem haben wir geprüft, ob es sich lohnt, bei einzelnen Anbietern so genannte Hi-Fi- oder Losless-Tarife abzuschließen, die eine noch bessere Klangqualität versprechen. Das Ergebnis erstaunt.
Große Unterschiede beim Datenverbrauch
Auch die Ergebnisse bei den Messungen zum Datenvolumen überraschen: So kann das Datenvolumen für ein Album bei einem Dienst stolze 130 MB betragen, bei einem anderen liegt es dagegen nur bei einem Fünftel, also 26 MB. Und das bei vergleichbarer Hörqualität. Wer außerhalb des W-Lan mit dem Smartphone Musik streamt, wird diesen Unterschied unter Umständen schnell merken: Sein Datenvolumen kommt deutlich schneller an die Grenze. Anschließend muss er mit einer gedrosselten Surfgeschwindigkeit leben oder neues Datenvolumen hinzubuchen.
Manche Dienste benachteiligen Kunden
Wir haben nicht nur ausprobiert, wie gut die Dienste funktionieren, wie sie klingen und wie groß das Repertoire wirklich ist. Wir wollten auch wissen, wie gut die Anbieter ihre Kunden behandeln. Manche benachteiligen Kunden in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen, andere räumen sich in den Datenschutzerklärungen einen großzügigen Umgang mit Nutzerdaten ein. Zudem fanden wir neugierige und zum Teil sogar unsichere Apps oder Zugangswege.