Alle Jahre wieder haben nicht nur Kinder an den 24 Türchen von Adventskalendern ihren Spaß. Mit einer ähnlichen Idee geht nun die Argenta Schokoladenmanufaktur GmbH in Weißenfels ins Ostergeschäft und verkauft etwa bei Aldi (Nord), bei Rewe und in Onlineshops einen Osterkalender. Die zehn Tage vor Ostern sollen mit je einer Pralinen-Überraschung versüßt werden. Doch die Verpackung ist viel zu üppig – für die Stiftung Warentest eine klare Mogelpackung.
Verpackung soll schützen und darf nicht täuschen
Jede Verpackung soll den Inhalt schützten. Grundsätzlich darf aber weder die Verpackung von Tafelschokolade noch die von Pralinen einen größeren Inhalt vortäuschen als tatsächlich enthalten ist. So verlangt es das Eichgesetz.* Zwar sind die Eichbehörden bei Pralinen besonders großzügig: Sie tolerieren üppige Faltschachteln, solange deren Volumen (in Milliliter) das Sechsfache des Inhaltes (in Gramm) nicht übersteigt. Bezogen auf die 122 Gramm Pralinen, die im Argenta-Osterkalender versteckt sind, bedeutet dies maximal 732 Milliliter an Gesamtvolumen. Die Osterkranz-Faltschachtel ist jedoch mehr als doppelt so groß. Oder anders ausgedrückt: Bezogen auf die Pralinenmenge beträgt das Kalendervolumen mehr als das Zwölffache. Für die Stiftung Warentest ist dies eine klare Mogelpackung, für den Käufer zudem noch eine Menge Müll, die übrig bleibt.
Kalenderidee nur vorgeschoben
Die Idee eines Osterkalenders mag auf den ersten Blick originell sein. Doch woher kommen die 10 Türchen? Warum sind es 10 – und nicht 12 oder 15? Vermutlich geht es der Argenta Schokoladenmanufaktur vor allem darum, ein möglichst opulent wirkendes Produkt an die Frau oder den Mann zu bringen. Unklar ist, ob der Inhalt dem aufwändigen Drumherum entspricht. Zwar hat die Stiftung Warentest die Qualität der Pralinen nicht untersucht. Doch die Schoko-Schäfchen, Küken und Osterhasen von Argenta werfen eine Frage auf: Warum kosten die zehn Pralinen-Figuren in der aufwändigen Verpackung bei Aldi (Nord) lediglich 2,99 Euro?
* Passage geändert am 10.04.2014