So haben wir getestet
Im Test: 22 Multivitaminsäfte, darunter 2 rote.
Einkauf der Prüfmuster: April/August 2011.
Alle Prüfergebnisse und Bewertungen beziehen sich auf Proben mit dem jeweils angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum.
Preise: Anbieterbefragung im Januar 2012.
Abwertungen
Das test-Qualitätsurteil konnte maximal eine halbe Note besser sein als die Vitaminzufuhr und maximal eine Note besser als die Aromaqualität. War die Aromaqualität mangelhaft, war auch das test-Qualitätsurteil mangelhaft. Die Vitaminzufuhr konnte bei ausreichendem oder mangelhaftem Vitaminspektrum höchstens eine halbe Note besser sein. Bei ausreichender oder mangelhafter Deklaration konnte das test-Qualitätsurteil maximal eine Note besser sein.
Vitaminzufuhr: 25 %
Es wurden jeweils alle auf den Produkten ausgelobten Vitamine bestimmt: Vitamin B1, B2, B6, B12. und Pantothensäure per LC/MS; Provitamin A, Vitamin C, E, Folsäure und Vitamin K mit Methoden der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASU) nach Paragraf 64 LFGB; Niacin und Biotin per HPLC. Für die Beurteilung der Deckung des Tagesbedarfs wurden die D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr von Männern und Frauen (25 bis unter 51 Jahre), Jungen und Mädchen (7 bis unter 10 Jahre) für 200 Milliliter Saft zugrunde gelegt.
Sensorische Beurteilung: 25 %
Sieben geschulte Prüfpersonen untersuchten Aussehen, Geruch, Geschmack, Konsistenz/Mundgefühl und Nachgeschmack der Säfte. Trinktemperatur der Proben: 18–20 °C. Verkostet wurden die anonymisierten Produkte in randomisierter Reihenfolge im DIN-Weinprüfglas, auffällige Säfte mehrmals. Die im Konsens ermittelten Fehler und Besonderheiten bestimmten die Note.
Aromaqualität: 25 %
Es wurden alle Aromastoffe erfasst: die aus den Früchten, die bei der Rückverdünnung von Konzentraten zur Rearomatisierung zugesetzten oder sonstige Aromazusätze. Wir ermittelten die chirodifferenzierten Aromaspektren in Anlehnung an die ASU-Methode L 00.00–106. In Abhängigkeit von der Kennzeichnung wurden die zu erwartenden Aromastoffe qualitativ und quantitativ beurteilt.
Chemische Qualität: 5 %
Wir bestimmten gemäß Methoden der Internationalen Fruchtsaft-Union (IFU): flüchtige Säure, Ethanol, D- und L-Milchsäure und Hydroxymethyl- furfural, Kupfer, Zink, Eisen mit ASU-Methoden, Pflanzenschutzmittel per LC/MS/MS.
Verpackung: 5 %
Wir beurteilten Lichtschutz, Originalitätssicherung, Materialkennzeichnung, Recycling- und Pfandhinweise. Drei Experten prüften Öffnen, Ausgießen, Wiederverschließen und Dichtigkeit.
Deklaration: 15 %
Prüfung nach allen lebensmittelrechtlichen Kennzeichnungsvorschriften – insbesondere alle Vitaminangaben. Außerdem bewerteten drei Experten Lagerungs- und Trinkempfehlungen, Fruchtabbildungen, Produktbezeichnungen, Zutaten- und Nährwertangaben, Werbeaussagen sowie Übersichtlichkeit und Lesbarkeit.
Weitere Untersuchungen
Gemäß Analysenverfahren der IFU wurden bestimmt: pH-Wert, relative Dichte, titrierbare Gesamtsäure, Asche, Formolzahl Zitronen- und Isozitronensäure, L- und D-Äpfelsäure, Glukose, Fruktose, Saccharose, Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Nitrat, Sulfat, Gesamtascorbinsäure und Sorbit. Auf Arsen, Zinn, Quecksilber und Kadmium prüften wir mit ASU-Methoden. Das Oligosaccharidprofil wurde mittels Kapillar-GC bestimmt. Auf Fremdzucker wurde nach Vergärung und Destillation per Isotopenanalyse und Massenspektrometrie geprüft.
Je nach Zusammensetzung der Produkte wurde auf Schimmelpilzgifte (Patulin, Ochratoxin A), spezifische Fruchtbestandteile (unter anderem Arbutin, Phloridzin, Prolin, Flavanonglycoside, Hesperidin, Narangin, Weinsäure), gesamtschweflige Säure oder Ethefon untersucht. Jeweils per Isotopenanalyse prüften wir auf Fremdwasser bei allen nicht aus Konzentrat hergestellten Produkten sowie die Authentizität von Vitamin C bei Auslobung eines natürlichen Gehalts.