
Mücken können einem noch den schönsten Sommerabend vermiesen. Davor schützen sollen Mückenmittel. Die besten wehren tag- wie nachtaktive Mücken zuverlässig ab, im Idealfall acht Stunden lang. Einige Mittel aber sind völlig wirkungslos. Im Test: 21 Mückenmittel für die Haut (vier davon gut) und sechs Mückenarmbänder (ohne Testnote). Der Test zeigt auch, welche Mittel gut sind für Europa- und Fernreisen und informiert über Nebenwirkungen.
Zum Thema Zecken- und Mückenmittel bietet test.de einen aktuelleren Test.
DEET wirkt am längsten
Von 21 getesteten Mückenmitteln für die Haut schneiden vier „gut“, drei „befriedigend“, neun „ausreichend“ und fünf sogar „mangelhaft“ ab. Günstige Mittel gibt es schon ab 0,13 Euro pro 10 ml, ein gutes Produkt kostet aber rund das Achtfache. Am besten schützen im Test die beiden Produkte mit dem Wirkstoff Diethyltoluamid, kurz DEET. Sie wehren die südliche Hausmücke, Gelbfieber- und Malariamücken erfolgreich über Stunden ab. Wer in mückenverseuchte Gebiete oder in die Tropen reist, sollte deshalb auf solche Mittel zurückgreifen. Kehrseite der Medaille: DEET kann sensiblen Personen schon mal Tränen in die Augen treiben. Der Wirkstoff gilt als schleimhautreizend.
Keine Wirkung ohne Nebenwirkung
Die meisten Mückenmittel reizen Augen und Schleimhäute, wenn auch nicht gleich stark. Ähnlich effektiv, aber etwas besser verträglich als DEET-haltige Mittel sind Produkte mit dem Wirkstoff Icaridin. Sie reichen in Deutschland und innerhalb Europas in der Regel aus. Am wenigsten belastet im Test ein icaridinhaltiges Gel für Kinder die Schleimhaut − schützt aber nur „ausreichend“ gegen Mückenstiche. Ein Mittel mit einer doppelt so hohen Icaridin-Konzentration wurde dagegen Testsieger.
Sticht sie oder sticht sie nicht?
50–70 Mücken sind im Raum, wenn die Probanden des Mückenmittel-Tests ihren Arm herhalten – denn nur so lässt sich prüfen, ob Mückenmittel wirklich halten, was sie versprechen. Im Video zeigen wir, was ein gutes Mückenmittel leistet, was von Mückenarmbändern zu halten ist und mit welchem Aufwand die Wirksamkeit der Sprays und Lotionen im Prüfinstitut getestet wird.
Schmuck ohne Schutz
Die sechs geprüften Mückenarmbänder zu Preisen zwischen 0,20 und 16 Euro pro Stück setzen ätherische Öle ein, zum Beispiel Citronella, Geraniol oder Lavendelöl. Grundsätzlich gilt: Solche Öle schützen weniger effektiv als synthetische Wirkstoffe wie Icaridin und DEET. Auch sind sie nicht unbedenklich. Geraniol etwa kann bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Öle aus Lavendel und Citronella die Augen, Haut und Schleimhäute reizen. Allergische Reaktionen rufen die Armbänder im Test zwar nicht hervor. Gegen Mücken helfen sie aber auch nicht. Sekundenschnell stechen die Insekten zu, selbst in unmittelbarer Nähe der Armbänder. Als nettes Sportmode-Accessoire mögen einige Bänder überzeugen, als Schutzschild gegen Mücken definitiv nicht.
Alternative Mittel meist wirkungslos
Um sich gegen Mücken zu schützen, muss nicht immer Chemie zum Einsatz kommen. So können auch Kleidung, Mückennetze oder auch bestimmte Verhaltensregeln die Anzahl der Mückenstiche mindern (siehe Tipps). Viele alternative Mittel wie Ultraschallgeräte, UV-Licht-Fallen, Gartenfackeln und Teelichter bringen dagegen nichts. Ebenso wenig helfen Hausmittel wie Zitronenmelisse und Tomaten- oder Basilikumpflanzen auf der Fensterbank. Eins steht fest: Mücken finden auch im Dunkeln ihren Wirt. Sie orientieren sich vor allem am Körpergeruch, Kohlendioxidanstieg durch ausgeatmete Luft und an der Körpertemperatur.