Die strengen deutschen Lebensmittelvorschriften schreiben für Multivitaminsaft nicht vor, wie er zusammengesetzt sein muss. Für die einzelnen Zutaten gibt es jedoch klare Regeln.
Vitaminzusatz. Multivitaminsäften setzen die Hersteller fertige Vitaminmischungen zu. Welche Vitamine enthalten sind, das ist nicht vorgeschrieben. Je nach Wahl sind es die Vitamine A, E, C, B1, B2, B6 und B12, Niacin, Folsäure, Pantothensäure und Biotin. Vitamin D gehört nicht dazu, K nur selten. Will ein Anbieter ein Vitamin ausloben, so muss die zugesetzte Menge pro 100 Milliliter mindestens 15 Prozent des Tagesbedarfs für Erwachsene decken.
Fruchtmix. Oft werden 10 bis 14 Obstsorten verarbeitet. An erster Stelle steht fast immer Apfel, an zweiter oft Orange. Auch Banane, Maracuja, Mandarine und Ananas werden oft verwendet. Im „Roten Multi“ stecken vor allem Trauben, Johannis- und Holunderbeeren sowie Sauerkirschen. Multivitaminsäfte enthalten auch Früchte, die kaum bekannt sind, etwa Umbu. Diese südamerikanische Pflaume steckt im Lidl- und im Dittmeyer-Saft. Sie soll, wie die anderen Früchte auch, den Eigengeschmack der zugesetzten Vitamine überdecken.
Namenwirrwarr. Die Etiketten vieler Multivitaminsäfte verwirren, anstatt aufzuklären. Folgende Begriffe sind allerdings rechtlich geregelt:
- „Mehrfruchtsaft“ ist eine Mischung von mindestens drei Fruchtsäften.
- „Fruchtsaft“ muss aus 100 Prozent Frucht bestehen.
- „Direktsaft“ wird sofort nach dem Pressen abgefüllt.
- Bei „Fruchtsaft aus Konzentrat“ wird dem Saft Wasser entzogen. Später wird es wieder zugefügt, das Konzentrat rückverdünnt, sagen Experten. Auch entwichene Aromastoffe müssen Hersteller wieder zufügen (rearomatisieren).
- „Fruchtsaftkonzentrat“ ist eine Zutat, aber kein Fruchtsaft. Es wird weder rückverdünnt noch rearomatisiert.
- „Fruchtmark“ sind pürierte Früchte, etwa Banane oder Pfirsich. „Fruchtmark aus Konzentrat“ wurde rückverdünnt und rearomatisiert. Bei „Markkonzentrat“ fehlen diese Schritte.
-
- Nur jeder zweite Orangensaft im Test ist gut. Die besten Säfte schmecken fast wie frisch gepresst, teils bitter sind dagegen die Arbeitsbedingungen im Orangenanbau.
-
- Was löscht den Durst am besten? Wie hoch ist der tägliche Flüssigkeitsbedarf? Und wie kommt Abwechslung ins Glas? Wir geben erfrischende Antworten.
-
- Silvesterparty, Geburtstagssause, Gartenfest: Viele feiern gern mit Alkohol. Nach dem Rausch dröhnt oft der Schädel. Was hilft dann? Wie lässt sich dem Kater vorbeugen?
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
meine meinung!
flüssiges kommt sowiso nicht an den vollen fruchtgehalt heran.
eine orange zb besteht ja nicht nur aus flüssigem sondern hat auch fruchtfleisch und " oxidanzien? " die alles in allem die volle frucht erst mal für meinen körper wertvoller macht.
ausserdem kann frau/mann die umverpackung kompostieren und muss nicht verbrannt und aufwendig entsorgt werden.
wie test schreibt zuviel des guten ( folsäure und zusatzvitamiene ) ist eher schädlich, kenne keinen der schon mal krank wurde der zuviel obst ( und gemüse ) gegessen hatte. eher jemand der necktar oder fruchtsaftgetänk soff und dann andauernd ( wegen der zugesetzten süsstoffe ? ) "rennen" musste.
Fazit: wie alles ( im leben ) mt massen ( geniessen ) ist gesund.
gruss aus dortmund dieter.
und die Ökobilanz von Bioprodukten ist auf jedenfall besser.. aber:
"Nur Bioproduzenten verwenden reife, wohlschmeckende Früchte und nicht aufgeblasene, fad schmeckende, unreife Kunstdüngerärmlinge, die mit künstlichen Aromen aufgepäppelt werden müssen."
Ist natürlich Blödsinn. Bioprodukte sind nicht per se besser vom Geschmack oder haben die reiferen Früchte..
Der Testsieger "Rabenhorst 11 plus 11" verwendet keine Aromen und ist kein Bio-Produkt, was jetzt?
Zustimmen kann ich dass der Einsatz von Aromen (egal wie natürlich die sich nennen) immer mangelnde Qualität überdecken soll....
weder "natürlich", noch künstliche oder "naturindentische".. Wenn der Saft ohne Zusätze nicht schmeckt stimmt was an den Zutaten nicht...
Der Hinweis auf Aromazusätze sagt aber noch lange nichts über die Art des Aromas. Es könnten natürliche, naturidentische oder eben künstliche Aromastoffe sein. Auch hat die Verwendung von Saftkonzentraten nichts mit der Qualität der zugrundeliegenden Früchte sondern allein mit dem Preis zu tun. Säfte aus Saftkonzentraten können sogar geschmacklich besser abschneiden als ein Direktsaft - wie Tests der Vergangenheit gezeigt haben. Hier kommt es darauf an, daß die extrahierten Aromastoffe wieder vollständig hinzugefügt werden, wenn man das Konzentrat aufmischt. Und die Bilanz von Biolebensmitteln bei der Stiftung Warentest ist sehr durchwachsen. Keinesfalls läßt sich ein klare Aussage über eine angeblich bessere Qualität von Biolebensmittel daraus ableiten. Die Bioindustrie ist eine gewaltige Glaubensindustrie. Sie lebt von den Beiträgen von Menschen, die daran glauben. Daran ist nichts falsch. Aber so ehrlich muß man dann schon sein.
Für einen steht das künstliche Aroma sogar im Text: " Der Hohes C Roter Multi-Vitamin verwendet ........ auch Fremdaroma, sprich eine Fantasiemischung von Aromastoffen aus dem Labor."
Ich habe keinerlei wirtschaftliche Interessen an Bio, das einzige was ich möchte, sind Lebensmittel hoher Qualität, deren Produktion die Böden (auch in anderen Ländern) schützt und die gut schmecken. Das ist für den Biolandbau in hunderten Studien nachgewiesen, auch wenn die chemische Industrie sich noch so müht,es mit Propaganda und gekauften Studien zu verneinen.
Was ist übrigens schlecht daran, die Stiftung Warentest zu erinnern, dass sie die Aufgabe hätte, Produkte aus den Bioläden gleichgestellt mit Industrieware zu testen? Ich selbst kenne Beutelsbacher Multi Pur Demeter und Voelkel Multi Natur Demeter aus eigener Erfahrung und kann nur jedem raten, diese beiden Säfte mal mit einem der getesteten anderen Produkte zu vergleichen und erst danach wieder schlecht über Bio zu schreiben.